Abstiegsgefahr: Die Iserlohn Roosters trennten sich von Trainer und Freund Brad Tapper.
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DEL

Stoa bezwingt die Eisbären – Roosters feuern Tapper

Der DEL-Spielplan gleicht in diesen Tagen einem Flickenteppich. Für Aufsehen sorgte Mittelstürmer Ryan Stoa von den Nürnberg Ice Tigers mit einem Hattrick beim Tabellenführer. Derweil hat die Situation im Abstiegskampf dazu geführt, dass sich die Iserlohn Roosters nicht nur von ihrem Trainer, sondern auch von ihrem Freund trennen mussten. Elite Prospects Rinkside blickt auf die DEL-Woche zurück...


🏒 Stoa-Hattrick in Berlin

Normalerweise steigen an einem DEL-Sonntag gleich sieben Spiele. Aufgrund zahlreicher Verschiebungen waren es in dieser Woche gerade einmal drei Partien. Ein Leckerbissen war der Vergleich zwischen Spitzenreiter Eisbären Berlin und den Nürnberg Ice Tigers, der mit 4:3 an die Gäste aus Mittelfranken ging. Dabei ragte Nürnbergs Center Ryan Stoa mit einem Hattrick (3-0-3) heraus. Überhaupt war diese Reihe in dieser Woche sehr überzeugend: Zusammen mit dem 5:1-Heimsieg gegen die Augsburger Panther am Donnerstagabend brachten es Stoa (3-1-4), Dane Fox (2-3-5) und Chris Brown (2-1-3) kumuliert auf zwölf Scorerpunkte (7-5-12).

Nach zwei Siegen in Folge sind die Ice Tigers zurück in der Spur und rückten bis auf Rang sieben vor. Die Eisbären bleiben nach sechs von neun möglichen Punkten in dieser Woche (3:1 gegen Augsburg, 7:4 in Düsseldorf, 3:4 gegen Nürnberg) der souveräne Spitzenreiter in der Deutschen Eishockey Liga. 


🏒 Schwenningens Serie reißt im Derby – Bietigheim bleibt heiß  

Im Abstiegskampf hatten zuletzt sowohl die Schwenninger Wild Wings als auch die Bietigheim Steelers Rückenwind und auch eine Menge Momentum. Schwenningen setzte seinen Lauf zunächst mit Siegen gegen die Düsseldorfer EG am Mittwoch (3:1) und die Kölner Haie am Freitag (3:2 n.P.) fort, dann aber endete die Siegesserie der Wild Wings nach fünf gewonnenen Spielen in Folge ausgerechnet im Derby bei den Adlern Mannheim am Sonntag (3:4).

Aufsteiger Bietigheim blieb dagegen brandheiß und gewann sein einziges Spiel in dieser Woche am Mittwoch mit 4:3 gegen die Kölner Haie. Mann der Stunde ist Steelers-Stürmer Riley Sheen, der eine Toreserie von sechs (9-3-12) und eine Punkteserie von sieben Spielen (9-5-14) vorweisen kann.

Durch die verzerrte DEL-Tabelle, in der der Punktequotient angelegt wird, rückt Bietigheim bis auf Rang elf vor. Die Augsburger Panther sind nach zwei Niederlagen in dieser Woche Zwölfter. Die Krefeld Pinguine klettern ohne überhaupt gespielt zu haben auf Platz 13. Die Abstiegsränge belegen Schwenningen (13.) und die Iserlohn Roosters (14.).


🏒 Roosters feuern Tapper

Kurios: Die Roosters wurden von der nächsten Covid-Welle erfasst und mussten bislang alle Spiele im Kalenderjahr 2022 verlegen. Obwohl Iserlohn im alten Jahr zuletzt zweimal in Folge gewinnen konnte, trennte sich der IEC von Trainer Brad Tapper.

„Unser Team benötigt eine neue Ansprache und neue Impulse. Die Entscheidung basiert auf einer Analyse der Spiele aus den vergangenen Wochen und der Perspektiven für diese Saison. Leider gibt es seitens der Liga nach wie vor keine Signale bezüglich des weiteren Saisonverlaufs, sodass wir uns darauf einstellen müssen, unsere Situation schnellstmöglich zu verbessern. Wir hatten bereits vor unserer Corona-Situation die wenigsten Punkte der Liga und sind der Überzeugung, dass in der bisherigen Konstellation keine Trendwende herbeizuführen gewesen wäre“, erklärte Iserlohns Sportlicher Leiter Christian Hommel. „Ich bedauere diese Entscheidung zutiefst. Nicht nur, dass ich einen Trainer entlassen muss, sondern auch, dass ich einem Freund sagen muss, dass unsere gemeinsame Reise an diesem Punkt endet. Wir haben äußerst lange diskutiert und uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, zumal Brad ein Trainer war, der die Roosters gelebt hat. Ich persönlich bin überzeugt davon, dass wir ihn irgendwann auf der großen Bühne wiedersehen werden.“

Tapper war mit mutigen Entscheidungen, klaren Worten und emotionalen Auftritten sehr beliebt. Am Seilersee soll zeitnah ein neuer Coach präsentiert werden.


🏒 München holt Goalie Haukeland, Nürnberg verlängert mit Welsh  

Der EHC Red Bull München befindet sich aktuell in Corona-Quarantäne, verpflichtete aber einen neuen Torwart: Henrik Haukeland kam ein 27-jähriger Norweger von Färjestad BK aus der schwedischen Top-Liga SHL zu den Redbulls. Der 1,86 Meter große Linksfänger verstärkt damit das Torhüter-Team um Danny aus den Birken (36) und Daniel Fießinger (25). „Wir haben uns nun entschlossen, auch auf der Torhüterposition nachzuladen. Ein tiefer Kader auf allen Positionen ist in diesen schwierigen Zeiten unausweichlich“, erklärte Münchens Manager Christian Winkler. „Als wir die Möglichkeit sahen, Henrik verpflichten zu können, haben wir uns sofort intensiv damit beschäftigt.“

Die Nürnberg Ice Tigers haben die nächste wichtige Personalie geklärt und den Vertrag mit Offensivverteidiger Nicholas Welsh um ein Jahr bis 2023 verlängert. Der 24-jährige Kanadier kam im Sommer von den Rochester Americans aus der AHL und wusste auf DEL-Eis sofort als exzellenter Schlittschuhläufer mit ausgeprägtem Offensivdrang zu überzeugen. In 29 Spielen sammelte der 1,76 Meter große Rechtsschütze 19 Scorerpunkte (3-16-19). „Nick ist in kurzer Zeit zu einem sehr wichtigen Bestandteil unserer Mannschaft geworden und wir gehen davon aus, dass seine Entwicklung aufgrund seines noch jungen Alters weiter steil nach oben gehen wird“, ist Nürnbergs Sportdirektor Stefan Ustorf überzeugt. Zuvor hatten die Ice Tigers auch schon mit Stürmer Gregor MacLeod verlängert, der wie Welsh in Halifax geboren wurde.


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