Seiders 1. NHL-Tor ist ein Siegtreffer – Blackhawks feuern Colliton
Der deutsche Verteidiger Moritz Seider hat das erste Tor seiner NHL-Karriere erzielt. Gleichzeitig war es auch der Siegtreffer für seine Detroit Red Wings beim 4:3 n.V. bei den Buffalo Sabres. Die Carolina Hurricanes kassierten die erste Niederlage in der laufenden Saison (2:5 bei den Florida Panthers), den Arizona Coyotes gelang der erste Sieg (5:4 gegen die Seattle Kraken). Außerdem feuerten die Chicago Blackhawks ihren Trainer Jeremy Colliton.
Seiders OT-Siegtreffer – Doppelpacker Bertuzzi sichert den Puck
Die Red Wings hatten in fünf vorausgegangenen Spielen keine Führung mehr und starteten in Buffalo hochmotiviert: Nach nur 16 Sekunden drückte der Schweizer Pius Suter den Puck im Gewühl vor dem Tor über die Linie (1.). In der Folge ließen die Gäste aus Motor City gute Chancen ungenutzt.
Das wussten die Sabres ab dem Mitteldrittel zu bestrafen: Tage Thompson nach frecher Vorarbeit von Jeff Skinner (32.), ein Blueliner von Rasmus Dahlin im Powerplay, der über die Eisenstange im Netz einschlug (33.) und ein Abstauber von Arttu Ruotsalainen (47.) machten aus einem 1:0 für Detroit ein 3:1 für Buffalo.
Doch die Red Wings kamen noch einmal zurück: Tyler Bertuzzi trumpfte auf und stellte einmal mehr seinen schnellen Abzug unter Beweis. Erst tunnelte er den Torwart mit einer Direktabnahme im Slot (54.), dann narrte er zwei Abwehrspieler mit einem Trick und glich auf 3:3 aus (55.). Es waren die Saisontreffer sieben und acht für den 26-jährigen Kanadier, der bereits zum zweiten Mal in dieser Saison ein Vier-Punkte-Spiel aufs Eis legte (2-2-4).
Timothy T. Ludwig-USA TODAY Sports
In der Overtime sprang Seider gerade aufs Eis, empfing sofort einen Pass, schüttelte Gegenspieler Rasmus Asplund an der Bande einfach ab, zog vom linken Flügel vors Tor und jagte die Scheibe präzise in den rechten Knick (63.). „Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg“, sagte Seider hinterher. „Es war ein großartiges Comeback und natürlich schön, dass ich mein erstes Tor geschossen habe.“
Seider erhielt 21:50 Minuten Eiszeit (davon 1:11 im Powerplay und 1:10 im Penalty Killing), verbuchte jeweils einen Schuss, Check und Block und beendete das Spiel mit einer Plus-Minus-Bilanz von +3. Der 20-Jährige aus Zell (Mosel) spielt eine überragende erste NHL-Saison, kommt nach zwölf Spielen auf zehn Scorerpunkte (ein Tor, neun Assist) und wurde zum Rookie des Monats Oktober gewählt. Der Deutsche ist erst der zweite Spieler und der erste Verteidiger in der Franchise-Geschichte der Red Wings, der sein erstes NHL-Tor in der Overtime erzielte (zuvor Mud Bruneteau am 4. Dezember 1935). Den historischen Puck sicherte Bertuzzi.
Suter hatte mit einem Tor und einem Assist bei 19:22 Minuten Eiszeit (davon 0:57 im Powerplay) genauso ein Multi-Punkt-Spiel wie Sturmkollege Lucas Raymond, der drei Assists beisteuerte und mit dieser Ausbeute erst der fünfte Teenager in Detroits Geschichte ist (wie Steve Yzerman, Alex Delvecchio, Gordie Howe und Harry Watson).
Hurricanes müssen erste Niederlage hinnehmen
Im zehnten Spiel ist es passiert: Die Hurricanes haben erstmals in dieser Saison verloren. Grund dafür war ein torreicher Start der Panthers, die durch Anthony Duclair (3., im Powerplay), Frank Vatrano (11., im Powerplay), Anton Lundell (14.) und Patric Hörnqvist (16., im Powerplay) bereits nach dem 1. Drittel mit 4:0 führten. Zwar brachten Jesper Fast (28.) und Vincent Trocheck (16., im Powerplay) Carolina noch einmal heran, doch ein Emtpy-Net-Tor von Floridas Doppelpacker Duclair machte den Deckel drauf (60.).
Die Cats waren brandgefährlich im Powerplay (3/5) und blockten viele Schüsse (26:11 Blocks), die Canes beherrschten den Faceoff-Kreis (64 Prozent gewonnene Bullys) und teilten kräftig aus (35:21 Checks). Carolinas verletzte Schweizer Nino Niederreiter kam gegen seinen Ex-Klub nicht zum Einsatz. Die Panthers punkteten bislang in jedem einzelnen Spiel (10-0-1).
