Trade perfekt: Eichel landet in Las Vegas
Die wohl spannendste Trade-Personalie ist nun geklärt: Jack Eichel wechselt von den Buffalo Sabres zu den Vegas Golden Knights.
Der Druck auf die Sabres war in den letzten Tagen immer mehr gestiegen, nun gingen sie einen Deal mit den Golden Knights ein: Eichel wechselt genauso wie ein Drittrunden-Draftrecht 2023 nach Vegas, im Gegenzug erhält Buffalo Power Forward Alex Tuch (25), Top-Talent Peyton Krebs (20) sowie ein Erstrunden- (2022) und ein Zweitrunden-Pick (2023).
Eichels Wechselwunsch bestand bereits seit Anfang des Jahres. Im März 2021 zog sich der Center auch noch eine Nackenverletzung zu. Es folgten Meinungsverschiedenheiten zwischen Klub und Spieler, was die Behandlungsmethode angeht. Die Sabres bestanden auf einen konservativen Ansatz, Eichel auf einen chirurgischen Eingriff. Die Situation zwischen beiden Partien eskalierte in der Folge zusehends. Dem 25-jährige US-Amerikaner wurde sogar das Kapitänsamt weggenommen. Die Golden Knights hatten bereits im Vorfeld des Trades zugesichert, dass Eichel den von ihm favorisierten Eingriff durchführen kann. Das allerdings zieht auch eine rund dreimonatige Zwangspause nach sich. Der 1,88 Meter große und 97 Kilogramm schwere Rechtsschütze wird somit auch die Olympischen Spiele aller Voraussicht nach verpassen.
Vegas bekommt seinen Nummer-1-Center
Vegas erhält mit Eichel den lange ersehnten Nummer-1-Center. Er verfügt über einen ausgeprägten Hockey-IQ, steht für einen dynamischen und schnellen Spielstil und ist sowohl als Schütze als auch als Passgeber eine stetige Gefahr. In 375 NHL-Spielen sammelte das Erstrunden-Pick (Draft 2015 an 2. Stelle) 355 Scorerpunkte (139 Tore, 216 Assists). In Sin City könnte Eichel beispielsweise die Reihe mit Max Pacioretty und Mark Stone centern. Allerdings fehlen beide Flügelspieler aktuell verletzt.
Spannende Talente für Buffalo
Das gilt übrigens auch für Tuch, der nun für Buffalo stürmen wird. Der kantige Rechtsschütze (1,93 Meter groß, 100 Kilogramm schwer) laboriert noch an den Folgen einer Schulter-OP. In bislang 255 NHL-Spielen brachte es der 25-jährige US-Amerikaner auf 139 Scorerpunkte (61 Tore, 78 Assists). Tuch geht als Power Forward mit seiner Wucht unter die Haut, fährt harte Checks, ist gleichzeitig aber auch schnell und torgefährlich. Er wurde ursprünglich im Draft 2014 in der 1. Runde an 18. Stelle von den Minnesota Wild ausgewählt.
Stephen R. Sylvanie-USA TODAY Sports
Krebs war das Erstrunden-Pick der Knights im Jahr 2019 (17. Stelle). Der 20-jährige Kanadier gilt als exzellenter und emsiger Schlittschuhläufer in allen drei Zonen mit einem Näschen für gute Positionierungen und richtige Entscheidungen. In den letzten zwei Jahren wurde das Talent vereinzelt in Vegas eingesetzt (13 NHL-Spiele, ein Assist), spielte aber auch schon Profi-Eishockey in der AHL beim Farmteam Henderson Silver Knights (sieben Spiele, ein Tor, neun Assists).
Stephen R. Sylvanie-USA TODAY Sports
Mit Eichel haben die Sabres zwar ihren Franchise-Spieler verloren, doch wäre dieser wohl ohnehin nie wieder für Buffalo aufgelaufen. Mit zwei frühen Draftpicks sowie zwei interessanten Talenten konnte sich das Team von den Niagarafällen für die Zukunft in Stellung bringen.
Verkehrte Welt?
In der aktuellen Saison sind die Sabres als krasser Außenseiter überraschend stark gestartet (5-3-1). Die hochfavorisierten Golden Knights litten dagegen unter Verletzungspech, erwischten keinen guten Start (4-5-0) und werden wohl noch ein wenig Geduld brauchen, bevor sportliche Besserung eintritt. Zuletzt meldete sich auch noch Zweitreihen-Mittelstürmer William Karlsson mit einem Fußbruch für vier bis sechs Wochen ab. Aufgrund dieses Lazaretts hat Vegas also hoch gepokert, ging mit dem Trade bewusst ins Risiko und hofft auf Rendite nach dem Jahreswechsel.