Köln und Düsseldorf „stehlen“ Spiel 1 in den Pre-Playoffs
Am Dienstagabend jubelten die Teams aus dem Rheinland: In den DEL Pre-Playoffs 2022 „stahlen“ die als Außenseiter gesetzten Teams aus Köln und Düsseldorf das Spiel 1.
🏒 Getauschtes Heimrecht: Köln gewinnt gegen Ingolstadt
Eigentlich hätte der ERC Ingolstadt in Spiel 1 Heimrecht gehabt, doch aufgrund von Schwierigkeiten bei der Hallenbelegung bei den Kölner Haien wurde getauscht: Der KEC spielt zuerst zu Hause, in Spiel 2 und in einem möglichen Spiel 3 würde der ERCI auf Heim-Eis antreten dürfen. Vor 10.091 Zuschauern in der Lanxess Arena erledigten die Haie ihre Hausaufgaben und setzten sich knapp mit 4:3 durch.
Den Anfang machte Maximilian Kammerer mit einem schnellen Antritt in der neutralen Zone und einem sehenswerten Rückhandschlenzer aus rechter Position in den linken Winkel zum 1:0. (3.). Lange aber hielt die Freude darüber nicht an, denn nach einem Scheibenverlust im Offensivdrittel ließ Ingolstadt einen Konter anrollen, den Tim McGauley mit einem Schuss vom rechten Faceoffkreis zum 1:1 vollendete (6.).
Maximilian Kammerer brachte Köln 1:0 in Führung BILDBYRÅN/Andreas Gora
Im zweiten Drittel ging Köln dann erneut in Führung. Im Powerplay feuerte Verteidiger und Kapitän Moritz Müller einen Strahl von der blauen Linie ab – 2:1 (28.). Kurz darauf positionierte sich Power Forward Alexander Oblinger vor dem gegnerischen Gehäuse und staubte zum 3:1 ab (32.). Erneut aber verdaddelte der KEC den Puck an der gegnerischen Blauen, sodass die schnellen ERC-Stürmer wieder schnell umschalteten. Dieses Mal verkürzte Mirko Höfflin auf 2:3 (35.).
Mirko Höfflin verkürzt auf 2:3 BILDBYRÅN/Andreas Gora
Somit war für das Schlussdrittel weiterhin alles offen. Bei einem Müller-Schuss aus der Distanz stellte der vor dem Tor parkende Landon Ferraro gekonnt die Kelle aufs Eis und fälschte unhaltbar zum 4:2 für die Haie ab (52.). Geschlagen aber waren die Schanzer damit noch nicht, dann Jerome Flaake machte es wieder spannend, als er den Puck im Gewühl vor dem Kasten zum 3:4 über die Linie drückte (56.). Ingolstadt probierte noch einmal alles und baute mit einem Extra-Angreifer Druck auf, doch Köln riegelte ab und hatte zudem auch noch Pfosten-Glück.
Landon Ferraro trifft zum 4:2 für Köln BILDBYRÅN/Andreas Gora
„Es war das zu erwarten enge Spiel“, analysierte Kölns Trainer Uwe Krupp. „Am Ende haben wir ein gutes Spiel gemacht. Jetzt geht es nach Ingolstadt und dort geht es wieder von vorne los.“
Spiel 2 steigt am Donnerstag um 19.30 Uhr in der Saturn Arena. Mit einem Sieg würden die Haie die Best-of-3-Serie gewinnen und ins Playoff-Viertelfinale einziehen.
🏒 Pantkowski „steht auf dem Kopf“: DEG siegt in Nürnberg
Die Düsseldorfer EG hat Spiel 1 bei den Nürnberg Ice Tigers mit 3:2 gewonnen. Beide Teams verfügen über gute Skater, entsprechend schnell wogte die Partie hin und her.
Die Ice Tigers allerdings erlebten einen nervösen Start und präsentierten sich ungewohnt fahrig mit vielen Fehlpässen und Puckverlusten. Kaum verwunderlich, denn die 20 eingesetzten Nürnberger hatten gerade mal einen Altersdurchschnitt von 26,45 Jahren. Düsseldorf aber wusste genau das eiskalt auszunutzen: Erst 132 Sekunden waren gespielt, da ließ Kyle Cumiskey die Hartgummischeibe bei einem Schuss von links aufspringen wie einen Flummi, sodass diese vom Eis in den rechten Winkel sprang (3.). Dann eroberte die DEG den Puck in der Offensivzone, Stephen MacAulay ließ sich nicht zweimal bitten und traf zum 2:0 (12.).
Deutlich gefestigter präsentierte sich Nürnberg ab dem Mitteldrittel und drängte nach vorne. Power Forward Daniel Schmölz stellte die Kufe so aufs Eis, dass die Scheibe über sein Eisen ins Tor prallte (24.). Da auch im Videobeweis keine Kick-Bewegung zu erkennen war, wurde der Treffer bestätigt. Doch nur 54 Sekunden später stellte ausgerechnet Ex-Ice-Tiger Daniel Fischbuch den alten Abstand wieder her: Im Powerplay fand der DEG-Stürmer eine kleine Lücke und beförderte den Puck durch diese hindurch zum 3:1 in die Maschen (25.). Nürnberg aber kam schnell zum Anschluss, denn Marko Friedrich verwertete einen Alleingang kaltschnäuzig zum 2:3 (29.).
Marko Friedrich machte die Partie mit seinem Treffer zum 2:3 wieder eng BILDBYRÅN/Zink
Dies allerdings sollte der letzte Treffer bleiben. Die Ice Tigers spielten zwar offensiv nach vorne und hatten zahlreiche hochkarätige Torchancen, darunter Breakaways, Tip-ins, Rebounds und Powerplays. Doch auch die Düsseldorfer Defensive betrieb eine Menge Eigenwerbung: Vorne störte aggressives Forechecking den fränkischen Spielaufbau, hinten warfen sich die Spieler in jeden Schuss und verbuchten zahlreiche Blocks. Außerdem war Torwart Mirko Pantkowski in Playoff-Form, zeigte 35 Saves, kam auf eine Fangquote von 94,6 Prozent und hielt den Sieg fest.
Ein starker Mirko Pantkowski hielt in der Schlussphasen den Sie für die Düsseldorfer EG fest BILDBYRÅN/Zink
„Wir hatten viele Unterzahl-Situationen, aber das haben die Jungs richtig gut gemacht heute. Im dritten Drittel kam dann sehr viel auf unser Tor. Da muss ich Pante loben, der Stand auf dem Kopf. Die Jungs haben sich in alles reingeschmissen, Schüsse geblockt“, sagte Düsseldorfs Co-Trainer Thomas Dolak, der Chefcoach Harold Kreis (wegen eines privaten Notfalls in der Heimat) vertrat.
„Es war ein hart-umkämpftes Spiel. Wir sind zu zaghaft aus der Kabine gekommen und wollten keine Fehler machen. Das hat Düsseldorf ausgenutzt. Im zweiten Drittel haben wir es dann besser hinbekommen, sind besser geskatet und ab der zweiten Spielhälfte auch sehr gute Chancen herausgespielt. Ich muss Pantkowski loben, er hat wichtige Paraden gezeigt, als sie es gebraucht haben“, sagte Ice-Tigers-Trainer Tom Rowe. „Es gibt so viele Ähnlichkeiten zwischen uns und Düsseldorf. Wir wussten, dass es schwer werden würde. Es wird eine enge Serie werden.“