Berlin verspielt 3:0-Vorsprung – München gewinnt Spiel 1 im Finale
Das Finale in der Deutschen Eishockey Liga ist eröffnet: In Spiel 1 gewann der EHC Red Bull München mit 4:3 bei den Eisbären Berlin. Dabei verzockten die Hauptstädter einen 3:0-Vorsprung.
Besser hätte der Start für die Eisbären kaum laufen können: Kevin Clark (12.), Zach Boychuk (15.) und Leo Pföderl (21.) schossen Berlin vor 10.015 Zuschauern in der heimischen Mercedes-Benz Arena mit 3:0 in Führung.
Clark feuerte eine Schlagschuss-Direktabnahme aus dem High-Slot zum 1:0 in den rechten Winkel. Boychuk fiel die Scheibe im Powerplay im Slot vor die Kelle und schoss sie zum 2:0 ins linke Eck. Pföderl staubte gegen nachlässig verteidigende Redbulls zum 3:0 ab. Von Müdigkeit war bei den Eisbären also zunächst nichts zu sehen. Erst tags zuvor hatten sie das Finalticket gegen die Adler Mannheim gelöst, gingen also in ein Back-to-Back-Spiel.
Ausgleich in weniger als fünf Minuten
München verzweifelte lange an Berlins Torwart Mathias Niederberger (34 Saves, 89,5 Prozent Fangquote), meldete sich dann aber Mitte des zweiten Drittels eindrucksvoll zurück und glich binnen 4:59 Minuten aus: Patrick Hager brachte die Eisbären mit einem schnellen Doppelschlag ins Wanken (30., im Powerplay; 32.), dann wurde auch noch ein Schuss Ben Smith (35.) so abgefälscht, dass er über Niederberger hinweg ins Tor gelenkt wurde. Es war der ultimative Momentum-Wechsel.
Im Schlussdrittel war es dann der "Verteidiger des Jahres", Zach Redmond, der den Siegtreffer für die Redbulls erzielte (55.). Abwehrhüne Konrad Abeltshauser arbeitete stark hinter dem gegnerischen Tor und spielte den Puck auf Knien über die Bande weiter auf Ben Street, der low-to-high auf Redmond spielte, der bis in den rechten Faceoffkreis vorgerückt eine Schlagschuss-Direktabnahme zum 4:3 in die Maschen feuerte.
Die Eisbären versuchten noch einmal alles, doch EHC-Goalie Henrik Haukeland (27 Saves, 90 Prozent Fangquote) hielt den Sieg fest.
Abeltshauser: "Wir haben Moral bewiesen"
"Wir haben Moral bewiesen", freute sich Abeltshauser hinterher. "Wahnsinn, was die Jungs aufs Eis gebracht haben. Wir haben nie aufgegeben und irgendwann sind die Schüsse reingegangen."
"Ich bin natürlich enttäuscht. Es ist aber nur ein Spiel in der Serie", erklärte Berlins Trainer Serge Aubin. "Wir hatten einen sehr guten Start und konnten mit 3:0 in Führung gehen. Im Mitteldrittel haben wir dann leider ein wenig den Fokus verloren und auch ein wenig das Tempo verringert. Im Schlussabschnitt habe ich einige ordentliche Momente meiner Mannschaft gesehen. Aber leider haben wir dann einen Fehler gemacht, den München ausgenutzt hat und in Führung gehen konnte."
Spiel 2 der Finalserie steigt am Sonntag (1. Mai) um 15.15 Uhr in der bayerischen Landeshauptstadt.