Brandrede gegen Diving: Nürnbergs Trainer Tom Rowe.
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DEL

Aufwind im Abstiegskampf - Rowe mit Brandrede gegen Schwalben

In der DEL haben die Mannschaften im Keller für Furore gesorgt und gegen die Top-Teams der Liga gepunktet. Eine Brandrede gegen Schwalben hat dagegen Trainer Tom Rowe von den Nürnberg Ice Tigers gehalten.  Elite Prospects Rinkside blickt auf die DEL-Woche zurück...


🏒 Aufschwung im DEL-Keller

Der Abstiegskampf in der Deutschen Eishockey Liga bleibt hochspannend. Die Teams im Keller buchten in der zurückliegenden Woche wieder fleißig Zähler aufs Punktekonto.

Die Bietigheim Steelers etwa verließen sogar die Abstiegszone, sammelten vier Siege in Serie, darunter auch dicke Überraschungen in dieser Woche bei der Düsseldorfer EG (3:0), gegen die Adler Mannheim (5:4) und bei den Eisbären Berlin (5:4 n.P). Gegen die Eisbären holten die Schwaben sogar einen 1:3-Rückstand auf. Top-Performer waren Riley Sheen (2-2-4), C.J. Stretch (2-1-3) und Ex-Berliner Constantin Braun (1-2-3). Genau dieses Trio ist ohnehin sehr formstark: Die Stürmer Sheen (8-4-12) und Stretch (4-6-10) können eine Scoring-Serie von fünf Spielen vorweisen, Verteidiger Braun von zwei Partien (1-3-4).  

Auch die Schwenninger Wild Wings befinden sich nach drei Siegen in Folge im Aufwind. In dieser Woche landeten die Schwarzwälder Erfolge gegen den EHC Red Bull München (3:2 n.P.) und bei den Nürnberg Ice Tigers (6:3). Insbesondere Nürnberg scheint der neue Lieblingsgegner der Wild Wings zu sein: Schwenningen gewann bislang alle drei Aufeinandertreffen in der laufenden Saison und fuhr saisonübergreifend sieben Siege in Serie gegen die Ice Tigers ein. Heiß ist insbesondere Angreifer Ken Andre Olimb, der eine Scoring-Serie von fünf Spielen am Laufen hat (2-3-5).

Die Augsburger Panther läuteten die Nachweihnachtszeit mit zwei bayerischen Derbys ein und setzten sich in der Vorwoche sowohl gegen die Straubing Tigers (4:2) als auch gegen den ERC Ingolstadt (3:2 n.P.) durch. Gegen den ERCI schnürte Stürmer Michael Clarke einen Doppelpack (2-0-2), Angreifer Adam Payerl verlängerte seine Scoring-Serie mit einem Treffer auf drei Spiele (3-1-4).

Die Krefeld Pinguine fuhren immerhin drei Punkte ein: Erst verlor der KEV das Pinguin-Duell mit den Fischtown Pinguins in Bremerhaven mit 3:4 n.V., dann landeten die Seidenstädter einen 3:2-Heimsieg n.V. gegen die Nürnberg Ice Tigers. Krefelds Stürmer Lucas Lessio traf in drei Spielen in Folge (3-2-5). 

Die Iserlohn Roosters werden nach zwei Siegen in Folge – zuletzt gelang ein 4:3-Erfolg n.P. beim EHC Red Bull München – erneut ausgebremst. Grund dafür ist die nächste Covid-Welle, die den IEC erreicht hat. So musste das für Sonntag angesetzte Heimspiel gegen die Straubing Tigers verschoben werden.

In der Tabelle behält Schwenningen die Rote Laterne (1,15 Pkt./Spiel), schloss aber auf Iserlohn (1,16) auf. Bietigheim (1,20) steht jetzt über dem Strich, genauso wie Krefeld (1,21) und Augsburg (1,31).

🏒 Meister Berlin bleibt vorne, Vizemeister Wolfsburg als stärkster Verfolger 

An der Tabellenspitze bleibt der amtierende Champion Eisbären Berlin. Die Hauptstädter punkteten in zehn Spielen in Folge und damit in jedem Spiel seit Dezember. Zuletzt ging Berlin am 28. November in Nürnberg leer aus (1:3).

