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NHL

All-Star-Wochenende: Zegras trifft mit verbundenen Augen

Von Donnerstag bis Sonntag setzte die NHL ihren Spielbetrieb aus. Grund dafür war das All-Star-Wochenende, bei dem die Top-Spieler der Liga erst in verschiedenen Wettbewerben antraten und schließlich noch das All-Star Game austrugen. Wie es sich für Las Vegas gehört, stand vor allem die Show im Vordergrund. Elite Prospects Rinkside skizziert die Highlights…



🏒 Metropolitan Division setzt sich im Finale durch  

Im All-Star Game traten die vier Divisionen Pacific, Central (beide Western Conference), Metropolitan und Atlantic (beide Eastern Conference) im K.o.-Modus gegeneinander an. Für die Spieler war es insbesondere ein offensives Schaulaufen. In den drei Partien wurde kein einziger Check gefahren und nur vereinzelt Schüsse geblockt. Im Modus 3-gegen-3 aber gab es einige schöne Kombinationen und Einzelaktionen zu sehen. Die Top-Spieler in der besten Liga der Welt konnten so eine Kostprobe ihrer Fähigkeiten geben.

Im ersten Halbfinale setzte sich die Metro mit 6:4 gegen die Pacific Division um den Deutschen Leon Draisaitl und den Schweizer Timo Meier durch. Meier (1-1-2) glänzte mit einem sehenswerten Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1, Draisaitl (0-1-1) legte das 2:3 von Jonathan Marchessault auf. Doch am Ende stahl Jack Hughes allen die Show und stellte die Weichen mit einem Doppelpack in der zweiten Hälfte auf Finale.

Jack Hughes (mi.) glänze mit zwei Treffern

Jack Hughes (mi.) glänze mit zwei Treffern Lucas Peltier-USA TODAY Sports


Offensiv-geführt war auch das zweite Halbfinale, das die Central mit 8:5 gegen die Atlantic Division gewann. Zum Matchwinner avancierte Jordan Kyrou, der vier Scorerpunkte sammelte (2-2-4). Sein Schweizer Teamkollege Roman Josi steuerte zwei Punkte bei (1-1-2).

Im Finale standen sich also Metropolitan und Central Division gegenüber. Josi gelang erneut ein Assist (0-1-1), doch auf der anderen Seite ragte erneut Hughes (1-1-2) aber auch Claude Giroux mit einem Doppelpack (2-0-2) heraus. Die Metro gewann das Endspiel mit 5:3.



🏒 Giroux wird MVP  

Giroux wurde schlussendlich zum MVP (wertvollster Spieler) gewählt. Für den Stürmer der Philadelphia Flyers eine schöne Eigenwerbung – immerhin ranken sich um den 34-jährigen Kanadier Trade-Gerüchte, die noch vor der Trade Deadline am 21. März wahr werden könnten.

Claude Giroux (Philadelphia Flyers) wurde zum MVP des All-Star-Weekends ernannt

Claude Giroux (Philadelphia Flyers) wurde zum MVP des All-Star-Weekends ernannt Lucas Peltier-USA TODAY Sports


„Ich habe nicht über meine Zukunft nachgedacht, sondern einfach das Wochenende genossen. Es gibt viel zu klären, aber das machen wir zu einem späteren Zeitpunkt“, sagte Giroux, der die Metro Division sogar als Kapitän angeführt hatte. „Wir hatten einen Riesenspaß, jeder hatte eine gute Zeit. Angefangen beim Trainer und den Jungs, die geschrien haben, dass wir defensiver spielen, Zweikämpfe gewinnen und Schüsse blocken müssen. Wir hatten sehr viel Spaß.“



🏒 Zegras verblüfft mit Spin-o-Rama mit verbundenen Augen  

Die ultimative Bühne für eine große Show bot tags zuvor die „Breakaway Challenge“, in der sich die Spieler einen kreativen Alleingang überlegen konnten. Den wohl anspruchsvollsten Move zeigte Trevor Zegras von den Anaheim Ducks, der sich die Augen verbinden ließ, sozusagen im Blindflug aufs Tor zusteuerte, dabei mehrere Stocktricks zeigte und nach einem einhändigen Spin-o-Rama (360-Grad-Drehung um die eigene Achse) mit der Schlägerspitze auf dem Puck auch noch ins Tor traf.


