So läuft es in der AHL: Peterka, Reichel, Rossi und Bärtschi überzeugen
In dieser Saison tummeln sich einige Deutsche und Schweizer in der American Hockey League. Elite Prospects Rinkside gibt einen Einblick, wie sich die Akteure aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bislang präsentieren konnten.
Deutsche Spieler:
John Peterka (F) - Rochester Americans
Für John Peterka und seine Rochester Americans läuft es bislang sehr gut. Rochester steht auf dem zweiten Platz in der North Division und konnte bislang sechs von neun Spielen gewinnen. Auch Peterkas persönliche Leistung kann sich sehen lassen: In neun Spielen konnte er zwei Tore und acht Assists beitragen. Mit bislang zehn Punkten ist Peterka hinter Jack Quinn (7-6-13) und Michael Mersch (6-5-11) der drittbeste Scorer der Americans. Sollte Peterka seine Ausbeute aufrechterhalten, dürften die Chancen für den 19-jährigen Münchner relativ gut stehen, noch in dieser Saison sein NHL-Debüt zu geben.
Peterka wurde 2020 in der zweiten Runde an 34. Stelle von den Buffalo Sabres gedraftet. Schon im Rookie-Camp der Buffalo Sabres konnte der 1,80 Meter und 87 Kilogramm schwere Stürmer überzeugen. Die Sabres entschieden sich allerdings aus Entwicklungsgründen, Peterka in die AHL zu schicken.
Lukas Reichel (F) - Rockford IceHogs
Auch Lukas Reichel kann sich in seiner ersten Saison in Nordamerika behaupten. Der Stürmer absolvierte bislang neun Spiele in der AHL und kam dabei auf sechs Tore und drei Assists. Mit bislang neun Scorerpunkten führt er mit Brett Connolly (3-6-9) die Scorerliste der IceHogs an. Gegen Leon Gawanke und seine Manitoba Moose gelang Reichel letzte Woche sein erster AHL-Hattrick. Das Spiel konnten die IceHogs am Ende mit 4:3 gewinnen.
Reichel wurde 2020 in der ersten Runde an 17. Stelle von den Chicago Blackhawks gedraftet. Der desaströse Saisonstart der Blackhawks und die hervorragende Leistung des 19-jährigen Nürnbergers in der AHL dürften schon bald dafür sorgen, dass Reichel sein NHL-Debüt gibt. Auch Dave King, der neue Trainer der Blackhawks dürfte Reichel auf dem Radar haben, denn er konnte sich bereits als AHL-Coach in Rockford ein Bild vom deutschen Stürmer machen.
Leon Gawanke (D) - Manitoba Moose
Für Leon Gawanke ist es mittlerweile die dritte Saison, die er in der AHL bestreitet. Nach einem bescheidenen Vorjahr, in dem Gawanke ein Tor, sechs Assists und eine Plus-Minus-Bilanz von -13 in 26 Spielen aufweisen konnte, scheint der 22-jährige Berliner wieder an die Leistungen aus seinem AHL-Rookie-Jahr anknüpfen zu können. In bislang elf Spielen kommt der Verteidiger auf drei Tore, drei Assists und kann zudem einen positive Plus-Minus-Wert von +3 aufweisen.
What a snipe to seal it in OT!
— Manitoba Moose (@ManitobaMoose) November 11, 2021
🚨: Leon Gawanke
🍎: Mikey Eyssimont pic.twitter.com/B2xm9c13ZqWhat a snipe to seal it in OT!
— Manitoba Moose (@ManitobaMoose) November 11, 2021
🚨: Leon Gawanke
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Gawanke wurde 2017 in der fünften Runde an 136. Stelle von den Winnipeg Jets gedraftet und wartet noch immer auf sein NHL-Debüt. Ob ihm das in dieser Saison gelingen wird, ist fraglich, denn mit Ville Heinola (2-7-9) und Johnny Kovacevic (3-3-6) verfügen die Jets über zwei weitere offensivstarke Verteidiger in ihrem System.
Marc Michaelis (F) - Toronto Marlies
Nachdem Marc Michaelis in der vergangenen Saison 15-mal für die Vancouver Canucks in der NHL auflief, unterzeichnete der 26-jährige Mannheimer im August einen Einjahresvertrag bei den Toronto Marlies in der AHL. In bislang acht Spielen kommt er auf eine Ausbeute von einem Tor und zwei Assists.
Der Konkurrenzkampf bei den Marlies ist groß. Mit Alex Steeves (5-1-6), Semyon Der-Arguchintsev (0-5-5) und Joey Anderson (3-1-4) starteten drei junge Spieler hervorragend in die Saison. Zudem verfügen die Marlies mit Kirill Semyonov (1-8-9) und Josh Ho-Sang (6-1-7) über zwei erfahrene Stürmer, die den Call-Up vor Michaelis bekommen könnten.
Dominik Bokk (F) - Chicago Wolves
Für die Chicago Wolves verlief der Saisonstart sehr gut. Aus acht Spielen konnten die Wolves zwölf Punkte holen und stehen somit auf dem ersten Platz der Central Division. Für Dominik Bokk hätte der Saisonstart persönlich allerdings besser verlaufen können. Bislang kam der 21-Jährige auf fünf Spiele und einen Assist.
