Nächste Pleite für die Oilers - Josi stellt Franchise-Rekord auf
Die Krise bei den Edmonton Oilers wird schlimmer und schlimmer: Am Donnerstagabend (Ortszeit) verloren die Oilers mit 0:6 gegen die Florida Panthers. Derweil schrieb der Schweizer Roman Josi Franchise-Geschichte bei den Nashville Predators.
0:6! Oilers immer tiefer in der Krise
Oilers 0, Panthers 6 – Edmonton kassierte bereits die siebte Niederlage in Serie, blieb trotz Superstars in der Offensive wie Connor McDavid (20:51 Minuten Eiszeit, drei Schüsse, zwei Checks, -1) und Leon Draisaitl (22:29 Minuten Eiszeit, drei Schüsse, -1) ohne Torerfolg und kassierte im zweiten Spiel in Folge satte sechs Gegentore. Oilers-Torwart Mikko Koskinen stoppte nur 22 von 28 Schüssen, hatte somit eine Fangquote von 78,6 Prozent und heizte die ohnehin schon aufgeladene Torhüter-Diskussion weiter an.
"Verlieren stinkt", sagte Edmontons Trainer Dave Tippett, dessen Stuhl gewaltig wackelt. "Wir müssen da jetzt durch. Wir haben die ganze Woche und auch eine Menge in diesem Spiel gearbeitet, haben dafür aber nicht die Resultate bekommen. Dann sind wir in Rückstand geraten und nur noch hinterhergelaufen."
Im ersten Drittel hatten sich die Oilers noch vielversprechend präsentiert und 17:7 Schüsse verzeichnet. Im zweiten Durchgang aber kamen die Panthers durch Aleksander Barkov (26., im Powerplay) und Carter Verhaeghe (29.) auf die Anzeigetafel. Im dritten Abschnitt fiel Edmonton dann auseinander: Erneut Barkov (48.), Anthony Duclair (56.), Sam Bennett (57.) und Owen Tippett (59., Empty Net) machten den Kantersieg für die Gäste aus Florida perfekt.
Das ist ein wahrer Test für unsere Führungsstärke.
"Wir hatten einen guten Start, dann sind aber die anderen in Führung gegangen und wir sind hinterhergelaufen. Egal gegen wen du spielst und in welchem Spiel: Es ist immer schwer, auf einen Rückstand zurückzukommen", so Oilers-Verteidiger Duncan Keith. "So wie es momentan läuft, ist es hart, frustrierend. Aber am Ende des Tages liegt es an uns, zusammen an einem Strang zu ziehen und das Spiel eng zu halten." Abwehrkollege Darnell Nurse sieht in der aktuellen Lage gar einen "wahren Test für unsere Führungsstärke" und erklärt, warum: "Es ist leicht, ein Anführer zu sein, wenn du Spiele gewinnst. Das hier gerade aber ist ein Test für alle Führungsspieler in unserer Mannschaft. Aus diesem hier herauszukommen wird unser Team besser machen. Du musst dich in jedem Spiel zeigen, anders kommst du da nicht raus."
Edmonton ist auf den vorletzten Rang in der Pacific Division abgestürzt und hat sechs Punkte Rückstand auf einen Wildcard-Platz. In der Gerüchteküche wird nicht nur über einen Trainerwechsel spekuliert, sondern auch über neue Spieler und Torhüter. So soll Power Forward Evander Kane, dessen Vertrag bei den San Jose Sharks aufgrund diverser Verfehlungen aufgelöst werden soll, ein Kandidat für den Sturm sein. In Sachen neuer Goalies machten Namen wie Marc-André Fleury (Chicago Blackhawks), Semyon Varlamov (New York Islanders) oder Jake Allen (Montreal Canadiens) die Runde. Letzterer zog sich jedoch eine Unterkörperverletzung zu, wird deshalb zwei Monate ausfallen und dürfte somit aus dem Rennen sein.
Die Panthers sind mit einer 27-8-5-Bilanz zurück an der Spitze der gesamten NHL und ein ernstzunehmender Cup-Contender. Florida hat neun seiner letzten elf Spiele gewonnen (9-1-1) und dabei in diesem Zeitraum 5,55 Tore pro Spiel erzielt.
Josi: Zwei Assists für den neuen Franchise-Rekord
Die Nashville Predators haben die Winnipeg Jets mit 5:2 geschlagen. Dabei erwischten die Preds einen guten Start und führten bereits nach dem ersten Drittel mit 3:0: Eeli Tolvanen (5.), Mikael Granlund (12.) und Ryan Johansen (18.) ließen die Fans in Music City jubeln.
Kapitän Roman Josi bereitete den zweiten und dritten Treffer seiner Mannschaft vor und stockte sein Karriere-Assist-Konto damit auf 358 auf. Er überholte damit David Legwand als bester Vorlagengeber in Nashville aller Zeiten. Mit einer 13-29-42-Ausbeute ist Josi nicht nur der Top-Scorer bei den Predators, sondern einer der besten Verteidiger in der gesamten NHL. Er lieferte sein 114. Multi-Punkt-Spiel und ist unter den heißesten Kandidaten für die Norris Trophy (Verteidiger der Saison).
