Flaschenwurf von Trainer Tapper – Derbysieger Köln
Iserlohns Trainer Brad Tapper verlor die Fassung und machte mit einem Flaschenwurf auf ein großes Problem in der DEL aufmerksam. Köln kürte sich zum Derbysieger gegen Düsseldorf. Ingolstadt präsentierte einen Neuzugang. Elite Prospects Rinkside blickt auf die DEL-Woche zurück…
🏒 Flaschenwurf und Spieldauerdisziplinarstrafe für Tapper
Hinter den Iserlohn Roosters liegen schwere Tage: Zwar darf der IEC nach Corona-Zwangspause wieder spielen, doch ist der Kader aufgrund von zahlreichen Quarantäne-Maßnahmen noch immer sehr stark ausgedünnt. Das spiegelte sich auch in den Ergebnissen aus der Vorwoche wieder: 1:6 am Mittwoch bei den Adlern Mannheim, 0:5 am Freitag bei den Straubing Tigers und 3:6 am Sonntag gegen den EHC Red Bull München. Seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs hat das Team vom Seilersee alle vier Spiele verloren (7:21 Tore, null Punkte).
Entsprechend groß war der Frust bei Iserlohns Trainer Brad Tapper. In der Schlussphase in Straubing warf der Coach beim Stand von 0:5 mehrere Getränkeflaschen aufs Eis und wurde mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe in die Kabine geschickt. Später verhängte die DEL auch noch eine Geldstrafe.
Zweifelsohne eine unsportliche Situation, doch Tapper setzte damit auch ein Zeichen, ob der Sinnhaftigkeit dieser Regelung. Zwar haben die Roosters noch ein Punktepolster bis zu den Abstiegsrennen, doch drängt sich die Frage auf, ob ein Absteiger unter diesen Voraussetzungen überhaupt fair wäre. Immerhin geriet der IEC unverschuldet in große Personalnot – ein Schicksal, das jeder Mannschaft in dieser Saison widerfahren könnte und am Ende existenzielle Auswirkungen haben könnte.
Die Zuschauer am Seilersee honorierten den tapferen Auftritt ihrer Mannschaft und reagierten nach der Heim-Niederlage gegen München mit stehenden Ovationen.
BILDBYRÅN/Eibner
🏒 Haie gewinnen das Derby, danach reißt die Siegesserie
Die Kölner Haie haben das Derby bei der Düsseldorfer EG am Freitag mit 2:1 n.P. gewonnen. In der regulären Spielzeit brachte Marcel Müller den KEC in Front (35.), doch Cedric Schiemenz glich für die DEG aus (47.). Im Shootout versenkte dann Marcel Barinka den entscheidenden Penaltyschuss und kürte Köln zum Derbysieger. Damit gelang den Haien die Revanche für die deutliche Niederlage im ersten Vergleich dieser Saison, der in der Domstadt mit 6:1 an die Eislauf-Gemeinschaft gegangen war. Die beiden rheinischen Rivalen sind auch Nachbarn in der DEL-Tabelle: Köln steht auf Platz 5, Düsseldorf auf Rang 6.
🏒 Mannheims Schönheitsfehler, Wolfsburgs Serientäter, Bietigheim stoppt den freien Fall
Die Adler Mannheim ziehen an der Tabellenspitze weiter einsam ihre Kreise. Aus den letzten elf Liga-Spielen holte der MERC zehn Siege. Einziger Schönheitsfehler war die 0:1-Derbyniederlage gegen die Schwenninger Wild Wings am Freitagabend, als sich Ken Andre Olimb zum Spielverderber aufschwang. Trotzdem bleibt der SERC Schlusslicht im DEL-Tableau.
Die Position unter den Top-3-Teams haben die Grizzlys Wolfsburg mit einer Punkte-Serie gefestigt: Die Niedersachsen punkteten in jedem ihrer letzten fünf Spiele und gewannen vier davon. Die einzige Niederlage passierte am Freitag in Nürnberg (3:4 n.P.).
