Sharks wollen Vertrag mit Kane auflösen – Fleury glänzt bei emotionaler Rückkehr nach Vegas
Die San Jose Sharks wollen das Kapitel Evander Kane ein für alle Mal abschließen und den Vertrag mit dem Power Forward auflösen. Derweil kehrte Marc-André Fleury erstmals mit den Chicago Blackhawks an seine alte Wirkungsstätte bei den Vegas Golden Knights zurück und hielt dort einen Sieg fest. Die Siegesserie der Pittsburgh Penguins endete dagegen in Texas.
Sharks: Hertl-Hattrick und Vertragsauflösung mit Kane
Die San Jose Sharks haben ihr Auswärtsspiel bei den Philadelphia Flyers mit 3:2 n.V. gewonnen und sind dabei auf einen 0:2-Rückstand zurückgekommen. In der Hauptrolle: Der tschechische Mittelstürmer Tomas Hertl, dem ein Hattrick (3-0-3) gelang. Sein Schweizer Reihenkollege Timo Meier legte zwei Treffer auf (0-2-2, 21:59 Minuten Eiszeit, davon 2:21 im Powerplay, sechs Schüsse, ein Check, zwei Blocks, +3).
Alle Tore fielen im Schlussdrittel, zuvor waren weder Philadelphias Martin Jones (44 Saves, 93,6 Prozent Fangquote), der erstmals auf seinen Ex-Klub traf, noch sein Nachfolger, San Joses Adin Hill (29 Saves, 93,5 Prozent Fangquote), zu überwinden. Dann aber brach Flyers-Stürmer James van Riemsdyk den Bann, traf erst mit einem präzisen Handgelenksschuss in den rechten Winkel (42.) und fälschte dann im Powerplay vor dem Tor postiert tückisch wie erfolgreich ab (47.).
Das Spiel hatte somit eigentlich schon einen Helden gefunden, doch Philly hatte die Rechnung ohne Hertl gemacht: Meier drang in einer starken Einzelaktion tief ins gegnerische Drittel ein und servierte mit der Rückhand vors Tor, wo Hertl zum 1:2 traf (48.). Dann servierte Meier von hinter dem Tor für Hertl, der im Gewühl vor dem Torkreis die Ruhe behielt, die Scheibe kurz hin und her wischte, um dann per Rückhandschuss auszugleichen (55.). In der Overtime sollte Hertl dann ein drittes Mal zuschlagen und seinen Hattrick perfekt machen: In einer 2-gegen-1-Situation nahm Meier den Verteidiger aus dem Spiel, Hertl hatte freie Bahn und buchte den Extra-Punkt nach nur 24 Sekunden auf das Sharks-Konto (61.).
Eric Hartline-USA TODAY Sports
„Ich wusste, dass wir ein paar Tore brauchten, also habe ich immer weiter geschossen“, sagte Hertl, der mit sieben Torschüssen die meisten seiner Mannschaft abgab. „Meine Mitspieler geben mir den Puck, und ich versuche vor dem Tor präsent zu sein. Es ist schön zu sehen, dass ich dem Team mit meinen Toren helfen kann, ein paar Spiele zu gewinnen.“
Es waren Hertls Saisontreffer 18, 19 und 20. Der 28-jährige Mittelstürmer wird somit immer teurer für San Jose: Sein Vertrag läuft zum Saisonende aus, er wird Unrestricted Free Agent (UFA). Bislang verdiente der 1,90 Meter große Linksschütze im Schnitt 5,625 Millionen US-Dollar pro Jahr.
