Ron Chenoy-USA TODAY Sports
NHL

Sturm legt Makars OT-Siegtreffer auf – Raffl scort bei Shutout-Sieg

Ein Torwartwechsel bei den Nashville Predators sorgte für einen Hallo-Wach-Effekt und zwang die offensivstarken Colorado Avalanche in die Overtime. Dort legte mit Nico Sturm ein Deutscher den Siegtreffer von Cale Makar auf. Einen Serien-Ausgleich führten derweil die Florida Panthers, New York Rangers und Dallas Stars herbei. Letztere dank Mithilfe des Österreichers Michael Raffl.



🏒 Avalanche brauchen Geduld und Ausdauer: Sturm-Assist beim OT-Siegtreffer  

Die Colorado Avalanche haben Spiel 2 gegen die Nashville Predators mit 2:1 n.V. gewonnen (Serie: 2:0). In Spiel 1 hatten die Avs ein Offensivfeuerwerk abgebrannt und total überforderte Preds mit 7:2 vom Eis gefegt, nun brauchte das Team aus Denver deutlich mehr Geduld und aus Ausdauer.

Mit 51:26 Schüssen war Colorado zweifelsohne erneut die dominante Mannschaft, doch Nashville schien mit einem Torwartwechsel den richtigen Akzent gesetzt zu haben: Connor Ingram erhielt den Vorzug vor David Rittich. Der 25-jährige Kanadier ist bei Smashville der erste Rookie-Torwart, der einen Playoff-Start erhielt, und zahlte das Vertrauen mit 49 Saves und 96,1 Prozent Fangquote zurück.

Connor Ingram hielt, was zu halten war, konnte aber eine Niederlage trotzdem nicht verhindern

Connor Ingram hielt, was zu halten war, konnte aber eine Niederlage trotzdem nicht verhindern (Ron Chenoy-USA TODAY Sports)


Der Start war zunächst wenig verheißungsvoll für die Predators, denn aus einem Befreiungsschlag aus der eigenen Zone heraus startete Avalanche-Center Nathan MacKinnon ein Turbo-Solo, brach über den linken Flügel durch, ließ Bewacher Mark Borowiecki stehen wie eine Salzsäule und traf in den kurzen Winkel zum 1:0 (6.). 

Die Gäste aus Music City aber glichen noch im ersten Drittel aus. Ein Saucer-Pass des Schweizer Verteidigers Roman Josi flog diagonal über die Eisfläche und rutschte Avs-Verteidiger Samuel Girard durch. Somit hatte Yakov Trenin freie Bahn und überwand Darcy Kuemper (25 Saves, 96,2 Prozent Fangquote) mit einem Schuss ins Torwarteck (16.).

Yakov Trenin erzielte den 1:1-Ausgleichstreffer für die Preds

Yakov Trenin erzielte den 1:1-Ausgleichstreffer für die Preds (Ron Chenoy-USA TODAY Sports)


Im weiteren Verlauf drückte Colorado auf die Führung: 21:5 Schüsse im zweiten sowie 13:4 Schüsse im dritten Drittel belegen das eindrucksvoll. Doch immer wieder war der starke Ingram die Endstation. 

Erst in der Overtime und nach 68:31 Minuten konnten die Avalanche den Gäste-Torwart ein weiteres und letztes Mal überwinden: Ein Schuss des deutschen Mittelstürmers Nico Sturm wurde von Josi geblockt, der Puck aber fiel daraufhin vor die Kelle von Offensivverteidiger Cale Makar, der durch den Verkehr hindurch Ingram tunnelte und den Sieg in Spiel 2 perfekt machte (69.).


„Man muss ihren Torwart loben, er hat gut gespielt. Er hat gehalten, was er konnte und das eine Tor am Ende fiel durch den Verkehr“, sagte Makar. „Ich habe einfach versucht, flach zu schießen und zum Glück ist er reingegangen. Aber es war insgesamt eine gute Leistung, die Jungs haben alles aufs Tor geworfen, was sie konnten.“

„Ich glaube, dieser Schuss von Makar war der einzige im ganzen Spiel, den ich nicht gesehen habe. Das passiert leider“, so Ingram, der auch viel Lob von seinem Trainer John Hynes einsackte: „Connor hat großartig gespielt. Er hat viele Saves in Schlüsselmomenten gezeigt. Es war schön zu sehen, dass er zeigen konnte, was er kann. Ich glaube, gegen ein hochklassiges, offensives Team brauchst du einen exzellenten Torwart, um zu gewinnen.“

Alleine Colorados Makar (12 Schüsse), MacKinnon (8) und Valeri Nichushkin (7) gaben zusammen mehr Schüsse ab, als alle Preds-Spieler (26) zusammen. Sturm erhielt 9:43 Minuten Eiszeit (davon 1:34 im Penalty Killing, ein Schuss, ein Check, zwei Blocks, +1). Kapitän Josi erhielt 27:52 Minuten (davon 4:18 im Powerplay und 0:39 im Penalty Killing, ein Assist, vier Schüsse, ein Check, fünf Blocks).