Für Lacher sorgen unter anderem Kirill Kaprizov (Minnesota Wild) und Alex DeBrincat (Chicago Blackhawks). Kaprizov zog sein Wild-Trikot aus und trug darunter das Jersey von Alexander Ovechkin (Washington Capitals, Absage wegen Covid-19). Als Ovi-Imitator wechselte der Linksschütze sogar auf rechts und versenkte seinen Alleingang. DeBrincat streute eine ordentliche Brise Lokalkolorit mit ein, verkleidete sich als Alan aus dem in Las Vegas spielenden Film Hangover, empfing einen Pass von NFL-Quarterback Derek Carr (Las Vegas Raiders), legte den Football aufs Eis und traf ins Tor.


Den Sieg in dieser Kategorie holte sich aber Jack Hughes (New Jerse Devils), der eine Zauber-Show inszinierte. Mit Hut und Umhang zeigte er ein scheinbar leeres Zauberkabinett und packte Handschuhe, Schläger und Trikot in Kinder-Größen hinein. Dann umkreiste er die Box ein paarmal und tippte mit seinem Zauberstab (Schläger) auf die Kiste. Heraus sprang ein Mini-Hughes, der den Breakaway versenkte. Anschließend waren beide Hughes‘ ihre Schläger ins Publikum. 



🏒 Hedman schießt härter als Meier  

Im Wettstreit um den härtesten Schuss trat mit Timo Meier (San Jose Sharks) ein Schweizer mit an. Der in Herisau geborene Power Forward donnerte den Puck mit 161 km/h in die Maschen. Das reichte für einen geteilten 3. Platz gleichauf mit Tom Wilson (Washington Capitals). Noch härter schossen die Verteidiger Adam Pelech (New York Islanders, 165 km/h) und Gewinner Victor Hedman (Tampa Bay Lightning, 166 km/h).



🏒 Kyrou ist schneller als McDavid  

Den inoffiziellen Titel als schnellster Spieler sicherte sich Jordan Kyrou (St. Louis Blues) der überraschend sogar vor Connor McDavid (Edmonton Oilers) landete, der als schnellster Spieler der Welt gilt. „Da waren einige der schnellsten Spieler der Welt dabei, dass ich da überhaupt vorne mit dabei war, war wirklich cool“, freute sich Kyrou.



🏒 Draisaitl zu langsam: Aho ist der Präzisionsschütze  

Der Deutsche Leon Draisaitl (Edmonton Oilers) durfte beim Präzisions-Wettbewerb antreten. Dabei mussten die Schützen vier Ziele in den Torwinkeln in möglichst kurzer Zeit treffen. Bei Draisaitl zischten die Schüsse immer wieder denkbar knapp vorbei, der Kölner wurde mit 36,5 Sekunden am Ende nur Neunter. Am besten schlug sich Sebastian Aho (Carolina Hurricanes), der gerade einmal 10,9 Sekunden gebraucht hatte. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Jake Guentzel (Pittsburgh Penguins, 12,0 Sekunden) und Troy Terry (Anaheim Ducks, 13,5 Sekunden). Draisaitl nahm es sportlich und mit Humor: "Wir sind hier, um ein bisschen Show zu machen. Ich glaube, es war sehr unterhaltsam und es hat Spaß gemacht, sich das anzuschauen. Und bin mir sicher, die Fans haben das ebenfalls so empfunden."



🏒 Bellagio-Fontänen: Lamoureux-Davidson stiehlt Josi & Co. die Show  

Das All-Star-Wochenende stand ganz und gar unter dem Motto Las Vegas. Da durften auch die berühmten Fontänen vor dem Hotel Bellagio nicht fehlen. Auch hier wurde ein Wettbewerb abgehalten: Spieler mussten von einer Plattform aus Ziele auf dem Wasser treffen. Dabei stahl eine Frau den Männern die Show. Die US-Amerikanerin Jocelyne Lamoureux traf alle fünf Ziele in nur 16,3 Sekunden. Bei den Männern brauchte Gewinner Zach Werenski(Columbus Blue Jackets) 25,6 Sekunden sowie der zweitplatzierte Schweizer Roman Josi (Nashville Predators) 47,5 Sekunden in der Finalrunde. Beide hatten sich in der Vorrunde mit 15,2 bzw. 11,9 Sekunden qualifiziert.




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