Erste Heimniederlage für Mannheim – Wettbewerbsnachteil für fünf Teams aus Bayern
Nach der Länderspielpause flitzte die Hartgummischeibe in der DEL wieder über das Eis. Dabei rissen sowohl die Heimserie in Mannheim als auch die Punkteserie in Nürnberg. Die Diskussion um den Abstieg 2022 wurde durch politische Entscheidungen in Bayern weiter angeheizt. Elite Prospects Rinkside blickt auf das DEL-Wochenende zurück....
🏒 Heimserie der Adler reißt
Die Adler Mannheim haben am Sonntag mit 1:3 gegen die Kölner Haie verloren. Damit riss die Heimserie der Adler, die in den vorausgegangenen zehn Heimspielen in der Saison 2021/22 unbesiegt geblieben waren.
Marcel Barinka (8.), Landon Ferraro (22., im Powerplay) und Colin Ugbekile (31.) brachten die Haie hochverdient mit 3:0 in Führung. Anfang des dritten Drittels gab Mannheim aber noch einmal Gas – Kölns Trainer Uwe Krupp reagierte 3:01 Minuten nach Wiederbeginn mit einer Auszeit und schwor seine Mannschaft noch einmal eindringlich auf den Schlussabschnitt ein. Die Adler verkürzten dennoch durch Lean Bergmann auf 1:3 und zogen bereits 2:17 Minuten vor dem Ende Torwart Dennis Endras für einen zusätzlichen Stürmer, doch den Haien war der Sieg nicht mehr zu nehmen.
Hinter dem KEC liegt damit ein Sechs-Punke- und 10:4-Tore-Wochenenende: Bereits am Freitag gelang den Domstädtern ein deutlicher 7:3-Erfolg gegen den Aufsteiger Bietigheim Steelers.
Mannheim treffen die zahlreichen Corona-Ausfälle (neun Spieler plus Trainer Pavel Gross) dagegen weiterhin hart. Die Bilanz aus der Vorwoche: drei Spiele, drei Niederlagen und 3:16 Tore. In der CHL verlor der MERC mit 1:10 gegen die Frölunda Indians, dann folgte ein 1:3 bei den Eisbären Berlin und das 1:3 gegen Köln.
🏒 Nürnbergs Punkteserie reißt und entfacht Personalsorgen
Auch die Nürnberg Ice Tigers wurden von einer Covid-Welle getroffen und mussten nach der Länderspielpause stark dezimiert antreten. Schlimmer noch: Durch zahlreiche Verletzungen, insbesondere in der Abwehr (Fußbruch bei Oliver Mebus, muskuläre Probleme bei Julius Karrer und Blake Parlett), mussten die Franken am vergangenen Wochenende mit nur vier (!) gelernten Verteidigern antreten. Sturm-Talent Tim Fleischer musste deshalb zum Defensivspieler umfunktioniert werden, erledigte den ungewohnten Job aber erstaunlich gut.
Tim Fleischer BILDBYRÅN/Johannes Traub
Trotzdem war für Nürnberg nichts zu holen: Bereits am Freitag riss die Punkteserie von sieben Spielen in Folge (fünf Siege) mit einer 2:4-Heimniederlage gegen den EHC Red Bull München. Am Sonntag kassierten die Ice Tigers dann eine 2:7-Klatsche beim ERC Ingolstadt. Die kurze Reise gen Süden (weniger als eine Autostunde) war für Nürnberg schon in der Vorsaison ernüchternd und resultierte in einer 0:7- und einer 0:8-Niederlage.
Die Mittelfranken aber verloren nicht nur beide Spiele am Wochenende, sondern auch noch ihren Top-Torjäger Tyler Sheehy (12-4-16), der mit Verdacht auf eine Rippenverletzung auch länger ausfallen und die personelle Notlage verschärfen könnte.
🏒 Ingolstadt marschiert, Bietigheim fällt ab, Iserlohn antwortet, Spitzenreiter München
Spielstark, schnell und aggressiv präsentierte sich Ingolstadt in den letzten Wochen und fuhr bereits drei Dreier in Serie ein. Am zurückliegenden Wochenende zeigte sich der ERC minimalistisch beim 1:0 bei den Fischtown Pinguins sowie in Torlaune beim 7:2-Kantersieg im Derby gegen Nürnberg.
