Kim Klement-USA TODAY Sports
NHL

Traumduo Point/Kucherov ebnet den Lightning den Weg

Die Tampa Bay Lightning haben in Spiel 2 des Stanley Cup Halbfinals gegen die New York Islanders zurückgeschlagen und die Serie mit einem 4:2-Heimsieg in der Amalie Arena ausgeglichen. Die Anpassungen der Bolts zeigten Wirkung.


 

Nach der 1:2-Niederlage in Spiel 1 hatte Tampas Abwehrchef Victor Hedman Klartext gesprochen:  „Wir dürfen uns weniger Turnovers erlauben, müssen besser auf den Puck aufpassen und eine Schuss-Mentalität aufs Eis bringen“, forderte der Verteidiger, der in einem schwedischen Fußballtrikot bei der Pressekonferenz erschienen war (Schweden spielte bei der EURO an diesem Abend später 0:0 gegen Spanien). Auch auffällig: Hedman blieb ganz ruhig und führte geduldig aus, was es brauche, um die Islanders zu schlagen: „Wir müssen aktiver sein, gefährlicher beim Schuss, aggressiver spielen, mit mehr Tempo kommen und wenn wir den Puck haben, auch durch den Verkehr hindurch schießen.“

Gesagt getan. Kein einziger Stürmer blieb ohne Torschuss. Zwar gaben die Lightning insgesamt nur zwei Schüsse mehr ab als in Spiel 1, doch verbesserte sich auch die Qualität der Abschlüsse. Und die Effektivität: Vier Treffer sorgten dafür, dass die Bolts seit der Erstrunden-Blamage 2019 (0:4-Sweep als Presidents‘-Trophy-Gewinner gegen die Columbus Blue Jackets) keine zwei Playoff-Spiele in Folge mehr verloren haben. Seitdem nämlich antwortete Tampa Bay nach einer Niederlage immer mit einem Sieg.


Point und Kucherov – das passt!  

Den Stein brachte natürlich Brayden Point mit seinem zehnten Playoff-Tor in dieser Saison ins Rollen: Nach einem raffinierten Pass von hinter dem Tor von Nikita Kucherov drückte Point den Abzug und traf zwischen Arm und Körper von Semyon Varlamov (23 Saves, 85,2 Prozent Fangquote) zum 1:0 (9.). Damit traf Point im fünften Spiel in Folge. Auch war es der erneute Beweis der perfekten Symbiose zwischen ihm und Reihenkollege Kucherov: Von Points 32 Playoff-Toren legte Kucherov deren 20 auf (62,5 Prozent).

Es folgte die nächste Schrecksekunde für New York: Point zog mit Tempo zum Tor und wurde von Adam Pelech von hinten ins Tor gecheckt. Der Lightning-Stürmer konnte dadurch nicht mehr bremsen und stieß in hohem Tempo mit Varlamov zusammen. Der Isles-Torwart musste daraufhin untersucht werden, machte Platz für Backup Ilya Sorokin (sechs Saves), sollte aber zum zweiten Drittel wieder zwischen die Pfosten zurückkehren. „Allen voran bin ich froh, dass Varly weiterspielen konnte“, sagte Point. „Solche Kollisionen willst du nicht haben und ich wollte auch niemanden verletzen. Es war schön zu sehen, dass es ihm gut ging und er zurückkommen konnte.“

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Point, den absolut keine Schuld traf, wurde wegen Behinderung allerdings für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt. Eine klare Fehlentscheidung mit Folgen, denn die Islanders glichen im Powerplay aus: Ein missglückter Klärungsversuch von Ryan McDonagh landete auf der Kelle von Brock Nelson, der sich in Slot-Position nicht zweimal bitten ließ und den Puck ins rechte Eck schickte (14.).


Palat, Rutta und Hedman lassen die Lightning enteilen  

Davon aber ließen sich die Bolts nicht beeindrucken und gingen in einer erneut hart geführten Partie (32:37 Checks) mit vielen Strafen (21:33 Strafminuten) wieder in Führung: Nach dem nächsten Zuckerpass von Kucherov hatte der schießwütige Ondrej Palat (fünf Torschüsse) freie Bahn und traf zum 2:1 (34.). Ein fulminanter Schlagschuss von Jan Rutta, der im linken Kreuzeck einschlug (43.) sowie ein Powerplay-Tor von Hedman (50.) sorgten für einen komfortablen 4:1-Vorsprung. Kucherov verbuchte insgesamt drei Assists.

Tampa Bays Torwart Andrei Vasilevsky, der erneut einen starken Auftritt lieferte (24 Saves, 92,3 Prozent Fangquote) musste sich kurz vor Schluss noch einmal geschlagen geben: Mathew Barzal betrieb mit einem Abstauber zum 2:4-Endstand noch ein wenig Ergebniskosmetik und nahm sein fünftes Tor in den letzten sechs Spielen emotionslos hin.

„Wir sind superglücklich über diesen Sieg“, sagte Hedman. „Und wir freuen uns auf die Reise nach Long Island, um dort weiterzumachen.“ Spiel 3 startet in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (2 Uhr MESZ) im Nassau Coliseum.



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