Geburtstagsgeschenk: Stützle kehrt zurück und gewinnt das Duell mit Draisaitl
Happy Birthday Tim Stützle! Das deutsche Top-Talent wurde am Samstag 20 Jahre alt und feierte seinen Ehrentag mit einem Assist und einem Auswärtssieg im Duell mit Landsmann Leon Draisaitl. Derweil werden die Florida Panthers immer mehr zum Powerhouse in der NHL und fuhren den nächsten Kantersieg vor heimischem Publikum ein.
Stützle legt den Siegtreffer auf – Große Frustration bei den Oilers
In einem Zehn-Tore-Spiel haben sich die Ottawa Senators mit 6:4 bei den Edmonton Oilers durchgesetzt. Gerade rechtzeitig an seinem Geburtstag meldete sich Ottawas Tim Stützle zurück aus dem Covid-19-Protokoll und stand für das deutsche Duell mit Edmontons Leon Draisaitl zurück auf NHL-Eis.
Sowohl Stützle (14:37 Minuten Eiszeit, davon 3:01 im Powerplay, ein Schuss, vier Hits, -1) als auch Draisaitl (24:17 Minuten Eiszeit, davon 3:35 im Powerplay, drei Torschüsse, -1) lieferten jeweils einen primären Assist (0-1-1). Der nun 20-Jährige aus Viersen centerte die zweite Sturmreihe der Senators neben Alex Formenton und Nick Paul. Der 26-jährige Mittelstürmer aus Köln wurde als Linksaußen in der Top-Linie der Oilers neben Connor McDavid und Zack Kassian eingesetzt.
Das kanadische Aufeinandertreffen startete mit Powerplay-Treffern hüben wie drüben: Josh Norris schoss die Gäste aus der Hauptstadt in Führung (11.), dann servierte Draisaitl einen Flip-Pass auf Kassian, der zum 1:1 ausglich (20.). In den ersten zwei Dritteln hatte Edmonton klare Vorteile (24:13 Schüsse nach zwei Durchgängen) und entwischte durch die Tore von Kailer Yamamoto (33.) und Brendan Perlini (38.) bis zur zweiten Pause auf 3:1.
Doch im dritten Durchgang startete Ottawa ein Comeback: Adam Gaudette (43.) und Formenton (46.) glichen in weniger als sechs Minuten nach Wiederbeginn aus, Artyom Zub sorgte für das dritte unbeantwortete Senators-Tor (51.). Zwar stellte Oilers-Verteidiger Darnell Nurse zwischenzeitlich nochmal auf 4:4 (53.), doch dann legte Stützle den Siegtreffer in Überzahl auf: Das Geburtstagskind schmetterte einen scharfen Flachpass in den rechten Faceoff-Kreis, wo Norris erfolgreich abnahm – 5:4 (57.). Ein Empty-Net-Tor von Zach Sanford machte schlussendlich alles klar (60.).
Erstmals in dieser Saison konnten die Sens ein Spiel trotz eines Rückstands nach zwei Dritteln noch gewinnen. „Das hat Spaß gemacht und die Jungs haben es genossen“, sagte Powerplay-Doppelpacker Norris. „Wir müssen noch ein paar Dinge verbessern, aber so ist Hockey nunmal, manchmal laufen Spiele eben so. Es war großartig, zu gewinnen.“
Die Oilers kehrten nach neun Tagen ohne Spiel zurück und kassierten die sechste Niederlage in Folge. Der Job von Edmontons Trainer Dave Tippett hängt am seidenen Faden. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Wir hatten eine lange Pause, haben uns einen 3:1-Vorsprung erarbeitet und ihn wieder hergeschenkt. Ich wünschte, ich hätte darauf eine Antwort“, zeigte sich McDavid ratlos. Das Team aus Alberta war mit einer 9-1-0-Bilanz furios in die Saison 2021/22 gestartet, verlor zuletzt aber zwölf der letzten 14 Spiele (2-10-2).
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Panthers werden zur Torfabrik – Jackets peinlich berührt
Die Florida Panthers ist aktuell das beste Team in des gesamten NHL (26-7-5) und werden mehr und mehr zur Heimmacht und Torfabrik: In Sunrise fegten die Cats die Columbus Blue Jackets mit 9:2 vom Eis.
Für die Panthers war es der 21. Heimsieg im 24 Heimspiel (21-3-0) und das nächste High-Scoring-Game: Seit dem 29. Dezember 2021 punkteten die Panthers in jedem Spiel (8-0-1) und schossen unglaubliche 54 Tore (im Schnitt 6,0 Treffer pro Partie). In diesem Zeitraum sammelte auch kein Spieler in der NHL mehr Scorerpunkte als Floridas Jonathan Huberdeau (5-15-20). In besagten neun Spielen punkteten neben Huberdeau auch die Stürmer Anthony Duclair (7-6-13), Aleksander Barkov (5-6-11) und Anton Lundell (4-7-11) sowie auch die Verteidiger Aaron Ekblad (2-9-11) und MacKenzie Weegar (3-7-10).
Gegen die Jackets schnürten sowohl Lundell als auch Carter Verhaeghe einen Doppelpack (2-0-2), Ekblad (0-3-3) und Weegar (1-3-4) ragten an der blauen Linie heraus. „Selbstvertrauen ist ein wichtiger Punkt in der NHL und ich kann euch aus erster Hand sagen, dass jeder einzelne Spieler in dieser Kabine sehr viel Selbstvertrauen hat“, so Weegar.
