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NHL

Maple Leafs starten mit Kantersieg – Oilers verlieren zum Auftakt

Happy Playoffs Day! Am Montag sind die Stanley Cup Playoffs in der NHL gestartet und boten gleich einige Überraschungen: Die Toronto Maple Leafs fegten Titelverteidiger Tampa Bay Lightning mit 5:0 vom Eis. Deutlich machten es auch die St. Louis Blues (4:0 bei den Minnesota Wild) und die Carolina Hurricanes (5:1 gegen die Boston Bruins). Einen frühen Rückschlag erlebten die Edmonton Oilers, die Spiel 1 gegen die Los Angeles Kings abgaben.



🏒 Viele Checks, viele Faustkämpfe, viele Strafen, viele Geschenke: Toronto feiert Kantersieg  

Die Toronto Maple Leafs sind mit einem 5:0-Kantersieg gegen die Tampa Bay Lightning in die Stanley Cup Playoffs gestartet. Spiel 1 hatte es in sich: Beide Teams spielten rasant-schnelles Eishockey und teilten teils heftige Checks aus (36:56 Hits). 

Gleich zu Beginn schlug Torontos Kyle Clifford über die Stränge, checkte Tampas Ross Colton von hinten mit dem Gesicht voran in die Bande und wurde zum Duschen geschickt (7.). 


Das fünfminütige Powerplay aber konnten die Lightning nicht nutzen, stattdessen trafen die Maple Leafs in Person von Alexander Kerfoot den Pfosten (8.). Kurz vor der ersten Pause feuerte dann Leafs-Verteidiger Jake Muzzin einen Schlagschuss ab, der durch den Verkehr hindurch im rechten Eck zum 1:0 einschlug (19.).

Im zweiten Drittel gab Toronto dann eine Kostprobe seiner Offensivpower: Im Powerplay spielten Mitchell Marner und John Tavares hinter dem Tor den Puck hin und her. Dann setzte Tavares Auston Matthews in Szene, der per Direktabnahme auf 2:0 stellte (27.). Doch es kam noch schlimmer für die Bolts: Im Powerplay ließ Victor Hedman die Scheibe über die blaue Linie aus der Zone rutschen und kam gegen den explosiven David Kämpf nicht mehr hinterher, der mit einem Shorthander auf 3:0 erhöhte (30.). Wenig später wurde Marner im High-Slot angespielt, ließ sich durch den Slot gleiten und mischte dabei den Puck, um diesen dann mit einem präzisen Handgelenksschuss zum 4:0 ins Tor zu befördern (37.).

Mitch Marner trifft zum 4:0 für die Leafs

Mitch Marner trifft zum 4:0 für die Leafs Dan Hamilton-USA TODAY Sports


Für Toronto lief an diesem Abend alles nach Plan. Beispielhaft dafür auch eine Szene Mitte des Schlussdrittels: Ondrej Kase spielte die Scheibe tief, Lightning-Torwart Andrei Vasilevsky (28 Saves, 84,8 Prozent Fangquote) verließ sein Tor, erwischte den Puck aber nicht, sodass Matthews ins leere Tor zum 5:0-Endstand einschießen konnte (49.). 

Der Endstand bedeutete aber noch nicht das Ende des Spiels, denn der Frust saß tief bei den Bolts. Nach einem Check von Wayne Simmonds entlud sich dieser in einer Massenschlägerei: Morgan Rielly nahm es mit Pat Maroon und Jan Rutta auf, Corey Perry schnappte sich gleichzeitig Ilya Lyubushkin und Simmonds. Es waren die Hauptschauplätze neben vielen weiteren Rangeleien und Kämpfen. Am Ende wurden 113 Strafminuten (62:51) ausgesprochen. Dass Spiel 2 ein intensives werden wird, verriet alleine der Blick und Gesichtsausdruck von Perry, der mit diesem in jedem Psycho-Streifen mitspielen könnte.

Jan Rutta musste ordentlich einstecken

Jan Rutta musste ordentlich einstecken Dan Hamilton-USA TODAY Sports


Matthews (2-1-3) und Marner (1-2-3) waren die punktbesten Spieler bei den Maple Leafs, Goalie Jack Campbell feierte einen 24-Save-Shutout.

