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NHL

Plötzliches Karriereende von Rask – Montreal feuert Trainer Ducharme

Was für eine Nacht in der NHL: Auf dem Eis kassierten die Edmonton Oilers die zweite Niederlage in zwei Tagen. Doch vor allem Neben dem Eis gab es Schlagzeilen: Tuukka Rask erklärte überraschend sein Karriereende. Die Montreal Canadiens feuerten ihren Trainer, während die St. Louis Blues mit ihrem Coach verlängerten. Außerdem wurde Brad Marchand gesperrt.




Rask beendet seine Karriere  

Paukenschlag bei den Boston Bruins: Mit Tuukka Rask erklärte der langjährige Franchise-Goalie überraschend sein Karriereende. Der 34-jährige Finne unterzog sich im Sommer einer Hüft-OP, war deshalb lange Free Agent und unterschrieb nach langer Reha am 11. Januar 2022 nochmals einen Einjahresvertrag bei den Bruins für eine Millionen US-Dollar. Am 14. Januar gab Rask sein Comeback und kam seitdem in vier Spielen zum Einsatz (4,29 Gegentore/Spiel, 84,4 Prozent Fangquote). 

Tuukka Rask absolvierte 15 Spielzeiten mit den Boston Bruins

Tuukka Rask absolvierte 15 Spielzeiten mit den Boston Bruins Bob DeChiara-USA TODAY Sports


Am Mittwoch erklärte der Torwart dann: „Heute ist ein Tag, von dem ich gehofft hatte, dass er niemals kommen würde. Aber jetzt, da er gekommen ist, fühle ich mich schuldig, dass ich es euch allen sagen muss: In den letzten Wochen habe ich bemerkt, dass mein Körper sich nicht so verhält, um auf dem Niveau spielen zu können, das ich von mir erwarte und das meine Teamkollegen und die Bruins-Fans verdienen. Deshalb verkünde ich schweren Herzens meinem Rücktritt.“

Rask wurde im Draft 2005 in der 1. Runde an 21. Stelle von den Toronto Maple Leafs ausgewählt, spielte in der NHL aber ausschließlich für die Boston Bruins. 15 Spielzeiten in Boston gewann er einen Stanley Cup (2011), die Vezina Trophy (Goalie der Saison, 2014) und die Jennings Trophy (wenigste Gegentore, 2020).



Habs feuern Ducharme und setzen auf Lokalheld St. Louis  

Die Montreal Canadiens haben sich von ihrem Trainer Dominique Ducharme getrennt. Die Habs sind aktuell das schlechteste Team in der gesamten NHL (8-30-7) und haben fünf Spiele in Folge verloren. In der Vorsaison hatte Montreal unter Ducharme noch sensationell das Stanley Cup Final erreicht (1:4 gegen die Tampa Bay Lightning).

Ein neuer Coach ist bereits gefunden: Der langjährige NHL-Spieler (1134 Spiele, 391-642-1033) und „Hall of Famer“ Martin St. Louis wird das Amt des Trainers vorerst übernehmen. Der 46-Jährige ist sozusagen ein Lokalheld: Er wurde in Laval vor den Toren von Montreal geboren. Nun soll St. Louis sein Champions-Gen an die Canadiens weitergeben. Im Jahr 2004 gewann er den Stanley Cup im Trikot der Tampa Bay Lightning.

Martin St. Louis wird vorerst den Coaching-Job in Montreal übernehmen

Martin St. Louis wird vorerst den Coaching-Job in Montreal übernehmen BILDBYRÅN/icon SMI



Blues verlängern mit Coach Berube   

Die St. Louis Blues setzen derweil weiter auf ihren Meister-Trainer Craig Berube. Der 56-Jährige setzte seine Unterschrift unter einen Dreijahresvertrag (bis 2025). Als Interimscoach führte Berube die Blues 2019 zum Stanley Cup Sieg und steht die vierte Saison in Gateway City hinter der Bande. Seine Bilanz: 133-71-30.



Marchand für sechs Spiele gesperrt  

Brad Marchand von den Boston Bruins wurde für sechs Spiele gesperrt. Es ist die längste Sperre, die der 33-jährige Flügelstürmer in seiner NHL-Karriere jemals absitzen musste. Marchand war im Spiel gegen die Pittsburgh Penguins (2:4) kurz vor Schluss ausgerastet und hatte Pens-Torwart Tristan Jarry erst mit einer rechten Geraden niedergestreckt und dann auch noch zu einem Stockstich auf die Goalie-Maske angesetzt. Auf dem Eis erhielt er eine Zweiminuten-Strafe wegen Übertriebene Härte sowie fünf Minuten wegen des Versuchs der Verletzung eines Gegenspielers.