Etwas mehr Gehaltsspielraum könnte bei den Sharks schon bald freiwerden: San Jose hat Power Forward Evander Kane erneut auf die Waiver-Liste gesetzt, mit dem Ziel, seinen Vertrag aufzulösen. Es wäre das letzte Kapitel in einer echten Horror-Story: Dem 30-jährigen Kanadier wurde vorgeworfen, er hätte auf NHL-Spiele gewettet, was die Liga in einer Untersuchung nicht beweisen konnte. Auch hat Kane gegen das Covid-19-Protokoll verstoßen und wurde wegen einem gefälschten Impfpass zu 21 Spielen Sperre verurteilt. Zuletzt spielte Kane in der AHL beim San Jose Barracuda (fünf Spiele, 2-6-8), soll aber erneut gegen die Covid-Richtlinien verstoßen haben und unerlaubterweise als Corona-Positiver in seine Geburtsstadt Vancouver gereist sein. Dies wollen die Sharks nun nutzen, um seinen Vertrag aufzulösen. Der Kontrakt läuft bis 2025 mit einem Jahresgehalt von 7 Millionen Dollar. Kane soll ich auch mit seinen Teamkollegen in San Jose überworfen haben. Hinzu kommen private Probleme wie ein Sorgerechtsstreit mit seiner Ex-Frau und seine Spielsucht, wegen der Kane bereits Privatinsolvenz anmelden musste. Ein anderes Team dürfte den hochdotierten Vertrag wohl kaum übernehmen. Die letzte Hoffnung der Sharks ist nun die Vertragsauflösung. Allerdings dürfte die Spielergewerkschaft NHLPA das nicht ohne Gegenmaßnahme durchwinken.
Fleurys emotionale Rückkehr nach Las Vegas
Goalie Marc-André Fleury ist erstmals im Trikot der Chicago Blackhawks an seine alte Wirkungsstätte in Las Vegas zurückgekehrt und zeigte sich beim 2:1-Auswärtssieg seiner Hawks gegen die Vegas Golden Knights von seiner besten Seite: „Flower“ stoppte 30 von 31 Schüssen bei einer Fangquote von 96,8 Prozent.
„Es war verrückt. Sie hatten ein paar neue Spieler, die ich noch nicht aus dem Training kannte, aber auch so viele Jungs, mit denen ich an jedem Tag in den letzten Jahren zusammen Hockey gespielt habe. Es war also auch ein Spiel für den Kopf“, sagte Fleury, der schon vor der Partie mit einem Video geehrt wurde. „Es war gut, das gleich aus dem Weg zu haben. Natürlich sind es nur ein paar Bilder und Filmchen, aber es gehen einem auch viele Erinnerungen durch den Kopf, wenn man das sieht.“
Der 37-jährige Fleury war über vier Jahre Torwart bei den Knights und avancierte sofort zum ultimativen Publikumsliebling. Sein Gesicht schmückte unter anderem die Social-Media-Kampagne #VegasBorn. Nach der Saison 2020/21 aber setzte Vegas auf Robin Lehner zwischen den Pfosten und tradete Fleury nach Windy City.
Fleury und Lehner (19 Saves, 90,5 Prozent Fangquote) lieferten sich auch an diesem Abend ein packendes Goalie-Duell, mit dem besseren Ende für Fleury, der sich mit einem spektakulären Save gegen Yevgeni Dadonov (59.) verabschiedete.
Nach Spielende bedankten sich die Golden-Knights-Fans mit stehenden Ovationen und warfen sogar Blumen (Fleurys Spitznahme ist Flower) aufs Eis. „Ich möchte mich einfach bei den Fans bedanken für vier überragende Jahre. Sie waren phantastisch“, so Fleury.
Penguins-Serie reißt in Dallas
Nach zehn Siegen in Folge ist die Serie der Pittsburgh Penguins in Texas gerissen: Die Dallas Stars stoppten die formstärkste Mannschaft der Liga mit einem 3:2-Erfolg.
Zunächst hatten die Pens wie gewohnt losgelegt wie die Feuerwehr: Brian Dumoulin und Kasperi Kapanen besorgten binnen 25 Sekunden einen 2:0-Vorsprung (7.). Den ersten Treffer bereitete Jake Guentzel mit vor und verlängerte seine persönliche Punkteserie damit auf 17 Spiele (15-11-26).
Doch Dallas schaffte es, den Spieß noch umzudrehen: Denis Guryanov (37.), der formstarke Joe Pavelski (55., 4-4-8 in seinen letzten fünf Spielen) und Roope Hintz (57.) machten aus einem 0:2 ein 3:2.