„Das war heute ein richtig gutes Spiel von uns. Wir haben heute ein paar richtig gute Dinge gemacht, aber es wird noch eine lange Serie. Da drüben steht ein richtig gutes Team“, so Matthews. „Unser Penalty Killing (5/5) war großartig und hat uns viel Momentum gegeben. Soupy (Campbell) war unglaublich und wir konnten unsere Chancen nutzen.“

„Unser Team war heute unerschütterlich“, sagte Torontos Trainer Sheldon Keefe. „Wir mussten früh eine Strafe killen, kein Problem. Wir bekommen eine große Fünfminutenstrafe, kein Problem. Wir sind einfach rausgegangen und haben unsere Arbeit erledigt. Unser Team war extrem fokussiert. Die Tampa Bay Lightning werden im nächsten Spiel aber ein viel besseres Team sein.“

Tampa-Bay-Coach Jon Cooper fand, dass “die Maple Leafs heute nicht besonders gut spielen mussten, um uns zu schlagen“, denn: „Wir haben heute Geschenke verteilt. Du musst vier Spiele gewinnen, da darfst du keine Geschenke verteilen.“



🏒 Wieder ein Goalie-Problem? Oilers verlieren gegen Kings  

Die Edmonton Oilers haben Spiel 1 gegen die Los Angles Kings mit 3:4 verloren. Die Oilers bekam die Kings-Reihe um Trevor Moore (1-2-3), Phillip Danault(1-1-2) und Alex Iafallo (1-1-2) nicht in den Griff – das Trio kam kumuliert auf sieben Scorerpunkte (3-4-7). Edmontons Deutscher Superstar Leon Draisaitl (1-0-1, 22:34 Minuten Eiszeit, davon 5:49 im Powerplay und 1:28 in Unterzahl, fünf Schüsse) spielte in einer Reihe mit Zach Hyman und Kailer Yamamoto und traf zum zwischenzeitlichen 3:3 Ausgleich. 

Den besseren Start erwischte L.A.: Erst traf Moore selbst zum 1:0 in den rechten Winkel (12.), dann legte er mit einem frechen Rückhand-Pass für Iafallo auf, der mit einem Schuss ins Torwarteck zum 2:0 vollendete (17.). Kurz vor der Pause gab dann Edmontons Connor McDavid eine Kostprobe seiner unwirklichen Schnelligkeit: Wie ein Blitz schoss der Mittelstürmer an drei (!) Gegenspielern vorbei und verkürzte auf 1:2 (20.).


Zu Beginn des zweiten Durchgangs glich Kailer Yamamoto im Powerplay für die Oilers aus (23.). Doch nur 71 Sekunden später konterten die Kings – Brendan Lemieux traf zum 3:2 (24.). Edmonton war in diesem Abschnitt eigentlich klar überlegen (16:4 Schüsse im 2. Drittel), doch zeigte Los Angeles‘ Goalie Jonathan Quick (36 Saves, 92,3 Prozent Fangquote) viele Glanzparaden. Gegen Draisaitl aber war der Torwart dann machtlos. Von einem gebrochenem Schläger auf dem Eis rutschte der Puck auf die Kelle des 26-jährigen Kölners, der sich Quick in Ruhe ausguckte und dann ins linke Kreuzeck einschoss (30.).

Im Schlussdrittel zeigte sich dann einmal mehr, dass gutes Goaltending einen großen Unterschied macht. Oilers-Torwart Mike Smith (31 Saves, 88,6 Prozent Fangquote) spielte die Scheibe von hinter dem Tor unbedrängt zu Iafallo, der aus der Drehung sofort abzog Smith rettete zwar noch mit einer Flugparade, doch blieb der Puck im Spiel. Sean Durzi schoss von der blauen Linie, Danault fältschte ab – 4:3 (55.).


„Ich wollte etwas versuchen, aber habe zu viel gewollt“, sagte Smith hinterher. „In einem so engen Spiel kannst du dir nicht solche Fehler erlauben. Am Ende hat es uns das Spiel gekostet. Ich bin enttäuscht, aber es ist nur ein Spiel. Es geht weiter.“

„Am Ende ist es egal, wie es passiert ist. Wenn du ein Tor mehr hast, dann ist es das beste Ende“, so Siegtorschütze Danault. „Wir sind drangeblieben, ins Spiel zurückgekommen und haben Charakter gezeigt.“



🏒 Hattrick Perron und Shutout Husso: Blues überraschen Wild  

Die Minnesota Wild haben deutlich mit 0:4 gegen die St. Louis Blues verloren. Die überragenden Akteure bei den Gästen aus Gateway City waren Stürmer David Perron (3-1-4), dem ein Hattrick gelang, und Torwart Ville Husso (37 Saves), der den Vorzug vor Jordan Binnington erhielt und in seinem Playoff-Debüt direkt einen Shutout verzeichnete. Husso ist der erste Goalie in der Franchise-Geschichte der Blues, dem dieses Kunststück gelang.

