Dreifacher Tunnel im Fallen: Points Kunstschuss bringt die Serienführung für Tampa Bay
Die Tampa Bay Lightning haben die Serienführung übernommen und sich in Spiel 3 bei den New York Islanders mit 2:1 durchgesetzt. Den Siegtreffer erzielte der formstarke Bolts-Stürmer Brayden Point mit einem kuriosen Kunstschuss.
Die Lightning haben nach der Niederlage in Spiel 1 (1:2) die Wende geschafft, zu ihrem System gefunden und die Spiele 2 (4:2) und 3 (2:1) für sich entschieden. „Wir wissen, was unser Job ist“, sagte Tampa Bays Kapitän Steven Stamkos. „Diese Mannschaft fühlt sich in solchen Situationen wohl. In dieser Jahreszeit machen die Jungs alles, was du tun musst, um zu gewinnen, das ist das Wichtigste. Wenn alle beitragen, dann bekommst du solche Ergebnisse wie wir gerade.“
In einer erneut hart geführten Partie schien es, als hätten die Bolts als amtierender Stanley Cup Champion einen Tick mehr Ruhe und Erfahrung in den entscheidenden Szenen. „Sie kennen diese Situationen“, ist Islanders-Trainer Barry Trotz überzeugt. „Sie hatten heute nicht viele Chancen, denn wir haben gut defensiv gespielt. Es waren ein paar kuriose Tore, die sie erzielen konnten.“
Hart erarbeitetes Puckglück
Angefangen mit dem 1:0: Blake Coleman ging dem Rebound auf seinen eigenen Schuss entschlossen nach und machte den Puck wieder scharf, indem er ihn aus der Luft mit der Rückhand vors Tor legte. Am zweiten Pfosten lauerte Yanni Gourde, der goldrichtig richtig stand, um die abgefälschte Scheibe ins Tor zu schießen (11.).
Doch auch beim Islanders-Ausgleich spielte das Puckglück in einer undurchsichtigen Szene eine große Rolle: Gleich sieben Spieler sorgten für Verkehr vor dem Lightning-Tor, wo es fünf Lightning-Spieler plus Torwart Andrei Vasilevsky (27 Saves, 96,4 Prozent Fangquote) nicht schafften, die Scheibe einzufrieren. Stattdessen setzten zwei New Yorker in dieser Spielertraube immer wieder nach. Am Ende rutschte die Scheibe über den Schlittschuh von Cal Clutterbuck durch die Beine von Vasilevkiy über die Linie – 1:1 (38.).
Dreifach-Tunnel: Points kurioser Kunstschuss
20 Sekunden vor der Pausensirene bedienten sich dann auch die Bolts aus dem Kuriositäten-Kabinett: Kurz nach Ablauf eines Powerplays kam Point im Slot an die Scheibe und kassierte von Casey Cizikas einen Crosscheck in den Rücken. Doch selbst im Fallen gelang Point noch ein Flachschuss, der mit Verteidiger Andy Greene, Stürmer Anthony Cirelli und Torwart Semyon Varlamov (23 Saves, 92 Prozent Fangquote) gleich drei Spieler auf dem Weg ins Tor tunnelte (40.).
Andy Marlin-USA TODAY Sports
„Der Puck ist genau auf meiner Kelle gelandet. Es war ein glücklicher Treffer“, sagte Point über seinen Kunstschuss. Tampas Nummer-1-Center traf damit in sechs aufeinanderfolgenden Playoff-Spielen und stellte damit einen neuen Franchise-Rekord bei den Lightning auf. NHL-weit gelang eine solche Toreserie zuletzt Martin Havlát von den Ottawa Senators vor 15 Jahren (2006). Mit nun elf Treffern führt Point die Torjägerliste in den Stanley Cup Playoff 2021 an.
Bolts blocken die Führung ins Ziel
Im Schlussdrittel limitierten die Islanders die Lightning zwar auf nur fünf Schüsse, doch hatte Tampa Bay sogar die klareren Möglichkeiten. New York schaffte es nicht mehr, Vasilevskiy zu überwinden. Auch, weil die Bolts zahlreiche Schüsse blockten: Alleine die Verteidiger Victor Hedman (4), Ryan McDonagh (3) und Mikhail Sergachyov (3) sorgten zusammen für zehn von insgesamt 21 Blocks. „Das war es, was uns durchgebracht hat“, ist Lightning-Trainer Jon Cooper überzeugt. „Das brauchen wir auch weiterhin, wenn wir hier Spiel 4 gewinnen wollen.“
Eben dieses Spiel 4 findet in der Nacht von Samstag auf Sonntag (2 Uhr MESZ) erneut auf Long Island statt.