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Kane-Hattrick sorgt für Oilers-Kantersieg – Kaprizov zaubert für die Wild

Die Edmonton Oilers haben einen 8:2-Kantersieg bei den Los Angeles Kings eingefahren und entwickelten dabei Torgefahr aus drei Scorining-Reihen. Die Toronto Maple Leafs haben erneut die Führung in der Serie gegen die Tampa Bay Lightning übernommen. Die Boston Bruins haben auf Heim-Eis gegen die Carolina Hurricanes zurückgeschlagen. Die Minnesota Wild profitierten erneut von einem guten Start und einem zaubernden Kirill Kaprizov.



🏒 Kane Hattrick: Oilers laufen heiß   

Die Edmonton Oilers haben in Spiel 3 bei den Los Angeles Kings einen 8:2-Kantersieg eingefahren und sind in der Best-of-7-Serie mit 2:1 in Führung gegangen. Mann des Tages war Power Forward Evander Kane, dem ein Hattrick gelang (3-0-3).

In einer frühen 4-gegen-4-Situation schickte Oilers-Trainer Jay Woodcroft seine beiden Superstars Connor McDavid und Leon Draisaitl gemeinsam aufs Eis. Eine Kombination, die einfach immer funktioniert: Edmonton konterte über McDavid, der vor dem Tor quer zu Draisaitl legte, der per Tip-in auf 1:0 stellte (4.). Kurz darauf schickte Woodcroft die Powerplay-Formation erneut aufs Eis, McDavid servierte zwischen die Bullypunkte für Zach Hyman der mit dem nächsten Tip-in das 2:0 besorgte (7.). L.A. hatte zwar 19:7 Torschüsse im ersten Drittel, Edmonton dafür eine 2:0-Führung.

Im zweiten Durchgang bauten die Gäste aus Alberta ihren Vorsprung dann auf 5:0 aus: Kane staubte unmittelbar vor dem Tor ab (27.), Hyman gewann nach einem Flip-Pass über die Bande von Draisaitl das Laufduell, war nicht mehr zu stoppen und schoss ein (28.), dann zeichne erneut Kane für einen Rebound verantwortlich (30.) – dieses Mal allerdings schon gegen Backup Calvin Petersen (16 Saves, 80 Prozent Fangquote), der nach dem 0:4 für Starter Jonathan Quick (13 Saves, 76,5 Prozent) eingewechselt worden war. Die Kings waren geschockt und auch die Fans in Los Angeles wirkten paralysiert. Immerhin stoppte ein Rückhand-Treffer von Anze Kopitar die Blutung (31.). Eine Direktabnahme im Powerplay von Phillip Danault vom rechten Flügel verkürzte vor der zweiten Pause gar noch auf 2:5 (38.).

Doch dies sollte nicht der Start einer Aufholjagd gewesen sein. Im Schlussabschnitt ließ Oilers-Goalie Mike Smith (44 Saves, 95,7 Prozent Fangquote) keinen Gegentreffer mehr zu. Vorne gelang Ryan Nugent-Hopkins binnen 81 Sekunden ein Doppelpack: Erst tunnelte der Center Petersen mit einem Schläger, der in dieser Sekunde brach (55.), dann erhöhte er mit dem nächsten Tip-in aus der Nahdistanz auf 7:2 (56.). Das letzte Wort aber hatte Kane, der natürlich mit einem Tip-in seinen Hattrick komplett machte – 8:2 (60.)!


„Er macht die Dinger einfach rein. Er spielt hart im Forechecking, ist physisch und scheint immer zu rechten Zeit am rechten Ort zu sein“, sagte Kapitän McDavid über Kane und erklärte den Aufschwung in seiner Mannschaft: „Wir finden einfach Wege, Spiele zu gewinnen. Das ist alles, was zu dieser Zeit des Jahres zählt. Es ist egal, wie es aussieht oder wie es passiert.“

Edmonton schafft es in den Playoffs, sein Scoring auf mehrere Schultern zu verteilen und ist nicht mehr komplett abhängig von McDavid (1-5-6) und Draisaitl (3-1-4): Mit Kane (5-1-6), Nugent-Hopkins (2-2-4), Hyman (2-1-3), Jesse Puljujärvi (1-1-2), Kailer Yamamoto (1-1-2), Ryan McLeod (1-1-2) und Darnell Nurse (1-1-2) haben die Oilers bereits neun (!) unterschiedliche Torschützen nach nur drei Playoff-Spielen. In Spiel 3 erwiesen sich die Top-3-Reihen allesamt als produktive Scoring Lines mit Kane|McDavid|Puljujärvi (3-3-6), Hyman|Draisaitl|Yamamoto (3-2-5) und Archibald|Nugent-Hopkins|Ryan (2-3-5). Alleine Kane erzielte in den Playoffs bereits fünf Tore und kommt auf durchschnittlich 2,0 Scorerpunkte pro Partie.

