Lässig: Leon Draisaitl (l.) verwandelt einen Alleingang gekonnt mit der Rückhand.
Perry Nelson-USA TODAY Sports / Bildbyran
NHL

Draisaitl und McDavid als Blitzableiter – Hinterhof-Tricks beim Heritage Classic?

Mit Leon Draisaitl und Connor McDavid ragten zwei Superstars heraus, als die Edmonton Oilers den amtierenden Stanley Cup Champion Tampa Bay Lightning besiegten. Mit Philipp Grubauer und Thomas Greiss lieferten zwei deutsche Torhüter starke Leistungen ab. Der Schweizer Timo Meier steuerte drei Punkte beim Derbysieg gegen L.A. bei. Derweil fiebern Buffalo Sabres und Toronto Maple Leafs dem Heritage Classic entgegen.



McDavid und Draisaitl stechen heraus: Oilers schlagen Lightning  

Die Edmonton Oilers haben einen Achtungserfolg gegen die Tampa Bay Lightning gelandet und sich auf heimischen Eis mit 4:1 durchgesetzt. Dabei wirkten die beiden Superstars Connor McDavid (2-0-2) und Leon Draisaitl (1-1-2) als "Blitzableiter".

McDavid unterstrich seinen Status als einer der schnellsten Skater auf diesem Planeten, startete ein explosives Super-Solo auf Höhe der Mittellinie, brach über den rechten Flügel durch, ließ auf dem Weg zum Tor einen Verteidiger stehen wie einen Statisten und traf zum 1:0 (11.). Kurz vor dem Ende des zweiten Drittels nahm McDavid im Powerplay Maß und jagte den Puck vom linken Faceoffkreis mit einem präzisen Handgelenksschuss unter die Latte zum 2:0 (40.).

In einem rasanten Spiel agierten beide Teams mit offenem Visier (49:32 Schüsse) und teilten teils knackige Checks (26:25 Hits) aus. Die Oilers hatten Vorteile, doch machten es die Bolts im Schlussdrittel noch einmal spannend, als Tampas Verteidiger Zach Bogosian auf 1:2 verkürzte (50.). Doch Edmonton blieb eiskalt: Draisaitl lief nach einem Scheibenverlust der Lightning alleine aufs Tor zu und verwandelte lässig mit der Rückhand zur 3:1-Vorentscheidung (53.). Mit einem Empty-Net-Treffer schraubte schlussendlich Kailer Yamamoto den Endstand noch auf 4:1 (58.).

"Mir hat heute vieles an unserem Spiel gefallen", analysierte McDavid. "Das Powerplay (1/7) hätte besser sein können, aber wir haben einen Weg gefunden, die wichtigen Tore zu schießen. Das PK (4/4) war heute zur Stelle. Im 3-gegen-5 ist es ernst geworden, aber wir haben Schüsse geblockt und Mikko hat sein Ding gemacht."

Oilers-Goalie Mikko Koskinen wehrte 31 von 32 Schüssen ab (96,9 Prozent Fangquote). McDavid (32-51-83) hat wieder die Führung in der NHL-Scorerwertung übernommen und steht knapp vor Jonathan Huberdeau (18-64-82, Florida Panthers) und Teamkollege Draisaitl (39-42-81). Der 26-jährig Kölner erhielt an diesem Abend 24:36 Minuten Eiszeit (davon 8:26 im Powerplay und 3:11 im Penalty Killing, fünf Schüsse, 59 Prozent gewonnene Faceoffs, +1).

 

Drei-Punkte-Spiel für Meier – Kings-Verteidiger Spence schreibt Geschichte

Die San Jose Sharks haben mit einem 5:0-Heimsieg gegen die Los Angeles Kings überrascht und damit auch das zweite Duell in diesem „Home-and-Home“ (zweimal hintereinander gegen dieselbe Mannschaft bei getauschtem Heimrecht) gewonnen.