Bietigheim kassierte dagegen drei Niederlagen in Folge, zuletzt auch zwei Niederlagen hintereinander: ein 3:7 gegen Köln am Freitag sowie ein 2:4 gegen die Iserlohn Roosters am Sonntag. Der IEC konnte nach zahlreichen Corona-Ausfällen personell wieder aus den Vollen schöpfen und stoppte vor voller Hütte am Seilersee den Abwärtstrend von fünf Niederlagen mit eben diesem 4:2 gegen die Steelers.
Die Schwenninger Wild Wings machen im Keller weiter an Boden gut und fuhren am Wochenende die maximale Punkteanzahl von sechs Zählern ein. Die Schwarzwälder ließen nach einem 3:2 bei der Düsseldorfer EG ein 1:0 gegen die Grizzlys Wolfsburg folgen und schöpfen neuen Mut im Abstiegskampf.
Das Duell der Pinguine (Krefeld Pinguine vs. Fischtown Pinguins) ging am Sonntag mit 4:3 an Bremerhaven. Den Siegtreffer erzielte Ross Mauermann.
Ross Mauermann BILDBYRÅN/Eibner
DEL-Spitzenreiter bleibt München: Die Red Bulls buchten in einem Derby-Wochenende die nächsten sechs Zähler aufs Punktekonto (4:2 gegen Nürnberg, 4:3 gegen die Augsburger Panther).
🏒 Nur noch 25 Prozent Auslastung in Bayern
Die sich zuspitzende Corona-Lage in Deutschland hat auch die DEL erreicht: Von verschärften Regelungen sind etwa die fünf Teams aus dem Freistaat Bayern (Augsburg, Ingolstadt, München, Nürnberg, Straubing Tigers) betroffen, die ab sofort nur noch 25 Prozent ihrer Stadionkapazität auslasten dürfen und die „2G+“-Regelung (Zutritt nur für Geimpfte und Genesene mit tagaktuellem Schnelltest und FFP2-Maske). Dieser Wettbewerbsnachteil zu den anderen zehn DEL-Klubs entfacht die Diskussion um die Sinnhaftigkeit eines sportlichen Abstiegs nach der laufenden Saison weiter…
🏒 So geht es weiter…
24. Spieltag:
Grizzlys Wolfsburg – Düsseldorfer EG (Di., 19.30 Uhr)
Eisbären Berlin – Iserlohn Roosters (Di., 19.30 Uhr)
ERC Ingolstadt – EHC Red Bull München (Di., 19.30 Uhr)
Kölner Haie – Fischtown Pinguins (Di., 19.30 Uhr)
Schwenninger Wild Wings – Straubing Tigers (Mi., 19.30 Uhr)
Augsburger Panther – Adler Mannheimn (Mi., 19.30 Uhr)
Krefeld Pinguine – Nürnberg Ice Tigers (Mi., 19.30 Uhr)
Spielfrei: Bietigheim Steelers
25. Spieltag:
Kölner Haie – Grizzlys Wolfsburg (Do., 19.30 Uhr)
Fischtown Pinguins – Adler Mannheim (Fr., 19.30 Uhr)
Nürnberg Ice Tigers – Schwenninger Wild Wings (Fr., 19.30 Uhr)
Düsseldorfer EG – ERC Ingolstadt (Fr., 19.30 Uhr)
EHC Red Bull München – Krefeld Pinguine (Fr., 19.30 Uhr)
Straubing Tigers – Augsburger Panther (Fr., 19.30 Uhr)
Bietigheim Steelers – Eisbären Berlin (Fr., 19.30 Uhr)
Spielfrei: Iserlohn Roosters
26. Spieltag:
ERC Ingolstadt – Straubing Tigers (So., 14 Uhr)
Schweinninger Wilds Wings – Bietigheim Steelers (So., 14 Uhr)
Augsburger Panther – Kölner Haie (So., 14 Uhr)
Iserlohn Roosters – Fischtown Pinguins (So., 16.30 Uhr)
Krefeld Pinguine – Düsseldorfer EG (So., 16.30 Uhr)
Adler Mannheim – EHC Red Bull München (So., 16.30 Uhr)
Eisbären Berlin – Nürnberg Ice Tigers (So., 19 Uhr)
Spielfrei: Grizzlys Wolfsburg