Die Kölner Haie lösten in Spiel 2 der Pre-Playoffs in Ingolstadt das Viertelfinal-Ticket.
Johannes Traub / Bildbyrån
DEL

Zweimal OT-Wahnsinn: Köln im Viertelfinale, Nürnberg erzwingt Spiel 3

Am Donnerstagabend war in den DEL-Pre-Playoffs Hochspannung angesagt: Beide Partien gingen in die Overtime. Die Kölner Haie zogen ins Viertelfinale ein, die Nürnberg Ice Tigers wendeten das Aus nach einer starken Aufholjagd ab.



🏒 Matsumoto schießt die Haie ins Viertelfinale

Die Kölner Haie stehen im DEL-Viertelfinale! In Spiel 2 setzte sich der KEC mit 3:2 n.V. beim ERC Ingolstadt durch und gewann die Best-of-3-Serie damit mit 2:0.

Dabei gelang denn Haien ein Comeback, denn den besseren Start erwischten eigentlich die Ingolstädter: Mirko Höfflin (8.) und Brandon DeFazio (11., im Powerplay) brachten den ERCI mit 2:0 in Führung. Mit Beginn des zweiten Drittels aber schlug Köln zurück und glich binnen 36 Sekunden aus: Andreas Thuresson (21., im Powerplay) und Jonas Holøs (22.) stellten auf 2:2. Nachdem im dritten Durchgang keine Tore passierten, ging der Krimi in die Verlängerung. Dort schlug der KEC in der 70. Minuten entscheidend zu: Bei doppelter Überzahl schlug Jon Matsumoto zu und ballerte die Domstädter so ins DEL-Viertelfinale.

Köln qualifizierte sich erst am letzten Spieltag überhaupt für die Pre-Playoffs und trifft im DEL-Viertelfinale nun auf die Eisbären Berlin. 

"Wir haben sehr hart gekämpft und ich bin wahnsinnig stolz auf die Jungs, dass sie nach dem Rückstand einen Weg gefunden haben, das Spiel zu drehen", sagte Haie-Torwart Justin Pogge. Kölns Power Forward Alexander Oblinger fügte an: "In den Playoffs ist es wichtig, Moral zeigen zu können, denn du wirst nicht jede Partie dominieren können. Es ist uns gelungen unser Momentum zu nutzen und darauf bin ich stolz."

Lange Gesichter gab es dagegen bei den Schanzern, für die die Saison 2021/22 damit beendet ist. "Diese Niederlage ist schwer wegzustecken", sagte ERC-Trainer Doug Shedden. "Wir haben mit viel Emotion gespielt und unser Herz auf dem Eis gelassen. Die Leistung der Mannschaft war super."

"Wir waren heute die bessere Mannschaft, aber davon können wir uns auch nichts kaufen", befand auch Ingolstadts Stürmer Daniel Pietta. "Wir brauchen nicht nach Ausreden suchen. Die Saison lief nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Aber wir werden aus diesem Rückschlag lernen und noch stärker zurückkommen."

 

🏒 Fox wird zum Playoff-Monster – MacLeod hält Nürnberg in der OT am Leben

Die Düsseldorfer EG haben den Viertelfinal-Einzug in Spiel 2 gegen die Nürnberg Ice Tigers verpasst. Die Mittelfranken erzwangen nach einer nicht mehr für möglich gehaltenen Aufholjagd einen 6:5-Auswärtssieg n.V. und somit ein alles entscheidendes Spiel 3.

 

Nach dem ersten Abschnitt sah die DEG wie der sichere Sieger aus: Bernhard Ebner traf schon nach 79 Sekunden zum 1:0 (2.). Nachdem Nürnbergs Chris Brown mit einer Matchstrafe zum Duschen geschickt wurde (Check gegen den Kopf) traf Düsseldorf im fünfminütigen Powerplay zum Powerplay: Ex-Ice-Tiger Daniel Fischbuch stellte auf 2:0 (17.). Kurz darauf traf Jerry D'Amigo zum 3:0-Pausenstand.

 

Doch die Gäste steckten nicht auf: Dane Fox verkürzte nach Wiederbeginn auf 1:3 (30.), doch DEG-Stürmer Tobias Eder stellte schnell den alten Abstand wieder her (32.). Erneut Fox aber zündete einen Funken Hoffnung für Nürnberg und traf zum 2:4-Pausenstand (40.).

 

Im dritten Durchgang brachte Daniel Schmölz die Ice Tigers wieder auf 3:4 heran (48.), doch sollte Düsseldorf erneut entwischen, als Alexander Barta zum 5:3 traf (52.). Nürnberg aber wehrte sich mit Händen und Füßen gegen das Saisonaus und schaffte tatsächlich noch das Comeback: Erst komplettierte Playoff-Monster Fox seinen Hattrick (54.), dann traf Kapitän Patrick Reimer tatsächlich zum 5:5-Ausgleich (56.).


In der Verlängerung wogte die Partie hin und her. Doch das finale Tor erzielten die Gäste aus Franken: Gregor MacLeod staubte zum 6:5-Endstad n.V. ab (68.) und erzwang so ein alles entscheidendes Spiel 3 in Nürnberg (Freitag, 19.30 Uhr).


"Ein unglaubliches Spiel", hatte auch Ice-Tigers-Trainer Tom Rowe gesehen. "Wir hatten einen frühen 0:3-Rückstand, aber ich bin so unglaublich stolz auf meine Mannschaft. So ein Spiel habe ich noch nie erlebt. Aber morgen Abend wird ein weiterer harter Kampf."


DEG-Co-Trainer Thomas Dolak, der erneut für den eigentlichen Chefcoach Harold Kreis (privater Notfall in der Heimat) eingesprungen war, empfand den Schlagabtausch als "wildes Spiel": "So ist es im Eishockey. In der Verlängerung hatten wir drei Möglichkeiten, die wir leider nicht genutzt haben. Nürnberg nutzt einen Konter. Am Freitag um halb Acht geht es um die Wurst."



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