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NHL

Florida Panthers gewinnen erste Playoff-Serie seit 26 Jahren

Die Florida Panthers haben ihren persönlichen Fluch gebrochen und erstmals seit den Stanley Cup Playoffs 1996 wieder eine Serie gewonnen. Die Cats setzten sich in einem Krimi mit 4:3 n.V. bei den Washington Capitals durch. Derweils glichen sowohl die New York Rangers als auch die Dallas Stars ihre Serien aus und erzwangen ein Spiel 7.



🏒 Wieder Playoff-Monster Verhaeghe: Panthers eliminieren Capitals  

Die Florida Panthers haben Spiel 6 bei den Washington Capitals mit 4:3 n.V. gewonnen und sich damit auch in der Best-of-7-Serie mit 4:2 durchgesetzt. Erstmals seit den 1996, also seit 26 Jahren, entschieden die Cats wieder eine Playoff-Serie für sich. 

„Es fühlt sich unglaublich an“, fiel auch bei Panthers-Kapitän Aleksander Barkov viel ab. „Einen Moment lang habe ich gedacht: Was passiert hier gerade? In meiner neunjährigen Karriere hier war ich nie in der 2. Runde, also fühlt sich das großartig an. Aber gleichzeitig wissen wir auch, dass noch viel Arbeit zu tun ist.“

Zum Matchwinner schwang sich erneut Floridas Playoff-Monster Carter Verhaeghe auf: Der 26-jährige Kanadier lieferte drei Game Winning Goals in Serie, darunter zwei Siegtreffer in der Overtime. In seinen letzten drei Spielen verbuchte er neun Scorerpunkte (5-4-9). Und auch an diesem Freitagabend war Verhaeghe nicht zu stoppten, legte ein Multi-Punkt-Spiel aufs Eis (1-1-2) und erzielte das Series Clinching Goal in der Verlängerung.

Zuvor allerdings mussten die „Comeback Cats“ auf zwei Rückstände zurückkommen. Washingtons Nic Dowd sprang nach vorne ab, um einen Rebound im Fallen durch die Beine von Sergei Bobrovski (34 Saves, 91,9 Prozent Fangquote) über die Torline zu schieben (24.). Doch auf der anderen Seite verwertete Panthers-Stürmer Ryan Lomberg einen Rebound zum 1:1 (26.). 

Im dritten Drittel fälschte Capitals-Center Nicklas Bäckström gekonnt zum 2:1 ab (42.), doch Florida fand erneut eine Antwort: Claude Giroux tunnelte Ilya Samsonov (27 Saves, 87,1 Prozent Fangquote) zum 2:2 (49.), und Barkov behielt im Gewühl vor dem Tor die Übersicht und staubte zur 3:2-Führung ab (55.). Alles sprach nun für die Cats, doch 1:03 Sekunden vor dem Ende glichen die Caps in einer nervenzerreißenden Szene noch einmal aus: Nach einem Lattentreffer tanzte die Scheibe unmittelbar vor der Torlinie in der Luft, T.J. Oshie gab ihr den entscheidenden Schubser mit – 3:3 (59.).

„So spät ein Tor zu kassieren, bricht dir das Herz. Das kann dich wirklich treffen und das Momentum töten“, sagte Floridas Trainer Andrew Brunette. „Wir haben diesen Schlag eingesteckt, sind wieder aufgestanden und haben zurückgeschlagen. Das ist sinnbildlich für die ganze Saison.“

In der Overtime dauerte es dann nur 2:46 Minuten, ehe die Panthers den entscheidenden Treffer erzielten. Verteidiger Ben Chiarot gelang ein Turnover an der blauen Linie, hielt den Puck in der Zone und spielte ihn tief. Giroux übernahm hinter dem Tor und spielte aus der Drehung einen Pass in den Slot auf Verhaeghe. Der Mann der Stunde legte sich die Scheibe mit dem Schlittschuh auf die Rückhand und hob sie ins Ziel (63.).

Carter Verheaga überwindet Ilya Samsonov in der Overtime

Carter Verhaeghe überwindet Ilya Samsonov in der Overtime (Geoff Burke-USA TODAY Sports)


„Als sie ausgeglichen hatten, waren ein paar Spieler am Boden, ich war wohl einer von ihnen“, so Giroux. „Aber die Stimmung war großartig. Die Jungs waren gespannt und hatten ein Gefühl dafür, dass wenn wir unser Spiel spielen, wir unsere Chancen bekommen und in der Lage sein würden, zu treffen.“



🏒 Penguins verlieren ohne Crosby, Zibanejad dreht für die Rangers auf  

Ohne den verletzten Sidney Crosby im Lineup haben die Pittsburgh Penguins Spiel 6 gegen die New York Rangers mit 3:5 verloren. Die Broadway Blueshirts konnten die Serie so auf 3:3 ausgleichen.