Für das Team Teal ragte der Schweizer Power Forward Timo Meier (19:13 Minuten Eiszeit, davon 1:44 im Powerplay, vier Schüsse, zwei Blocks, +1) mit einem Drei-Punkte-Spiel (1-2-3) heraus. Einen Doppelpack schnürte der Tscheche Tomas Hertl, der somit immer teurer für die Sharks wird: Seit Wochen und Monaten will San Jose mit dem Mittelstürmer verlängern, noch aber gibt es keine Einigung. Hertls Vertrag läuft am Saisonende aus, er wird Unrestricted Free Agent. Verlass war außerdem auf Sharks-Goalie Adin Hill, der mit 29 Saves seinen zweiten Saison- und fünften Karriere-Shutout in der NHL verbuchte.

Geschichte schrieb derweil Kings-Verteidiger Jordan Spence schon mit Spielbeginn: Der 21-Jährige wurde zum ersten in Australien (Manly) geborenen Spieler sowie zum ersten Japaner in der NHL.

 

Starker Greiss kann die Flames nicht stoppen  

Die Calgary Flames bleiben heiß und fuhren einen 3:0-Erfolg gegen die Detroit Red Wings ein. Unter den Torschützen war einmal mehr Calgarys Elias Lindholm, der seinen 30. Saisontreffer markierte (10., im Powerplay). Außerdem trafen Tyler Toffoli (49., im Powerplay) und Blake Coleman (56.) für offensivstarke Flames (43:19 Schüsse).

Detroits deutschem Torwart Thomas Greiss war es zu verdanken, dass die Partie bis ins Schlussdrittel offen blieb: Der 36-jährige Füssener zeigte 40 Saves (93 Prozent Fangquote). Sein Gegenüber Jacob Markström parierte alle 19 Schüsse für seinen neunten (!) Saison- bzw. 17. NHL-Shutout.

Der deutsche Verteidiger Moritz Seider erhielt 25:04 Minuten (davon 2:20 in Über- und 1:38 in Unterzahl, zwei Blocks), der Schweizer Stürmer Pius Suter 13:08 Minuten Eiszeit (davon 0:55 im PK).

 

Grubauer hält den Sieg fest  

Auf der letzten Etappe ihres Fünf-Spiele-Roadtrips haben die Seattle Kraken den ersten Sieg eingefahren und sich bei den Montreal Canadiens mit 4:3 n.P. durchgesetzt.

Den entscheidenden Penaltyschuss versenkte Seattles Marcus Johansson in der 7. Runde als 14. Schütze. Schon zuvor stach der Schwede mit zwei Assists heraus (0-2-2). Einen grundsoliden Auftritt lieferte zudem der deutsche Kraken-Torwart Philipp Grubauer, der 30 von 33 Schüssen entschärfte (90,9 Prozent Fangquote).


Pavelski verlängert um ein Jahr  

Die Dallas Stars mussten sich mit 4:7 gegen die New York Rangers geschlagen geben. Insbesondere Artemi Panarin (1-4-5) drehte für die Rangers auf. Bei Dallas war Routinier Joe Pavelski unter den Torschützen. Schon am Tag vor dem Spiel hatte der 37-jährige US-Amerikaner für Jubel bei den Stars gesorgt, als er seinen auslaufenden Vertrag für 5,5 Millionen US-Dollar um ein Jahr bis 2023 verlängert hatte.

 

Hinterhof-Tricks? Heritage Classic am Sonntag zur Prime Time  

Am heutigen Sonntagabend (21 Uhr MEZ) steht das nächste Freiluftspiel in der NHL an: Die Buffalo Sabres messen sich im Heritage Classic unter freiem Himmel mit den Toronto Maple Leafs. Austragungsort ist ein Football-Stadion in Hamilton, eine Stadt genau zwischen Buffalo und Toronto.

Beide Teams müssen nicht nur mit der Kälte, sondern auch mit den ungewohnten äußeren Bedingungen wie Wind und Schnee umgehen. „Du bist auf dem Eis, spürst die Kälte und wie der Wind weht – das Gefühl von Hockey übermannt dich. Es ist immer noch die NHL, aber es ist wie damals als Kind. Eine tolle Erfahrung“, sagte Buffalos 40-jähriger Torwart Craig Anderson. Auch Sabres-Stürmer Dylan Cozens fühlte sich direkt an seiner Kindheit zurückerinnert: „Ich habe früher immer bei uns im Hinterhof gespielt. Ich hoffe, dass ich ein paar Tricks von damals auch morgen im Spiel zeigen kann.“


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