Ville Husso parierte alle 37 Schüsse der Wild

Ville Husso parierte alle 37 Schüsse der Wild Brad Rempel-USA TODAY Sports


„Ich war am Anfang ein bisschen mehr nervös als sonst, aber ich bin dann gut reingekommen“, sagte der 27-jährige Finne. „Die Jungs haben hart gekämpft, das Penalty Killing war unglaublich und das Powerplay war gut – es war also ein wichtiger Sieg für uns.“

St. Louis war 2/6 in Überzahl und 6/6 in Unterzahl. Perron schlug selbst zweimal im Powerplay zu (7., 37.) und vollendete seinen Hattrick im dritten Drittel (53.). Der 33-jährige Kanadier lieferte auch den sekundären Assist beim Tor von Kapitän Ryan O'Reilly (16.). Somit schrieb auch Perron Franchise-Geschichte, denn zuvor erzielte noch kein Blues-Spieler vor ihm einen Dreierpack in einem ersten Playoff-Spiel. „Darauf bin ich stolz. Das ist super cool. Ich trage die blaue Note mit Stolz“, freute sich der Matchwinner.

David Perron glänzte mit einem Vier-Punkte-Spiel

David Perron glänzte mit einem Vier-Punkte-Spiel Brad Rempel-USA TODAY Sports


Bei Minnesota erhielt der Schweizer Flügelflitzer Kevin Fiala 20:40 Minuten Eiszeit (davon 7:09 im Powerplay und 3:31 im Penalty Killing, zwei Torschüsse, -2) in einer Reihe mit Frédérick Gaudreau und Matt Boldy und haderte mit dem Ergebnis: „Man kann nicht sagen, dass wir es nicht versucht hätten. Wir hatten gute Möglichkeiten im 5-gegen-5 und im Powerplay. Ich kann gar nicht sagen, wie oft wir die Eisenstange getroffen haben. Husso hat ein paar gute Saves gezeigt. Es hätte auch andersherum laufen können.“



🏒 Niederreiter verhilft den Hurricanes zum Sieg  

Zum Auftakt der Stanley Cup Playoffs 2022 wurde es laut in Raleigh, denn die Carolina Hurricanes besiegten die Boston Bruins mit 5:1. Dabei hinterließ auch der Schweizer Flügelstürmer Nino Niederreiter seine Spuren und traf zum zwischenzeitlichen 2:0. El Nino spielte in einer Reihe mit Jordan Staal und Jesper Fast und erhielt 15:13 Minuten Eiszeit (davon 2:20 im Powerplay, zwei Torschüsse, fünf Checks, ein Block, +1).

Bei beiden Klubs stand nicht fest, wer starten würde. Die Wahl fiel auf Antti Raanta bei den Hurricanes (35 Saves, 97,2 Prozent Fangquote) und Linus Ullmark (20 Saves, 83,3 Prozent Fangquote) bei den Bruins. Beide Goalies blieben im ersten Drittel ohne Gegentor. 

In einem physischen Spiel (48:42 Hits) präsentierte sich dann Carolina effektiver: Seth Jarvis (37.) und Niederreiter (39., Handgelenksschuss aus der Distanz) sorgten für eine 2:0-Führung zur zweiten Pause.

Seth Jarvis erzielt die 1:0-Führung für die Canes

Seth Jarvis erzielt die 1:0-Führung für die Canes James Guillory-USA TODAY Sports


Im dritten Drittel brachte Taylor Hall Boston wieder heran (43.), doch die Canes entwischten durch Teuvo Teräväinen (48.), Vincent Trocheck (57., über den Kopf von Ullmark) und Andrei Svechnikov (58., Empty Net).


„Für mich war es der erste Start in den Playoffs. Ich habe mich einfach auf die Dinge konzentriert, mit denen ich Erfolg hatte. Es hat gut geklappt. Aber es ist nur ein Spiel, ein Sieg“, sagte Raanta. Goalie-Kollege Frederik Andersen war nach einer Unterkörperverletzung nicht rechtzeitig fit geworden. „Rants hat richtig gut gespielt und ein paar starke Paraden gezeigt“, lobte Hurricanes-Trainer Rod Brind'Amour.



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