Crosby fehlte erstmals seit fünf Jahren in einem Playoff-Spiel. Seinen Platz als Center der ersten Sturmreihe neben Jake Guentzel und Bryan Rust nahm Yevgeni Malkin ein. Trotz des schwerwiegenden Ausfalls aber erwischten die Penguins einen guten Start: Jeff Carter traf per Abstauber zum 1:0 (15.), 1:36 Minuten später besorgte eine Direktabnahme von Rust das 2:0 (16.). 

Die Rangers aber sammelten sich in der Pause und kamen deutlich stabiler zurück: Im Powerplay donnerte Mika Zibanejad einen Schlagschuss zum 1:2 in die Maschen (26.). 76 Sekunden später zog Zibanejad denselben Schlagschluss von der anderen Seite ab – 2:2 (27.). Erneut in Überzahl tauchte Zibanejad frei vor dem Tor auf, Louis Domingue (33 Saves, 89,2 Prozent Fangquote) parierte, war aber gegen den Nachschuss von Chris Kreider machtlos (34.). Dann aber entwischte Pittsburghs Malkin und überwand Igor Shestyorkin (31 Saves, 91,2 Prozent Fangquote) bei seinem Alleingang zum 3:3 (37.).

Chris Kreider brachte die Blueshirts zum erstem Mal in Führung

Chris Kreider brachte die Blueshirts zum erstem Mal in Führung (Charles LeClaire-USA TODAY Sports)


Im dritten Drittel fiel lange kein Tor, alles roch nach Overtime, doch 1:28 Minuten vor dem Ende passierte es dann: Kreider zog aus der Distanz ab, der Puck rollte über Domingues hinweg zum 4:3 ins Tor (59.). Ein Empty-Netter von Andrew Copp machte schlussendlich noch den Deckel drauf (60.).

„Unsere Mannschaft hat Charakter gezeigt. Als wir nach dem ersten Drittel 0:2 hinten waren, hat es nicht gut ausgesehen“, sagte Rangers-Trainer Gerard Gallant. „Wir sind über die Saison in harten Zeiten als Team zusammengekommen. Ich bin stolz darauf, wie diese Mannschaft kämpft, egal ob wir hinten oder in Führung liegen“, sagte Kreider. „Wir haben wieder nicht aufgegeben. Das liebe ich so sehr an diesem Team“, ergänzte Zibanejad.

Zibanejad (2-2-4), Kreider und Verteidiger Adam Fox (0-4-4) waren die herausragenden Akteure bei den New Yorkern. 

Was den Pens jetzt Hoffnung macht: Crosby war vor dem Morning Skate bereits wieder auf dem Eis. Ob es für Spiel 7 reichen wird, ist noch offen. 



🏒 Multi-Punkt-Spiel von Raffl: Stars zwingen Flames in ein Spiel 7   

Die Dallas Stars haben das Saisonaus mit einem 4:2-Heimsieg gegen die Calgary Flames abgewendet und in der Serie auf 3:3 ausgeglichen. Eine wichtige Rolle bei den Texanern spielte der Österreicher Michael Raffl, der ein Multi-Punkt-Spiel hinlegte (1-1-2) und 18:09 Minuten Eiszeit (davon 1:19 im Powerplay und 1:38 im Penalty Killing, zwei Torschüsse, sechs Checks, ein Block, +1) erhielt.

Calgary startete stark (18:10 Schüsse im 1. Drittel), doch das Tor erzielte Dallas: Joe Pavelski spielte einen Drop-Pass für Roope Hintz, der Jacob Markström (36 Saves, 92,3 Prozent Fangquote) zum 1:0 überwand (15.).

Rope Hintz trifft zum

Rope Hintz bringt die Stars mit 1:0 in Führung  (Jerome Miron-USA TODAY Sports)


Im zweiten Durchgang dominierten dann die Stars (17:9 Schüsse). Raffl staubte auf der Türschwelle zum 2:0 ab (27.). Doch dann meldeten sich die Flames zurück: Erst vollendete Michael Stone nach einem Querpass und ließ Jake Oettinger (36 Saves, 94,7 Prozent Fangquote) ohne Chance (29.), dann zog Mikael Backlund von rechts ab und hatte Glück, dass der Puck von der Seite von Miro Heiskanen ins eigene Tor gelenkt wurde – 2:2 (32.). Heiskanen aber machte diese unglückliche Szene sofort wieder gut und traf mit einem Laserstrahl aus der Distanz zum 3:2 für Dallas (38.). 

Den Schlusspunkt setzte Tyler Seguin mit einem Schuss ins leere Tor (60.).

„Wir haben eine selbstbewusste Mannschaft. Uns wisst ihr was? Es war eine enge Serie. Alle Spiele waren eng, umkämpft und haben Spaß gemacht. Wir haben Selbstvertrauen und gehen in dieses Spiel 7, um zu gewinnen“, sagte Pavelski.

„Es ist schwer, das letzte Spiel einer Serie zu gewinnen“, so Calgarys Elias Lindholm. „Viele von uns sind noch nie weiter als die 1. Runde gekommen. Das schaffen wir jetzt hoffentlich am Sonntag. Wir sind schon die ganze Saison ein gutes Team, haben viel Talent, Charakter, einen der besten Goalies der Liga und Heim-Eis.“




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