Ein Aufwärtstrend ist bei den Straubing Tigers erkennbar, die ein Sechs-Punkte-Wochenende aufs Eis legten (5:0 gegen Iserlohn, 4:2 gegen Köln).
Gleiches gilt für die Augsburger Panther, die nach fünf Niederlagen in Folge nun sechs Zähler aufs Punktekonto buchen konnten (4:3 gegen die Fischtown Pinguins, 4:2 gegen Schwenningen).
Den freien Fall hat Aufsteiger Bietigheim Steelers gestoppt: Nach sieben Niederlagen in Serie gelang den Schwaben am Freitagabend ein 3:2-Erfolg n.V. gegen den ERC Ingolstadt.
Der amtierende Deutsche Meister Eisbären Berlin ging am Wochenende dagegen komplett leer aus und kassierte jeweils 2:5-Niederlagen gegen die Krefeld Pinguine und in Ingolstadt.
🏒 Verletzungspech in Nürnberg
Die Nürnberg Ice Tigers haben unter ihrem neuen Trainer Tom Rowe in allen sieben Spielen gepunktet. Eine Siegesserie von fünf Spielen ging am Sonntag beim 2:3 n.P. in Mannheim zu Ende. Dabei wurden die Franken vom Verletzungspech verfolgt: Torwart Ilya Sharipov, die Verteidiger Oliver Mebus und Blake Parlett sowie zwischenzeitlich auch die Stürmer Ryan Stoa und Maximilian Kislinger waren ausgefallen.
🏒 Neuzugang in Ingolstadt
Der ERCI kann eine Punkteserie von vier Spielen vorweisen und feierte in diesem Zeitraum drei Siege. Zudem legte Ingolstadt noch einmal auf dem Transfermarkt nach und präsentierte Davis Koch als Neuzugang. Der 23-jährige Stürmer wechselt vom EV Landshut aus der DEL2 zu den Schanzern. In Landhut hatte der Deutsch-Kanadier in neun Spielen drei Scorerpunkte gesammelt (ein Tor, zwei Assists) und erzielte in seinem zweiten Einsatz für Ingolstadt direkt sein erstes DEL-Tor.
BILDBYRÅN/Johannes Traub
„Durch den Ausfall von Samuel Dubé haben wir aktuell nur 13 Stürmer zur Verfügung. Daher haben wir uns entschieden, mit Davis für mehr Tiefe in unserer Offensive zu sorgen“, erklärte ERC-Sportdirektor Larry Mitchell.
🏒 Wie geht es nach der Deutschland-Cup-Pause weiter?
22. Spieltag:
Grizzlys Wolfsburg – Augsburger Panther (Do., 18.11., 19.30 Uhr)
Eisbären Berlin – Adler Mannheim (Fr., 19.11., 19.30 Uhr)
Düsseldorfer EG – Schwenninger Wild Wings (Fr., 19.30 Uhr)
Fischtown Pinguins – ERC Ingolstadt (Fr., 19.30 Uhr)
Iserlohn Roosters – Krefeld Pinguine (Fr., 19.30 Uhr)
Kölner Haie – Bietigheim Steelers (Fr., 19.30 Uhr)
Nürnberg Ice Tigers – EHC Red Bull München (Fr., 19.30 Uhr)
Spielfrei: Straubing Tigers
23. Spieltag:
Bietigheim Steelers – Iserlohn Roosters (So., 21.11., 14 Uhr)
ERC Ingolstadt – Nürnberg Ice Tigers (So., 14 Uhr)
EHC Red Bull München – Augsburger Panther (So., 16.30 Uhr)
Schwenninger Wild Wings – Grizzlys Wolfsburg (So., 16.30 Uhr)
Düsseldorfer EG – Straubing Tigers (So., 16.30 Uhr)
Krefeld Pinguine – Fischtown Pinguins (So., 19 Uhr)
Adler Mannheim – Kölner Haie (So., 19 Uhr)
Spielfrei: Düsseldorfer EG