Notizen: Fiala trifft im Shootout, Shutout für Petersen
Die Colorado Avalanche haben mit 5:4 n.V. gegen die Toronto Maple Leafs gewonnen und brannten dabei einmal mehr ein Offensivfeuerwerk ab (49:27 Schüsse). Verteidiger Devon Toews gelang der Siegtreffer in der Overtime (62.). Avs-Stürmer Mikko Rantanen gab vier Assists (0-4-4).
Die Boston Bruins landeten einen 5:2-Auswärtssieg bei den Tampa Bay Lightning. Sowohl Brad Marchand (2-0-2) als auch David Pastrnak (2-0-2) trafen jeweils doppelt für die Bs.
Die Carolina Hurricanes mussten sich den Florida Panthers mit 3:4 n.V. geschlagen geben. Den OT-Siegtreffer landete Anthony Duclair (63.). Zuvor hatte Cats-Angreifer Carter Verhaeghe einen Doppelpack geschnürt.
Die Columbus Blue Jackets haben das „Home-and-Home” gegen die New Jersey Devils mit 4:3 gewonnen. Jackets-Stürmer Oliver Bjorkstrand stach als Doppeltorschütze heraus. Auf dem Eis standen gleich drei Schweizer: Center Nico Hischier (31:35 Minuten Eiszeit, davon 3:57 in Über- und 2:42 in Unterzahl, ein Tor, drei Schüsse, ein Block) und Verteidiger Jonas Siegenthaler (20:27 Minuten Eiszeit, davon 3:29 im Penalty Killing, ein Schuss, zwei Hits, zwei Blocks, -1) für New Jersey sowie Abwehrspieler Dean Kukan (11:32 Minuten Eiszeit, davon 0:36 in Unterzahl, ein Schuss, zwei Hits) für Columbus.
Die Nashville Predators haben die Pflichtaufgabe bei den Arizona Coyotes mit 4:2 erfüllt. Der Schweizer Preds-Kapitän Roman Josi erzielte ein Tor und bereitete einen weiteren Treffer vor (1-1-2, 25:52 Minuten Eiszeit, davon 4:34 im Powerplay und 0:11 im Penalty Killing, sieben Schüsse, zwei Hits, drei Blocks, -1). Bei den Yotes kam Landskollege Janis Moser zum Einsatz (19:46 Minuten Eiszeit, davon 3:05 im Powerplay, drei Schüsse, ein Hit, +1).
Die Minnesota Wild haben auch ohne ihre verletzten Top-Scorer Kirill Kaprizov mit 3:2 n.P. gegen die Washington Capitals gewonnen. Einen großen Anteil daran hatte auch der Schweizer Kevin Fiala, der (0-1-1, 17:49 Minuten Eiszeit, davon 2:00 in Über- und 0:37 in Unterzahl, drei Schüsse, +1), der einen Penaltyschuss im Shootout versenkte. Der Deutsche Nico Sturm (12:03 Minuten Eiszeit, davon 2:48 im Penalty Killing, ein Schuss) und der Österreicher Marco Rossi (14:51 Minuten Eiszeit, davon 0:17 in Unterzahl, drei Schüsse ein Block, -1) kamen ebenfalls für die Wild zum Einsatz.
Die Anaheim Ducks haben mit 1:4 gegen die New York Rangers verloren. Rangers-Verteidiger Ryan Lindgren(2-0-2) erzielte zwei Tore.
Die Los Angeles Kings fuhren einen 4:0-Heimsieg gegen die Detroit Red Wings ein. L.A.-Torwart Calvin Petersen feierte einen 21-Save-Shutout. Bei den Gästen aus Motor City erhielt der deutsche Verteidiger Moritz Seider 22:11 Minuten (davon 2:59 in Über- und 1:41 in Unterzahl, ein Schuss, ein Hit, zwei Blocks, -2) und der Schweizer Stürmer Pius Suter 17:47 Minuten Eiszeit (davon 1:25 im Powerplay und 3:12 im Penalty Killing, vier Schüsse).