🏒 Oettinger-Shutout, Pavelski-Abfälscher und Raffl-Tor: Dallas schlägt zurück  

Die Serie zwischen den Calgary Flames und den Dallas Stars ist bislang von Low-Scoring-Games geprägt. Nachdem die Kanadier Spiel 1 mit 1:0 gewonnen hatten, glichen die Texaner die Serie mit einem 2:0-Auswärtssieg in Spiel 2 aus. Dallas‘ Torwart Jake Oettinger landete mit 29 Saves den zweiten Playoff-Shutout seiner NHL-Karriere. Spielübergreifend ist Oettinger seit 114:59 Minuten ohne Gegentor und zeigte 49 Saves in Folge.

Jake Oettinger war in Spiel 2 von den Calgary Flames nicht zu überwinden

Jake Oettinger war in Spiel 2 von den Calgary Flames nicht zu überwinden (Sergei Belski-USA TODAY Sports)


„Er ist sehr ruhig, sehr selbstbewusst“, sagte Stars-Trainer Rick Bowness über den 23-jährigen US-Amerikaner. „Wir bringen da einen Rookie-Torwart in eine schwierige Situation und wir wussten nicht, wie er reagiert. Wir sind sehr zufrieden mit ihm, er ist sehr gut damit umgegangen. Er ist sehr selbstbewusst und wir lieben seine Haltung im Tor.“

Vorne brachte der beste Abfälscher der Liga die Texaner auf die Siegerstraße: Verteidiger John Klingberg pinchte aggressiv und zwang Flames-Abwehrspieler Noah Hanifin zu einem Fehlpass. Top-Talent Jason Robertson hatte derweil Klingbergs Platz in der rechten Verteidigung eingenommen, nahm die Scheibe auf und feuerte diese in Richtung Tor. Routinier Joe Pavelski brachte seinen Schläger in die Schussbahn und fälschte erfolgreich zum 1:0 ab (8.). 

Joe Pavelski (re.) brachte die Stars im 1. Drittel mit 1:0 in Führung

Joe Pavelski (re.) brachte die Stars im 1. Drittel mit 1:0 in Führung (Sergei Belski-USA TODAY Sports)


In der Folge arbeitete sich Calgary an Oettinger auf, brachte aber keinen der 29 Schüsse am aufmerksamen Goalie vorbei. Doch auch Dallas setzte Nadelstiche (23 Schüsse), konnte sich dank einem starkenJacob Markström (21 Saves, 95,5 Prozent Fangquote) aber nicht absetzen. 

Kurz vor dem Ende setzte dann ein Österreicher den Schlusspunkt: Michael Raffl gabelte den Puck in der neutralen Zone auf, sprintete nach vorne und schoss ins leere Tor zum 2:0-Endstand (59.). Der 33-Jährige aus Villach erhielt 14:53 Minuten Eiszeit (davon 1:50 in Unterzahl, zwei Schüsse, vier Checks, ein Block, +1).

Der Österreicher Michael Raffl machte mit seinem Empty-Net-Treffer zum 2:0 den Sack zu

Der Österreicher Michael Raffl machte mit seinem Empty-Net-Treffer zum 2:0 den Sack zu (Candice Ward-USA TODAY Sports)


„Zu dieser Zeit im Jahr zählen nur Siege. Sie haben auch einen großartigen Torhüter. Man darf sich also keinen Fehler erlauben. Ich bin einfach nur froh, dass wir die Führung verteidigen konnten und dann ein wichtiges Empty-Net-Tor geschossen haben“, so Oettinger.



🏒 Spielfreudige Panthers zeigen den Capitals die Grenzen auf  

Die Florida Panthers haben sich in Spiel 2 mit 5:1 gegen die Washington Capitals durchgesetzt (Serie: 1:1). In Spiel 1 hatten die Caps gekonnt abgeriegelt und hielten die gefährliche Offensive der Cats in Schach. Das sollte in Spiel 2 nicht mehr gelingen.

Dabei spielte Florida freilich auch der Führungstreffer in die Karten: Aaron Ekblad zog aus der Distanz ab und hatte Glück, dass der Puck unhaltbar abgefälscht wurde (17.). Doch die Panthers legten sofort nach: Mit einer unwiderstehlichen Vorarbeit servierte Jonathan Huberdeau für Aleksander Barkov, der aus der Nahdistanz nur noch einschieben musste – 2:0 (18.).

Gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts kam Washington wieder auf 1:2 heran: Im Powerplay ließen die US-Hauptstädter den Puck gut laufen, dann traf Nicklas Bäckström aus schier unmöglichem Winkel von rechts ins Torwarteck (23.). Cats-Keeper Sergei Bobrovski (26 Saves, 96,3 Prozent Fangquote) trug seinen Fauxpas mit einem Lächeln. Die Panthers zeigten sofort eine Reaktion: Mason Marchment tunnelte Caps-Goalie Vitek Vanecek (14 Saves, 73,7 Prozent Fangquote) zum 3:1 (24.). Florida nahm nun Fahrt auf. Nach einer Puck-Eroberung in der Offensivzone spielte Anton Lundell vor dem Tor einen Doppelpass mit Sam Reinhart und stellte auf 4:1 (36.). Dann traf Carter Verhaeghe mit einem Handgelenksschuss aus dem High-Slot zum 5:1 (38.). 

Anton Lundell schraubte nach einer schönen Doppelpasskombination den Spielstand auf 4:1

Anton Lundell schraubte nach einer schönen Doppelpasskombination mit Sam Reinhart den Spielstand auf 4:1 (Sam Navarro-USA TODAY Sports)


Für Vanecek, der bei vielen Gegentoren nicht gut aussah, bedeutete das den vorzeitigen Feierabend. Er wurde für Ilya Samsonov (17 Saves) ausgewechselt, dem es zu verdanken war, dass die Capitals im dritten Drittel nicht komplett untergingen, denn die Panthers hatten einen Schussvorteil von 17:3. 

Washington, das auf den verletzten Power Forward Tom Wilson verzichten musste, war kaum wiederzuerkennen. Mit schnellen Nord-Süd-Pässen schafften es die Cats immer wieder, den Neutral-Zone-Trap der Caps zu überwinden.



🏒 Panarin und Vatrano drehen auf: Rangers gleichen aus  

Die New York Rangers haben den Madison Square Garden zum Kochen gebracht und Spiel 2 gegen die Pittsburgh Penguins mit 5:2 gewonnen (Serie: 1:1). 

Die Rangers bewegten den Puck in der Offensivzone wie im Powerplay. Artemi Panarin passte auf Andrew Copp, der mit einer Direktabnahme auf 1:0 stellte (7.). Mika Zibanejad hatte mit einem Schuss aus spitzem Winkel zwar das 2:0 auf der Kelle, doch rettete Pens-Goalie Louis Domingue (35 Saves, 87,5 Prozent Fangquote) mit einem eingesprungenem Monster-Glovesave (8.). 


Eine Aktion die sich auszahlen sollte, denn postwendend kamen die Stahlstädter zum Ausgleich, denn Jake Guentzel staube auf der Gegenseite zum 1:1 ab (9.).

New York aber hatte ein Übergewicht und übernahm in zweiten Abschnitt erneut die Führung. Im Powerplay servierte Panarin für Verteidiger Adam Fox, dessen Schlagschuss-Direktabnahme noch entscheidend von Ryan Strome abgefälscht wurde (23.). Dieses Stilmittel funktionierte auch blendend beim 3:1, als Frank Vatrano aus der Distanz abzog und der vor dem Tor postierte Chris Kreider unhaltbar abfälschte (33.). Pittsburgh aber ließ sich noch nicht abschütteln, was einem Super-Solo von Superstar Sidney Crosby zu verdanken war: Der Penguins-Kapitän startete seinen Lauf am eigenen linken Faceoffkreis, war von vier (!) Rangers-Verteidigern nicht zu stoppen, drang bis vor die Nase von Torwat Igor Shestyorkin (39 Saves, 95,1 Prozent Fangquote) durch und staubte dort auf seinen eigenen Schuss zum 2:3 ab (39.).


Im Schlussdrittel probierten die Pens noch einmal alles, doch waren die Broadway Blueshirts an diesem Abend einfach gnadenlos effektiv. Panarin schleuderte die Scheibe von hinter dem Tor in den Torkreis, wo sie Mike Matheson mit dem Schlittschuh unglücklich ins eigene Tor lenkte (49.). Zum Abschluss legte auch Vatrano noch eine klasse Einzelaktion aufs Eis, sprintete ab dem rechten Faceoffkreis in der Defensivzone über die Bande nach vorne und traf zum 5:2 (50.). Panarin (1-2-3) und Vatrano (1-2-3) stachen in diesem Spiel heraus.




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