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DEL

Grizzlys rasieren Pinguins – Große Sorgen um Furchner

Die Grizzlys Wolfsburg sind mit einem 5:0-Heimsieg gegen die Fischtown Pinguins ins DEL-Playoff-Viertelfinale gestartet, mussten diesen Erfolg aber teuer bezahlen: Stürmer Sebastian Furchner verletzte sich wohl schwer. 



🏒 Kantersieg für Wolfsburgs – Furchner wohl schwer verletzt  

Die Grizzlys Wolfsburg haben Spiel 1 der Viertelfinal-Serie gegen die Fischtown Pinguins deutlich mit 5:0 gewonnen. Der Sport aber rückte angesichts einer Szene aus der 51. Spielminute in den Hintergrund. 

Wolfsburgs Stürmer Sebastian Furchner startete am rechten Flügel ein Laufduell mit Bremerhavens Verteidiger Phillip Bruggisser. Kurz vor der Ecke teilte Bruggisser einen Check aus, den Furchner aus vollem Lauf traf. Der Grizzlys-Stürmer wurde ausgehebelt, schlug seitlich mit dem Kopf voran in der Bande ein und blieb regungslos liegen. Pinguins-Abwehrspieler Anders Krogsgaard erkannte die Dramatik dieser Szene sofort und kniete sich neben Furchner aufs Eis, um Hilfe zu leisten, bis das Ärzte-Team hinzukam. Daraufhin bauten sich Spieler beider Mannschaften vor dem Unfallort auf, um einen menschlichen Sichtschutz zu schaffen. Furchner wurde kurz auf dem Eis behandelt und dann mit einer Trage in Richtung Kabine gebracht. Nach Einsicht der Videobilder entschieden sich die Schiedsrichter für eine kleine Strafe (zwei Minuten) gegen Bruggisser sowie jeweils zwei Minuten wegen übertriebener Härte gegen Wolfsburgs Tyler Gaudet und Fischtowns Tye McGinn, die sich in Folge des Checks in die Haare gekriegt hatten.

Ausgerechnet Furchner wollte seine Karriere aufgrund gesundheitlicher Probleme nach den Playoffs ohnehin beenden. Nun droht das sofortige aus. Auch das Team von Elite Prospects Rinkside wünscht gute Besserung sowie schnelle und vollständige Genesung!

Vorausgegangen war ein starker Start der Grizzlys, die durch Chris DeSousa aus der Nahdistanz (10.), Björn Krupp mit einem Schlagschuss aus vollem Lauf (11.) und Doppelpacker Trevor Mingoia (27., direkt vom Faceoff weg; 47., Alleingang) bereits mit 4:0 in Führung gegangen waren. Ein knackiger Faustkampf zwischen Spencer Machacek und Christian Wejse (49.) schien die Gemüter kurz vor dem Furchner-Unglück (51.) noch einmal aufgeheizt zu haben. Darren Archibald erhöhte im folgenden Powerplay noch auf 5:0, als er vor dem rechten Pfosten per Direktabnahme traf (52.). Wolfsburgs Stammtorwart Dustin Strahlmeier wurde übrigens rechtzeitig fit und feierte einen 25-Save-Shutout.

"Wir sind mit viel Energie ins Spiel gekommen", sagte Grizzlys-Trainer Michael Stewart. "Die Jungs haben es gut verteidigt, Strahlie hat ein paar Top-Paraden gezeigt."


🏒 Pföderl lässt die Eisbären jubeln   

Hauptrunden-Erster Eisbären Berlin hat in Spiel 1 gegen die Kölner Haie seine Hausaufgaben gemacht und sich in einer engen und hitzigen Partie knapp mit 2:1 durchgesetzt.

Den Unterschied machte Eisbären-Stürmer Leo Pföderl (1-1-2), der Anfang des Mitteldrittels erst für Marcel Noebels servierte (21.) und wenig später selbst auf 2:0 erhöhte (31.). Noebels vollendete mit einem sehenswerten Vorhand-Rückhand-Move, Pföderl tippte den Puck mit ausgezeichneter Hand-Augen-Koordination aus der Luft ins Ziel. Die Haie kamen spät im Schlussdrittel dank eines Abstaubers von David McIntyre wieder auf 1:2 heran und gingen noch einmal voll ins Risiko, was nicht belohnt wurde. Berlins Torwart Mathias Niederberger zeigte 32 Saves und eine Fangquote von 97 Prozent.