„Ich finde, unser Spiel im 5-gegen-5 ist viel besser geworden. Unsere Special Teams sind schon über alle drei Spiele gut. Das ist die Zeit im Jahr, in der du dein Spiel auf ein neues Level heben musst, und viele Jungs machen das jetzt“, erklärte Kane.

Draisaitl wurde erneut nur dosiert eingesetzt und verzeichnete nur 14:57 Minuten Eiszeit (davon 0:21 im Powerplay und 1:44 im Penalty Killing, 1-1-2, ein Torschuss, zwei Checks, zwei Blocks, +1)

Für die Kings ist es die nächste derbe Klatsche, nachdem bereits Spiel 2 mit 0:6 verloren wurden. „Das ist ein großer Schlag ins Gesicht“, sagte Danault. „Zum Glück steht es erst 1:2 in der Serie. Wir müssen uns neu sammeln und uns im nächsten Spiel steigern. Wir brauchen mehr Selbstvertrauen. Wir sind nicht ohne Grund in den Playoffs. Wir müssen aber auch lernen und unter Druck besser spielen, in jedem Bereich des Spiels. Defensiv, in der neutralen Zone, in der Offensivzone, überall.“



🏒 Maple Leafs zehren von einem guten Start  

Die Toronto Maple Leafs haben Spiel 3 bei den Tampa Bay Lightning mit 5:2 gewonnen. In einem von beiden Seiten offensiv geführten Spiel, das bis kurz vor Schluss eng und spannend war, zeigten sich die Leafs ein wenig effektiver und hatten mit Jack Campbell (32 Saves, 94,1 Prozent Fangquote) einen überragenden Torwart zwischen den Pfosten.

Im ersten Drittel war Toronto einfach wacher und erwischte Tampa auf dem falschen Fuß (15:9 Torschüsse). In den letzten Sekunden eines Powerplays staubte Morgan Rielly zum 1:0 ab (5.). Ein Überzahlspiel der Lightning war gerade abgelaufen, da starteten die Maple Leafs einen Konter, den Colin Blackwell zum 2:0 vollendete (10.).

Als zu Beginn des zweiten Drittels David Kämpf per Handgelenksschuss aus dem High-Slot auf 3:0 erhöhte und Bolts-Goalie Andrei Vasilevsky (31 Saves, 91,2 Prozent Fangquote) schlecht aussehen ließ, schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Doch Tampa Bay kam noch einmal zurück: Eine Direktabnahme von im Powerplay von Ross Colton von der rechten Seite brachte nicht nur den amtierenden Stanley Cup Champion, sondern auch die lauten Fans in der Amalie Arena zurück in dieses Spiel (32.).

Als Tampas Ondrej Palat im dritten Drittel den 2:3-Anschluss durch einen Treffer in den linken Winkel besorgte, drückten die Lightning auf den Ausgleich (14:7 Schüsse im 3.). Doch Campbell war nicht mehr zu überwinden. Stattdessen sorgte Toronto mit zwei Empty-Net-Toren durch Ilya Mikheyev (59., 60.) für die Entscheidung und die 2:1-Serienführung.

Ondraj Palat erzielte den 2:3-Anschlusstreffer für die Lightning

Ondrej Palat erzielte den 2:3-Anschlusstreffer für die Lightning (Kim Klement-USA TODAY Sports)


„Es ist schwer hier zu spielen. Ihre Fans waren voll da und ihr Team hat aufgedreht. Wir haben aber einen guten Start hingelegt. Jeder unserer Spieler hat sich geopfert, Schüsse geblockt, das war überragend“, freute sich Campbell auch über 17 Blocks.

Die Bolts müssen nun wieder eine Antwort finden und werden in Spiel 4 versuchen, ihre Serie am Laufen zu halten: Seit 2019 haben die Lightning keine zwei Playoff-Partien in Folge verloren.



🏒 Bruins melden sich mit Swayman im Tor zurück  

Die Boston Bruins haben sich auf Heim-Eis zurückgemeldet und die Carolina Hurricanes im Boston TD Garden mit 4:2 geschlagen (Serie: 1:2). Dabei zeigte ein Torwartwechsel Wirkung: Bruins-Trainer Bruce Cassidy brachte Jeremy Swayman (25 Saves, 92,6 Prozent Fangquote) anstelle von Linus Ullmark. Bei den Canes waren die beiden Goalies Frederik Andersen und Antti Raanta verletzt, also erhielt der aus der AHL beförderte Pyotr Kochetkov (24 Saves, 85,7 Prozent Fangquote) erneut den Start.