Erster Sieg für die Coyotes
Die Coyotes haben im zwölften Anlauf ihren ersten Saisonssieg eingefahren (1-10-1) und gewannen gegen die Kraken mit 5:4. Doppelpacker Lawson Crouse erzielte den späten Siegtreffer für Arizona, als er einen Pass von hinter dem Tor empfing, auf ein Knie runter ging und Seattles deutschen Torwart Philipp Grubauer (17 Saves, 77,3 Prozent Fangquote) tunnelte (59.). Yotes-Offensivverteidiger Shayne Gostisbehere sammelte drei Assists.
Kurios: Arizona zog bereits nach 59 Sekunden Torwart Karel Vejmelka, der in dieser kurzen Zeitspanne bereits zweimal hinter sich greifen musste (Jordan Eberle nach 15 Sekunden, Yanni Gourde nach 59 Sekunden) und ohne einen einzigen Save ausgewechselt wurde. Für ihn kam Scott Wedgewood, der eine starke Partie zeigte (27 Saves, 93,1 Prozent Fangquote).
Notizen: Kantersieg für die Flames
Die Calgary Flames haben die New York Rangers mit 6:0 vom Eis gefegt. Bei 37:22 Schüssen trafen Sean Monahan (17., im Powerplay), Brad Richardson (30.), Johnny Gaudreau (32., 47.), Milan Lucic (54.) und Matthew Tkachuk (55.). Torwart Jacob Markström feierte bereits seinen vierten (!) Shutout im neunten Spiel in der laufenden Saison (5-1-3, 1,65 GAA, 94,2 SV%).
Für die Ottawa Senators und Tim Stützle gab es beim 3:5 gegen die Tampa Bay Lightning nichts zu holen. Ondrej Palat (1-2-3), Brayden Point (0-3-3), Anthony Cirelli (1-1-2) und Steven Stamkos (1-1-2) hatten ein Multi-Punkt-Spiel für die Bolts. Bei den Sens, die vier Niederlagen in Folge kassierten, erhielt Stützle 17:39 Minuten Eiszeit (davon 4:23 im Powerplay, drei Schüsse, drei Checks, -2).
Die Toronto Maple Leafs bleiben heiß: Der 5:2-Erfolg gegen die Boston Bruins war bereits der fünfte Sieg in Serie. Wieder glänzten die Superstars für die Leafs: Torontos Mitchell Marner (1-3-4), John Tavares (2-1-3) und Auston Matthews (2-0-2) waren nicht zu stoppen.
Dan Hamilton-USA TODAY Sports
Die Vegas Golden Knights haben beim 5:2-Auswärtssieg bei den Montreal Canadiens ihren Powerplay-Knoten gelöst: Alex Pietrangelo (26.) und Dylan Coghlan (33.) erzielten die ersten beiden Überzahl-Tore für die Knights in der laufenden Saison und trugen somit zur erfolgreichen Aufholjagd bei: Die Habs waren bereits mit 2:0 vorne, dann aber drehte Vegas mit fünf unbeantworteten Toren das Spiel.
Die Minnesota Wild haben die Pittsburgh Penguins mit 5:4 n.P. geschlagen. Drei Sekunden vor Schluss rettete ein Buzzer-Beater von Ryan Hartman die Wild überhaupt erst in die Verlängerung. Im späteren Penaltyschießen trafen Jake Guentzel und Bryan Rust für die Pens sowie der Schweizer Kevin Fiala, Kirill Kaprizov und Nick Bjugstad für Minnesota. Fiala erhielt 19:29 Minuten Eiszeit (davon 1:59 im Powerplay, drei Schüsse, zwei Checks, +1), sein deutscher Teamkollege Nico Sturm kam auf 14:03 Minuten (davon 1:41 im Penalty Killing, drei Schüsse, ein Check).
Die Schweizer Nico Hischier (1-0-1, 22:24 Minuten Eiszeit, davon 3:51 im Powerplay und 1:31 in Unterzahl, zwei Schüsse, ein Block, +1) und Jonas Siegenthaler (21:03 Minuten, davon 2:14 im Penalty Killing, drei Blocks, -1) fuhren mit den New Jersey Devils einen 3:2-Sieg n.P. bei den San Jose Sharks ein.
Über einen Sieg durfte sich auch der Schweizer Grégory Hofmann (11:35 Minuten Eiszeit, davon 2:51 im Powerplay) freuen: Seine Columbus Blue Jackets gewannen gegen die Colorado Avalanche mit 4:2 und bestätigten den starken Saisonstart (7-3-0).
Blackhawks feuern Colliton
Die Blackhawks haben sich nach einem Katastrophen-Start (1-9-2) von ihrem Trainer Jeremy Colliton getrennt. Sein Nachfolger ist Derek King, der bisherige Trainer des AHL-Farmteams Rockford IceHogs.
Colliton war vier Jahre Trainer in Chicago und kommt auf eine 87-92-26-Bilanz in der regulären Saison und ist 4-5 in den Playoffs. Erst im Januar 2021 hatte der 36-Jährige seinen Vertrag bis 2023 verlängert.