Im weiteren Spielverlauf trafen noch Pierre-Luc Dubois (27.) und Mark Scheifele (41.) für die Jets, sowie Luke Kunin (33.) und Tanner Jeannot (60., Empty Net) für die Predators. Nashville stoppte damit die Niederlagenserie von vier Spielen und ist zurück in der Spur.
Avs rollen von Sieg zu Sieg
Die Colorado Avalanche haben sich mit 4:1 bei den Los Angeles Kings durchgesetzt. Die beste Offensive in der NHL (im Schnitt 4,18 Tore/Spiel) wurde an diesem Abend befeuert von Mikko Rantanen (1-1-2) und Nathan MacKinnon (0-2-2). Unter den Torschützen waren neben Rantanen (10.) auch Kiefer Sherwood (24.), Nicolas Aubé-Kubel (45.) und Devon Toews (59., Empty Net). Den Ehrentreffer für L.A. erzielte Anze Kopitar (39., im Powerplay). Ansonsten war der glänzend aufgelegte Avs-Goalie Darcy Kuemper (40 Saves, 97,6 Prozent Fangquote) nicht zu überwinden.
Die Avalanche ist seit Dezember ins Rollen gekommen: Colorado gewann seit dem 2. Dezember 16 von 19 Spielen (16-1-2) und punktete seit der Weihnachtspause in allen elf Spielen (10-0-1).
Notizen: Stützle teilt aus und trifft, Grubauer hält Sieg fest
Die Boston Bruins gewannen mit 4:3 gegen die Washington Capitals. David Pastrnak (2-0-2) traf doppelt für die Bruins, Verteidiger Charlie McAvoy erzielte den späten Siegtreffer (60., im Powerplay). Die beiden im Rampenlicht stehenden Superstars Alexander Ovechkin (Caps, 0-1-1) und Brad Marchand (Boston, 0-0-0) trafen hingegen nicht ins Tor.
An den Niagarafällen lief das Powerplay der Dallas Stars heiß, die sich am Ende mit 5:4 bei den Buffalo Sabres durchsetzten. Die Texaner waren 4/5 in Überzahl. Der wechselwillige Verteidiger John Klingberg steuerte vier Assists bei (0-4-4), die beiden Stürmer Tyler Seguin (2-1-3) und Jason Robertson (2-1-3) schnürten jeweils Doppelpacks. Dallas‘ Österreicher Michael Raffl blieb bei 15:47 Minuten Eiszeit (davon 1:58 in Unterzahl, zwei Schüsse, ein Check) ohne Scorerpunkt.
Diese Rückkehr hatte sich Cam Atkinson anders vorgestellt: Der Stürmer der Philadelphia Flyers verlor bei der Rückkehr zu seinem Ex-Verein Columbus Blue Jackets mit 1:2. In Vorfeld hatte Atkinson gesagt, dass er dafür geboren wurde, das Flyers-Trikot zu tragen, aber auch, dass er sich vorstellen könne, nach der Karriere zurück nach Columbus zu ziehen. Für Philadelphia war es bereits die zehnte (!) Niederlage in Serie. Der Schweizer Jackets-Verteidiger Dean Kukan lieferte einen Assist bei 11:32 Minuten Eiszeit (ein Block, +2).
Ein Zehn-Tore-Spiel erlebten die Eishockey-Fans in der Stahlstadt, wo die Pittsburgh Penguins einen 6:4-Heimsieg gegen die Ottawa Senators einfuhren. Bei den Pens ragte Abwehrspieler Mike Matheson mit einem Drei-Punkte-Spiel (2-1-3) heraus. Bei den Sens gelang Josh Norris ein Doppelpack (2-0-2), der deutsche Angreifer Tim Stützle (18:23 Minuten Eiszeit, drei Schüsse, acht Hits, -1) traf zum zwischenzeitlichen 2:5, als er vor dem Tor gedankenschnell abstaubte (42.).
Die Vegas Golden Knights gewannen mit 4:3 n.V. gegen die Montreal Canadiens. Den OT-Siegtreffer besorgte Verteidiger Shea Theodore (62.). Habs-Goalie Samuel Montembeault hielt seine Farben mit 49 Saves (92,5 Prozent Fangquote) lange im Spiel.
Der deutsche Torwart Philipp Grubauer (23 Saves, 92 Prozent Fangquote) hielt den 3:2-Heimsieg seiner Seattle Kraken gegen die San Jose Sharks fest. Die Sharks waren bereits nach 38 Sekunden durch Tomas Hertl in Führung gegangen (1.), dann aber machten Carson Soucy (25., 29.) und Calle Järnkrok (47.) aus einem 0:1-Rückstand eine 3:1-Führung. San Joses Schweizer Power Forward Timo Meier, der im Spiel zuvor Geschichte geschrieben hatte, verkürzte im Powerplay auf 2:3 (50.) und machte es noch einmal spannend, doch der Ausgleich sollte nicht mehr fallen.