"Uns ist aber bewusst, dass es nur eine Partie der Serie war. Die Kölner Haie haben es uns heute sehr schwer gemacht. Wie erwartet sind sie körperlich sehr betont aufgetreten. Man hat gemerkt, dass Köln bereits zwei Playoff-Partien gespielt hat", analysierte Pföderl.


🏒 Mannheim klaut das Heimrecht in Straubing  

Am Pulverturm mussten sich die Straubing Tigers mit 2:3 gegen die Adler Mannheim geschlagen geben. Eine erwartet enge Serie startete somit mit einem engen Spiel 1, das bis zum Schluss Spannung bot.

Den besseren Start erwischte Straubing, das durch einen Bauerntrick von Kael Mouillierat in Führung ging (9.). Doch Mannheim schlug zurück: Jordan Szwarz staubte im Powerplay ab und glich aus (12.), Andrew Desjardins besorgte die Führung mit einem zünftigen Handgelenksschuss unter die Latte (21.) und kurz vor Schluss gelang Szwarz der Empty-Net-Treffer zum 3:1 (59.). Die Tigers aber gaben nicht auf und kamen nur 35 Sekunden später mit einem Extra-Angreifer auf dem Eis zum 2:3-Anschuluss, als Travis St. Denis die Scheibe im Fallen über die Linie arbeitete  (60.). Die verbleibenden 41 Sekunden aber reichten den Niederbayern nicht mehr, um sich in die Verlängerung zu retten.

"Straubing ist vor einer tollen Playoff-Kulisse gut aus der Kabine gekommen, hat sich Chancen erarbeitet. Wir wussten, dass wir diese Sturmphase überstehen müssen. Danach sind wir aber im besser in die Partie gekommen. Insgesamt war das Spiel hart und eng, typisch für die Playoffs. Es hat sehr viel Spaß gemacht, es ist aber auch noch nichts passiert", sagte Adler-Torwart Felix Brückmann.


🏒 München müht sich gegen kampfstarke Düsseldorfer

Der EHC Red Bull München konnte Spiel 1 gegen die Düsseldorfer EG mit 4:2 gewinnen. Verteidiger Andrew O'Brien (2-1-3) und Stürmer Yasin Ehliz (0-3-3) zählten als Multi-Punkt-Spieler zu den Matchwinnern gegen eine stark-dezimierte DEG, die nach den verletzten Marco Nowak und Kyle Cumiskey mit Bernhard Ebner (wurde Vater) auch noch auf einen dritten wichtigen Abwehrspieler verzichten musste. Im Tor der Oberbayern stand wie erwartet Henrik Haukeland (25 Saves, 92,6 Prozent Fangquote).

Düsseldorf gab sich kämpferisch: Obwohl München durch einen abgefälschten Schuss von O'Brien mit 1:0 in Führung ging (8.), drehten Jerry D'Amigo nach einem explosiven Alleingang in Unterzahl (18.) und Luca Zitterbart nach feiner Vorarbeit von Jakob Mayenschein (28.) die Partie. Doch dieser Vorsprung hielt gerade einmal 40 Sekunden, dann fälschte Ben Smith zum 2:2 ab (28.). Danach prägten viele Strafen das Geschehen. Darunter auch ein Faustkampf, bei dem DEG-Angreifer Carter Proft Redbulls-Stürmer Austin Ortega nach allen Regeln der Kunst vermöbelte. Als sich die Gemüter im dritten Drittel wieder ein wenig beruhigt hatten, gelang Zach Redmond der Siegtreffer für München, als er aus dem Gewühl vor dem Tor heraus abstaubte (52.). O'Brien veredelte diesen mit einem Empty-Net-Treffer zum 4:2-Endstand (59.).

"Es war ein hartes Stück Arbeit – aber das haben wir so erwartet", zeigte sich EHC-Stürmer Frederik Tiffels erleichtert. 


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