Oilers aus dem Rhythmus: Back-to-Back-Niederlage trotz Draisaitl-Tor  

Die Edmonton Oilers haben mit 1:4 gegen die Chicago Blackhawks verloren. Schon tags zuvor mussten die Oilers eine 0:4-Pleite gegen die Vegas Golden Knights einstecken und kamen damit denkbar schlecht aus der All-Star-Pause. „Wir sind total aus dem Rhythmus gekommen“, räumte Edmontons Kapitän Connor McDavid ein. „Wir haben keine sauberen Pässe gespielt, vor dem gegnerischen Tor nicht hart genug gearbeitet und waren schwach in der Offensive.“

Auch das Comeback von Torwart-Routinier Mike Smith (39) brachte nicht den erhofften Push. Der Goalie erhielt nach einem Monat Verletzungspause gleich beide Starts in den Back-to-Back-Spielen, kassierte aber acht Gegentore. Gegen die Blackhawks schlug es schon nach 167 Sekunden zweimal ein: Alex DeBrincat (2., im Powerplay) und Brandon Hagel (3.) stellten auf 2:0. Zwar kam Edmonton im Mitteldrittel durch einen Abstauber von Leon Draisaitl in Überzahl wieder auf 1:2 heran (27., im Powerplay), doch entwischte Chicago im Schlussabschnitt dank der Tore von Dylan Strome (42., im Powerplay) und Kirby Dach (50.). 

Bei den Hawks stachen DeBrincat (1-2-3), Hagel (1-1-2), Strome (1-1-2) und Dach (1-1-2) mit Multi-Punkt-Spielen heraus. Zum Mann des Tages aber wurde Goalie Marc-André Fleury, der 40 von 41 Oilers-Schüssen abwehrte (97,6 Prozent Fangquote).

Marc-Andre Fleury konnte 40 von 41 Schüssen parieren

Marc-Andre Fleury konnte 40 von 41 Schüssen parieren Perry Nelson-USA TODAY Sports


Edmonton konnte nur drei der letzten zwölf Heimspiele gewinnen (3-9-0), hat bereits fünf Punkte Rückstand auf einen Wildcard-Spot und weitere Sorgen: Verteidiger Duncan Keith (Sturz in die Bande im ersten Drittel) und Stürmer Zack Kassian (bekam im zweiten Drittel einen Puck ins Gesicht) schieden gegen Chicago verletzt aus.

Draisaitl erhielt 23:50 Minuten Eiszeit (davon 6:47 im Powerplay und 0:48 im Penalty Killing, drei Schüsse, zwei Hits, 82 Prozent gewonnene Faceoffs, -2). Bei den Hawks kam der Schweizer Stürmer Philipp Kurashev auf 10:38 Minuten (davon 0:43 in Überzahl, ein Block).



Notizen: Red Wings laufen heiß, Flames fegen Golden Knights vom Eis  

Die Detroit Red Wings haben mit 6:3 bei den Philadelphia Flyers gewonnen und erhielten dabei Tore aus allen vier Sturmreihen. „Jeder bei uns kann treffen“, betonte der deutsche Verteidiger Moritz Seider, der selbst zweimal auflegte. „Wir haben eine gute Aufstellung, die Jungs hauen alles rein. Wir sind sehr glücklich mit dem Sieg.“ Seider spulte 23:02 Minuten Eiszeit ab (davon 2:40 im Powerplay und 4:24 im Penalty Killing, drei Schüsse, zwei Checks, drei Blocks, +3). Der Schweizer Angreifer Pius Suter erlebte bei 17:41 Minuten (davon 4:54 in Unterzahl, zwei Schüsse, ein Block, +1) ein Multi-Punkt-Spiel (1-1-2).

In einem Central-Division-Duell setzten sich die Nashville Predators mit 4:3 gegen die Dallas Stars durch. Der Schweizer Preds-Kapitän Roman Josi steuerte zwei Assists bei und riss 25:52 Minuten Eiszeit ab (davon 4:03 im Powerplay und 1:52 im Penalty Killing, zwei Schüsse, drei Blocks, +1). Bei den Texanern schnürte Jason Robertson einen Doppelpack (2-0-2), außerdem gab der Österreicher Michael Raffl sein Comeback (0-1-1 bei 14:41 Minuten Eiszeit, davon 3:02 in Unterzahl, zwei Schüsse, ein Block).

Schon den achten Shutout in der laufenden Saison 2021/22 landete Jacob Markström beim 6:0-Heimerfolg seiner Calgary Flames gegen die Vegas Golden Knights. Der 32-jährige Schwede wehrte alle 28 Knights-Schüsse ab. Vorne glänzten insbesondere Mikael Backlund (1-3-4), Matthew Tkachuk (1-2-3) und Doppelpacker Andrew Mangiapane (2-0-2).

Jacob Markstrom feierte seinen achten Shutout in dieser Saison (Ligabestwert)

Jacob Markstrom feierte seinen achten Shutout in dieser Saison (Ligabestwert) Sergei Belski-USA TODAY Sports


Einen Rückschlag mussten die Seattle Kraken bei der 2:5-Niederlage gegen die Arizona Coyotes einstecken. Der deutsche Kraken-Torwart Philipp Grubauer zeigte 22 Saves (88 Prozent Fangquote). Bei den Yotes lieferte der Schweizer Verteidiger Janis Moser einen Assist bei 18:17 Minuten Eiszeit (davon 0:38 in Unterzahl, +2).

Dank eines perfekten Starts mit fünf unbeantworteten Toren im ersten Drittel eroberten die New York Islanders mit einem 6:3-Auswärtssieg bei den Vancouver Canucks die Punkte.



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