Bokk, der in Schweinfurt geboren wurde und viele Jahre seiner Entwicklung in Schweden verbrachte, wurde 2018 in der ersten Runde an 25. Stelle von den St. Louis Blues gedraftet, anschließend jedoch in einem Trade zusammen mit Joel Edmundson und einem Draftpick für Justin Faulk in die Organisation der Carolina Hurricanes getradet.
Schweizer Spieler:
Akira Schmid (G) - Utica Comets
Akira Schmid und seine Utica Comets sind mit sieben Siegen aus sieben Spielen bislang immer noch ungeschlagen. An dieser Erfolgsserie hatte auch der 21-jährige Goalie maßgeblichen Anteil, denn Schmid kommt in drei Spielen auf eine Fangquote von 95,3 Prozent und einen Gegentorschnitt von nur 1,31.
Seit 2018 spielt Schmid in Nordamerika, wo er unter anderen für die Corpus Christi IceRays in der NAHL und den Omaha Lancers und Sioux City Musketeers in der USHL auflief. 2018 wurde er von den New Jersey Devils in der fünften Runde an 136. Stelle gedraftet. Sollte der Schweizer seine bisherigen Statistiken aufrechthalten können, dürfte er sich langfristig gegen den Nico Daws (vier Spiele, 2,26 GAA, 93,3 SV%) durchsetzen können.
Sven Bärtschi (F) - Henderson Silver Knights
Sven Bärtschi absolvierte bislang zehn Spiele für die Silver Knights und kam dabei auf sieben Scorerpunkte (vier Tore, drei Assists). Mit dieser Ausbeute teilt sich der 29-Jährige momentan den ersten Platz der Scorerliste mit Pavel Dorofeyev (4-3-7).
Henderson Silver Knights
Bärtschi kann auf 291 Spiele in der NHL zurückblicken und versucht sich nun über die Henderson Silver Knights in der AHL für höhere Aufgaben mit den Vegas Golden Knights in der NHL zu empfehlen (https://eprinkside.de/2021/11/05/sven-bartschi-der-hockey-hype-ist-real). Das Lazarett der Golden Knights ist momentan groß und somit könnte für Bärtschi bald eine Tür aufgehen.
Janis Moser (D) - Tucsan Roadrunners
Die Arizona Coyotes schnappten sich im Draft 2021 die Rechte an dem Schweizer Defensivverteidiger, als sie ihn in der zweiten Runde an 60. Stelle auswählten. Auch für den 21-Jährigen soll die AHL zu seinem ersten Hockey-Unterfangen in Nordamerika werden. Bislang kam der in Biel geborene Linksschütze auf acht Einsätze in der AHL und konnte dabei ein Tor und einen Assist beisteuern.
Selbst nach dem miserablen Saisonstart der Arizona Coyotes dürften die Verantwortlichen der Yotes in der Entwicklung von Moser nichts überstürzen wollen und ihrem Talent genügend Zeit geben, sich an das Hockey in Nordamerika zu gewöhnen.
Tim Berni (D) - Cleveland Monsters
Tim Berni wurde 2018 in der sechsten Runde von den Columbus Blue Jackets gedraftet und absolvierte in dieser Saison bislang zehn Spiele für die Cleveland Monsters in der AHL. Bislang konnte der 21-jährige Verteidiger ein Tor und einen Assist beisteuern.
Tobias Geisser (D) - Hershey Bears
Für Tobias Geisser ist es mittlerweile die dritte Saison, die der 22-jährige Schweizer in der AHL verbringt. Die abgelaufene Saison verbrachte er allerdings beim EV Zug in der National League. Mit Zug absolvierte er 50 Spiele und kam dabei auf fünf Tore und 17 Assists. Eine offensive Ausbeute, von der in der AHL allerdings nicht viel zu sehen ist. In bislang zehn Spielen kommt Geisser auf einen Assist. Auch in den zwei Saisons zuvor kam er in 48 Spielen nicht über einen Assist hinaus.
Geisser wurde 2017 in der vierten Runde an 120. Stelle von den Washington Capitals gedraftet.
Österreichische Spieler:
Marco Rossi (F) - Iowa Wild
Nach einem Jahr des Schreckens (https://eprinkside.de/2021/09/30/marco-rossi-im-from-austria) greift Marco Rossi wieder an. In bislang sieben Spielen für die Iowa Wild konnte der 20-jährige Österreicher zwei Tore und sieben Assists erzielen. Vor Saisonbeginn stand Rossi kurz vor dem Sprung in die NHL, allerdings schickten die Wild ihren Draftpick dann doch in die AHL, um sich dort weiterzuentwickeln.
BILDBYRÅN/Icon SMI
Mit einer Leistung, wie sie Rossi in der AHL abliefert, dürfte der 1,76 Meter und 83 Kilogramm schwere Spielmacher nicht mehr lange dort zu finden sein. Nach zwei herausragenden Jahren mit den Ottawa 67’s in der Ontario Hockey League wurde Rossi 2020 in der ersten Runde an 9. Stelle von den Minnesota Wild gedraftet.