Ein bitterer Abend war es dagegen für die Blue Jackets. „Als die Zuschauer angefangen haben ‚wir wollen 10‘ zu rufen, da wusste ich ehrlich gesagt nicht, ob es ein peinlicheres Gefühl im Hockey gibt“, sprach Columbus-Abwehrspieler Zach Werenski Klartext.
Avs-Goalie Kuemper: Erster Shutout ausgerechnet beim Ex-Klub
Das offensivstärkste Team in der NHL-Saison 2021/22 aber bleiben die Colorado Avalanche (4,29 Tore/Spiel, vor Florida mit 4,13), die einen 5:0-Auswärtssieg bei den Arizona Coyotes feierten. Dabei feierte Torwart Darcy Kuemper mit 20 Saves seinen Shutout im Avs-Trikot – ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub. „Da waren mehr Emotionen dabei, als ich dachte. Ich habe viele gute Erinnerungen“, so Kuemper. „Die Jungs vor mir haben großartig gespielt. Es hat Spaß gemacht und ich bin froh, dass es schlussendlich mit dem Shutout geklappt hat.“ Vorne überragten Nathan MacKinnon (2-1-3) und Mikko Rantanen (2-1-3) für die Gäste aus Denver.
Notizen: Neuer Jubel in Raleigh, Josi trifft, Wiedersehen für Trotz
Die Boston Bruins haben ihr Heimspiel gegen die Nashville Predators mit 4:3 n.V. gewonnen. Der Schweizer Preds-Kapitän Roman Josi (29:32 Minuten Eiszeite, davon 3:55 in Über- und 0:42 in Unterzahl, neun Schüsse, zwei Hits, drei Blocks, +1) rettete Nashville mit seinem Treffer zum 3:3 überhaupt erst in die Overtime (47.). Dort erzielte dann Bostons Taylor Hall den Siegtreffer (62.).
Die Carolina Hurricanes haben sich mit 4:1 gegen die Vancouver Canucks durchgesetzt. Der Schweizer Canes-Stürmer Nino Niederreiter blieb dabei ohne Scorerpunkt (12:49 Minuten Eiszeit, davon 0:39 im Powerplay, ein Schuss, zwei Hits). Beim Torjubel wurden die Hurricanes dann einmal mehr kreativ: Seth Jarvis und Steven Lorentz lieferten sich ein Wettrennen. Nach einer Hochgeschwindigkeit-Runde überquerte Jarvis per Hechtsprung als erster die Ziellinie. Der Zauber von Vancouvers neuem Trainer Bruce Boudreau scheint derweil verflogen: Die Canucks kassierten drei Niederlagen in Folge.
Barry Trotz, der Trainer der New York Islanders, hat gegen seinen Ex-Klub Washington Capitals mit 0:2 verloren. Die Caps hatte Trotz im Jahr 2018 erstmals überhaupt zum Stanley Cup Sieg geführt und verabschiedete sich danach zu den Isles. Beim Wiedersehen sorgten seine langjährigen Wegbegleiter Tom Wilson (5.) und Alexander Ovechkin (60.) für die Tore. Washingtons Goalie Vitek Vanecek lieferte einen 23-Save-Shutout.
Einen Shutout landete auch Alex Nedeljkovic (22 Saves) beim 4:0-Erfolg seiner Detroit Red Wings über die Buffalo Sabres. Mann des Tages war Wings-Stürmer Tyler Bertuzzi (1-2-3). Detroits deutscher Verteidiger Moritz Seider kam auf 21:54 Minuten Eiszeit (davon 7:08 im Powerplay und 3:33 im Penalty Killing, drei Schüsse, vier Blocks, +1), der Schweizer Stürmer Pius Suter auf 16:12 Minuten (davon 2:12 im Powerplay und 6:37 im Penalty Killing, zwei Schüsse, zwei Blocks).
Die heimstarken St. Louis Blues mussten sich den Toronto Maple Leafs mit 5:6 geschlagen geben. Torontos Mitchell Marner glänzte bei seinem Comeback (1-1-2) genauso wie Superstar Auston Matthews (1-1-2), der im zehnten Auswärtsspiel in Folge traf. Die Maple Leafs waren 1/3 in ihrem so starken Powerplay.
Das zweitbeste Team in der gesamten Liga stellen derzeit die Tampa Bay Lightning (26-9-5), die sich mit 3:1 gegen die Dallas Stars durchsetzten.
Die Philadelphia Flyers kassierten beim 2:3 gegen die New York Rangers bereits die siebte Niederlage in Serie.
In seinem zweiten NHL-Spiel erhielt das deutsche Talent Lukas Reichel 14:51 Minuten Eiszeit (davon 0:58 im Powerplay, zwei Schüsse) und durfte sich am Ende über einen 3:0-Heimsieg seiner Chicago Blackhawks gegen die Anaheim Ducks freuen. Hawks-Goalie Marc-André Fleury (37 Saves) war nicht zu überwinden.
Eine Bestätigung der jeweiligen Serien gab es beim 3:1-Auswärtssieg der Los Angeles Kings bei den Seattle Kraken: L.A. gewann zum vierten Mal in Folge, Seattle kassierte die neunte Niederlage in Serie. Der deutsche Kraken-Torhüter Philipp Grubauer kam nicht zum Einsatz.
Immerhin einen Punkt eroberte der Schweizer Timo Meier (0-1-1 bei 20:17 Minuten Eiszeit, davon 4:52 im Powerplay, vier Schüsse, drei Hits) mit den San Jose Sharks bei deren 1:2-Niederlage n.V. gegen die Pittsburgh Penguins – einer Stanley-Cup-Final-Neuauflage von 2016. Den OT-Siegtreffer für die Pens besorgte Jake Guentzel.