Zunächst schlugen die Gäste aus Raleigh zu: Carolinas Vincent Trocheck staubte zum 1:0 ab (10.). Dann aber brachte ein Shorthander Boston in dieses Spiel: Charlie Coyle zog in hohem Tempo zum Tor und glich per Tip-in auf 1:1 aus (18.). 

Im Mittelabschnitt erzielte Brad Marchand mit einer starken Einzelaktion vor dem gegnerischen Tor die 2:1-Führung (26.). Dann erhöhte David Pastrnak im Powerplay mit einem Schuss aus dem linken Bullykreis auf 3:1 für die Bruins. 

Im dritten Durchgang fing Boston dann ein wenig das zaubern an. In Überzahl spielte Taylor Hall vor dem Tor einen Doppelpass mit Pastrnak und stellte auf 4:1 (25.). Die Hurricanes kamen durch einen schwer einsehbaren Distanzschuss von Verteidiger Jaccob Slavin zwar nochmal auf 2:4 heran, doch riegelte die Bruins-Defensive danach ab und ließ nichts mehr zu. Die Bs blockten 29 Schüsse und hatten starke Special Teams (2/5 im PP, 5/5 im PK). Marchand war mit drei Punkten (1-2-3) der Matchwinner.

Taylor Hall stellte auf 4:1 für die Bruins

Taylor Hall stellte auf 4:1 für die Bruins (Winslow Townson-USA TODAY Sports)


„Mein erster Playoff-Start war etwas Besonderes“, freute sich Swayman. „Es ist immer eine großartige Erfahrung, wenn die Arena voll ist, aber in den Playoffs ist es nochmal ein ganz anderes Level. Es ist überragend, dass wir heute den Sieg vor unseren Fans geholt haben. Wir haben alles getan, was wir tun konnten. Es war ein Team-Erfolg.“

Die Canes sorgen sich derweil um Führungsspieler Jordan Martinook, dem Hall im zweiten Drittel schräg von hinten ins Knie gefallen war und daraufhin sein Bein nicht mehr belasten konnte. Der Schweizer Flügelstürmer Nino Niederreiter kam auf 17:00 Minuten Eiszeit (davon 4:01 im Powerplay, zwei Torschüsse, -1).


🏒 Kaprizov zaubert: Wild erobern Heimrecht zurück  

Die Minnesota Wild haben sich mit einem 5:1-Auswärtssieg in Spiel 3 bei den St. Louis Blues das Heimrecht zurückgeholt und sind in der Serie erstmals in Führung gegangen (2:1). In allen Spielen gewann die Mannschaft, die das erste Tor erzielte. An diesem Abend profitierten die Gäste aus dem State of Hockey von einem Blitzstart.

Gerade einmal 39 Sekunden waren gespielt, da legte Joel Eriksson Ek quer auf Jordan Greenway, der per Direktabnahme zum 1:0 traf (1.). Nach 2:18 Minuten stand eine 2:0-Führung der Wild auf der Anzeigetafel, nachdem Kirill Kaprizov ein raffiniertes Tor erzielt hatte: „Kirill the Trill“ scheiterte mit einem Alleingang noch an Ville Husso (28 Saves, 87,5 Prozent Fangquote), doch schoss der Russe die hinter das Tor abgelenkte Scheibe gedankenschnell über den Schlittschuh von Husso ins Ziel (3.). 


„Er ist einer dieser Spieler, die von überall treffen können. Das ist nichts neues für uns“, sagte Mats Zuccarello über seinen Sturmkollegen Kaprizov. 

Immer wieder kreierte Minnesota mit schnellen Angriffen 2-auf-1-Situationen gegen St. Louis. Zuccarello verkaufte einen Querpass, traf dann aber selbst ins linke Eck zum 3:0 (28.). 

Auch im dritten Drittel kamen die Wild aus der Kabine geschossen: Marcus Foligno servierte von hinter dem Tor für den in den Slot stechenden Eriksson Ek, der zum 4:0 traf (41.). Immerhin einmal schafften es die Blues, Torwart Marc-André Fleury (29 Saves, 96,7 Prozent Fangquote) zu überwinden: Im Powerplay schoss Ryan O'Reilly den Puck über den linken Innenpfosten zum 1:4 ins Tor (43.). Den Schlusspunkt aber setzte noch einmal Minnesota: Jonas Brodin führte mit einem Empty-Netter den 5:1-Endstand herbei (53.).

Der Schweizer Wild-Flügelstürmer Kevin Fiala erhielt 16:20 Minuten Eiszeit (davon 3:07 im Powerplay und 1:14 im Penalty Killing, drei Torschüsse, ein Block), blieb aber ohne Scorerpunkt.



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