DEL

Mission Titelverteidigung erfüllt: Eisbären Berlin sind Deutscher Meister 2022

Die Eisbären Berlin sind Deutscher Meister 2022! Am Mittwochabend gewannen die Hauptstädter dank einer effektiven Vorstellung und einem überragenden Torwart Mathias Niederberger deutlich mit 5:0 beim EHC Red Bull München und kürten sich damit zum zweiten Mal in Folge sowie zum neunten Mal insgesamt zum DEL-Champion.



Münchens Trainer Don Jackson wechselte einmal in der Verteidigung und brachte Andrew O'Brien für Konrad Abeltshauser. Im Tor startete Henrik Haukeland (18 Saves, 81,8 Prozent Fangquote).

Berlins Coach Serge Aubin konnte wieder auf Blaine Byron zurückgreifen und brachte diesen direkt wieder als Nummer-1-Center neben Marcel Noebels und Leo Pföderl. Zwischen den Pfosten stand Mathias Niederberger (32 Saves, 100 Prozent Fangquote).

Playoff-Monster: Berlins Torwart Mathias Niederberger rettet in dieser Szene gegen Filip Varejcka.

Playoff-Monster: Berlins Torwart Mathias Niederberger rettet in dieser Szene gegen Filip Varejcka. Markus Fischer / Passion2Press / BILDBYRAN


1. Drittel: München drückt, doch White trifft für Berlin

Die Redbulls standen in diesem Spiel 4 zwar mit dem Rücken zur Wand, spielten aber ruhig und kontrolliert offensiv nach vorne. Daraus entwickelten die Oberbayern schon früh viele hochkarätige Torchancen, doch Niederberger zeigte starke Paraden. 

In der 8. Minute wurde dann Münchens Torhymne abgespielt. Daryl Boyle hatte von der blauen Linie abgezogen und ins Tor getroffen. Die On-Ice-Entscheidung lautete "Tor", doch gingen die Schiedsrichter zum Videobeweis und erkannten, dass Justin Schütz mit beiden Kufen im Torkreis stand und Niederberger entscheidend behindert hatte. Der Treffer zählte also zu Recht nicht (8.).

Die Eisbären waren bis dahin nur punktuell aufgekommen, zeigten sich dann aber eiskalt: Frank Hördler spielte einen Sahne-Aufbaupass diagonal über die Eisfläche in den Lauf von Matt White, der über den rechten Flügel durchbrach, frei vor Haukeland auftauchte und den Puck gekonnt unter die Latte chippte (9.).

In der Folge drückte München weiter, doch schien das von Niederberger gehütete Gehäuse wie vernagelt.

2. Drittel: Eisbären gnadenlos effektiv

Im zweiten Durchgang erhöhten die Roten Bullen den Druck und kamen insbesondere in einem Powerplay zu weiteren Hochkarätern, doch Niederberger schaltete in den Kraken-Modus und vereitelte die Chancen reihenweise.

Im Stile eines Champions nutzte wiederum die erste gute Möglichkeit im zweiten Abschnitt, um die Führung auszubauen: Mit Pässen wie am Schnürchen gezogen wanderte die Scheibe über White auf das Tape des im Slot postierten Frans Nielsen, der Haukeland zum 2:0 tunnelte (25.). 

Doch es kam noch bitterer für München: Nur 51 Sekunden später legten die Eisbären durch eine fulminante Direktabnahme von Pföderl vom rechten Flügel nach, der die Scheibe ins linke Eck zum 3:0 schweißte (26.).

Diese Rollenverteilung zog sich durch das komplette Spiel: München probierte viel, doch immer wieder hatte Niederberger das letzte Wort. Gnadenlos effektiv waren weiterhin die Berliner: Im Powerplay schoss Kai Wissmann die Scheibe in den Verkehr vor dem Tor, wo White erfolgreich abfälschte - 4:0 (37.).

Damit konnten die Hauptstädter die Meisterfeier schon in der Pause planen.

Die Entscheidung: Eisbären-Stürmer Matt White (2.v.l.) trifft zum 4:0 und jubelt mit den Teamkollegen,

Die Entscheidung: Eisbären-Stürmer Matt White (2.v.l.) trifft zum 4:0 und jubelt mit den Teamkollegen, Markus Fischer / Passion2Press / BILDBYRAN


3. Drittel: Niederberger macht den Shutout perfekt

München steckte auch im Schlussdrittel nicht auf, spielte hart und probierte es weiter mit offensivem Eishockey. Berlin spielte abgezockt, souverän und lauerte auf Konter. Zudem war auch weiterhin auf Playoff-Monster Niederberger Verlass. 

3:35 vor dem Ende nahmen die Redbull eine Auszeit und ließen Haukeland für einen Extra-Angreifer auf der Bank. Die Oberbayern spielten fast die komplette Zeit im Offensivdrittel, doch Niederberger war an diesem Abend unüberwindbar. Der 29-jährige Goalie feierte seinen dritten Shutout in den Playoffs 2022. Den Schlusspunkt setzte White, der mit einem Empty-Net-Tor zum 5:0-Endstand auch noch seinen Hattrick perfekt machte (60.) und ein Vier-Punkte-Spiel aufs Eis legte (3-1-4).

Damit ist die Titelvereidigung geglückt: Die Eisbären kürten sich zum neunten Mal in ihrer Vereinsgeschichte zum DEL-Champion.

Da ist das Ding: Eisbären-Torwart Mathias Niederberger mit dem DEL-Pokal.

Da ist das Ding: Eisbären-Torwart Mathias Niederberger mit dem DEL-Pokal. Markus Fischer / Passion2Press / BILDBYRAN


Hördler ist Playoff-MVP - Aubin: "Ein unbeschreibliches Gefühl"

"Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Es war ein hartes Stück Arbeit. Wir haben das gesamte Jahr dafür gekämpft, waren in den Playoffs einigen Widrigkeiten ausgesetzt, sind aber als Team zusammengewachsen. Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft", freute sich Coach Aubin. 

Eisbären-Kapitän Hördler, der zum Playoff-MVP gewählt wurde, fand ähnliche Worte: " Ich freue mich über die Auszeichnung als wertvollster Spieler der Playoffs. Für mich ist es aber eine Auszeichnung des gesamten Teams. Die Tiefe unseres Kaders war entscheidend für unseren Erfolg. Ich bin begeistert von der Leistung unserer Mannschaft."

Münchens Trainer Jackson haderte dagegen mit dem Spielverlauf: "Wir hatten mehr Zeit in ihrer Zone und ein Chancenplus, aber der Puck wollte nicht reingehen. Sie haben die Tore gemacht. Das war der Unterschied."

Goldregen: Die Eisbären Berlin posieren für das Meister-Foto.

Goldregen: Die Eisbären Berlin posieren für das Meister-Foto. Markus Fischer / Passion2Press / BILDBYRAN


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