Packender WM-Fight: Deutschland schlägt die Slowakei
Im zweiten Spiel der WM 2022 hat Deutschland in einem packenden Eishockey-Spiel mit 2:1 gegen die Slowakei gewonnen und damit den ersten Sieg im Turnier eingefahren. Der DEB-Auswahl gelang damit auch Revanche für das frühe Olympia-Aus (0:4 in der Quali-Runde).
Bundestrainer Toni Söderholm vertraute auf dasselbe Personal, das zum WM-Auftakt am Freitag mit 3:5 gegen Kanada verloren hatte.
Slowakei-Coach Craig Ramsay schickte seine beiden Ausnahmetalente aufs Eis: Verteidiger Simon Nemec (18, HK Nitra, Slowakei) und Stürmer Juraj Slafkovsky (18, TPS, Liiga, Finnland) werden im NHL Draft 2022 von vielen Experten unter den Top-5-Picks erwartet.
1. Drittel: Unterhaltsames Duell auf Augenhöhe
Deutschland und die Slowakei drückten beide sofort aufs Gaspedal und lieferten ein unterhaltsames, schnelles, körperliches und intensives Eishockeyspiel. Dabei hatte die DEB-Auswahl ein leichtes Übergewicht. Jedoch behielten die beiden Goalies Philipp Grubauer und Patrik Rybár im ersten Drittel jeweils eine weiße Weste und konnten nicht überwunden werden.
2. Drittel: Plachta erzwingt die Führung, Pföderl legt nach
Kurz nach Wiederbeginn fuhren die Deutschen dann einen starken und erfolgreichen Konter: Matthias Plachta überwand die neutrale Zone, drang ins Offensivdrittel ein, schirmte den Puck dabei lange ab und passte dann aus halbrechter Position mit der Rückhand auf den zweiten Pfosten. Vor dem einschussbereiten Moritz Müller lenkte Verteidiger Adam Janosik die Scheibe mit der Kufe zum 1:0 über die Linie (22.).
There it is!🚨 @deb_teams takes the lead.🇩🇪 @mplachta22 @adlermannheim#SVKGER #IIHFWorlds pic.twitter.com/XyV5UXs7uM
— IIHF (@IIHFHockey) May 14, 2022
Die Statik des Spiels veränderte der erste Treffer kaum: Beide Mannschaften spielten offensiv, sodass es weiterhin hin und her ging und gute Chancen dabei heraussprangen. Eine solche nutzte Leo Pföderl, der sein Tor zum 2:0 selbst einleitete: Nach seinem Querpass auf Marcel Noebels, scheiterte dieser zunächst an Rybar, doch Pföderl stand goldrichtig und staubte ab (27.).
Leonhard Pfoderl with a rebound. 2-0 for @deb_teams.🇩🇪#SVKGER #IIHFWorlds pic.twitter.com/LQrFVnNzzY
— IIHF (@IIHFHockey) May 14, 2022
Die Slowakei antwortete sofort mit wütenden Angriffen, doch Grubauer zeigte tolle Saves. Machtlos war der DEB-Goalie dann aber in dieser Szene: Kristian Pospisil prüfte Grubauer vor dem linken Pfosten, setzte dann gedankenschnell zum Wrap-around an und traf mit diesem Bauerntrick ins rechte Eck zum 1:2 (32.).
Die Partie blieb packend. Deutschland durfte für 1:25 Minuten ein 5-gegen-3-Powerplay aufziehen, schaffte es aber nicht, dies für ein Tor zu nutzen. Für Furore aber sorgte eine Rettungsaktion von Moritz Seider in der Defensive, der trotz eines langen Wechsels noch einen slowakischen Breakaway verhinderte (35.).
3. Drittel: Die deutsche Abwehr hält
Zu Beginn des dritten Drittels geriet die DEB-Mannschaft dann selbst in eine 3-gegen-5-Unterzahl. In dieser Phase zeigten die Deutschen viele wichtige Blocks, allen voran Stefan Loibl, der gleich zwei kritische Schüsse entschärfte. Auch Grubauer stand wie ein Fels in der Brandung, sodass diese Drangphase der Slowaken schadlos überstanden wurde.
Im weiteren Verlauf nahm die Intensität weiter zu. Die Slowakei rannte an und machte auch bei Gleichzahl eine Menge Druck, Deutschland aber hielt mit harten Checks dagegen und setzte selbst immer wieder Nadelstiche.
In der Schlussphase wurde es noch einmal brenzlig, denn die Slowaken warfen alles nach vorne. Die Deutschen aber verteidigten mit viel Aufwand erfolgreich, Grubauer hielt den ersten Sieg bei dieser WM 2022 fest.
Slowakei – Deutschland 1:2
Tore:
0:1 Matthias Plachta (21:34)
0:2 Leo Pföderl (Marcel Noebels, 26:41)
1:2 Kristian Pospisil (Adam Janosik, Alex Tamasi, 31:15)
Aufstellung:
42 Yasin Ehliz | 18 Tim Stützle | 22 Matthias Plachta
92 Marcel Noebels | 65 Marc Michaelis | 83 Leo Pföderl
25 Daniel Schmölz | 15 Stefan Loibl | 77 Daniel Fischbuch
26 Samuel Soramies | 7 Maximilian Kastner | 40 Alexander Ehl
91 Moritz Müller | 53 Moritz Seider
41 Jonas Müller | 5 Korbinian Holzer
38 Fabio Wagner | 6 Kai Wissmann
3 Dominik Bittner
30 Philipp Grubauer (35 Mathias Niederberger)