Stärkster Verfolger bleiben die Grizzlys Wolfsburg, die ihren Status mit dem jüngsten 4:3-Heimsieg n.P. gegen München unterstrichen konnten. Auch Wolfsburg punktet weiter fleißig und bereits in sieben Partien in Folge. Auch können die Grizzlys eine Siegesserie von fünf Spielen vorweisen. 

Die Adler Mannheim starteten mit einem 5:1-Auswärtssieg bei den Kölner Haien ins neue Jahr und bleiben damit Dritter. Sturm-Talent Tim Wohlgemuth legte ein Drei-Punkte-Spiel aufs Eis (1-2-3).

Nicht vom Fleck kommt der EHC Red Bull München, bei dem es weiter kriselt: Die Redbulls verloren fünf Spiele in Serie und konnten nur eines der letzten zehn DEL-Partien gewinnen.

🏒 Rowe: „Es widert mich so an, wie manche Spieler fallen“ 

Eine Brandrede gegen das Diving in der DEL hat Nürnbergs Trainer Tom Rowe gehalten. Sein Statement im Wortlaut:

„Trainer und Spieler sind verantwortlich für das Diving, das passiert. Es gibt viel zu Diving. Auch wir hatten heute einen Spieler, der es getan hat, was auch angesprochen wird. Die volle Verantwortung dafür geht an die Spieler und die Trainer, um das zu bereinigen. Für die Schiedsrichter ist der Job schon schwer genug. Wenn es mit dem Diving in dieser Liga so weitergeht wie bisher, dann ruiniert und missachtet es das Spiel. Ich denke, es ist absolut peinlich, wie viel Diving in dieser Liga passiert. Wir müssen alle zusammen daran arbeiten, das zu ändern, denn es ist schlecht für das Spiel. Das Diving ist absolut lächerlich. Es treibt mich in den Wahnsinn. Es ist nicht die Schuld der Liga oder der Schiedsrichter, sie haben so oder so einen schwierigen Job, um die anderen Strafen zu pfeifen. Es ist die Schuld der Spieler und der Trainer. Es ist absolut peinlich, wie leicht manche Spieler fallen. Wir hatten heute auch einen Spieler, der es getan hat und mit ihm werden wir morgen reden. Es liegt an den Cheftrainern: Jeder Coach muss sich mit den Spielern treffen und sagen ‚lass es sein‘, denn es ist lächerlich. Es widert mich so an, wie manche Spieler fallen. Jemand lehnt sich an einen Spieler an und der geht runter. Das Spiel ist so schnell und der Schiedsrichter sieht es vielleicht nicht so oder er hat keine gute Sicht auf die Situation. Es liegt an uns. An den Spielern und an den Trainern. Wir müssen diesen Mist bereinigen. Und zwar heute. Es ruiniert das ganze Spiel. Wenn du so etwas in der NHL machst, wirst du mit einer empfindlichen Geldstrafe belegt. Es ist kein deutsches Problem, denn auch Spieler aus Nordamerika machen es. Es ist ein Hockey-Problem in dieser Liga, die Trainer und Spieler müssen das in Ordnung bringen. Ich habe den Spielern vor dem dritten Drittel gesagt: Wenn ich irgendjemanden sehe, der leicht hinfällt, dann belege ich ihn selbst mit einer Strafe. Auf diese Weise spielt man dieses Spiel nicht. Ich bin deswegen mehr angepisst, als wegen allem anderen.“

Rowe verlängerte seinen auslaufenden Vertrag bei den Ice Tigers vorzeitig bis 2024. Die Franken haben drei Spiele in Folge verloren.

🏒 Spielverlegungen und Spielerwechsel

Im Rahmen der „Booster Wochen“ in der DEL werden zwei Spiele verlegt, um den Spielern die Möglichkeit zu geben, sich gegen das Coronavirus boostern zu lassen: Die Partie Straubing Tigers gegen die Grizzlys Wolfsburg wird vom 4. Januar auf den 26. Januar verlegt. Die Begegnung zwischen den Nürnberg Ice Tigers und den Adler Mannheim wird vom 4. Januar auf den 16. März geschoben.

Die Schwenninger Wild Wings haben den Vertrag mit Stürmer Patrik Lundh aufgelöst und stattdessen Brett Pollock verpflichtet. Der neue Angreifer kam bereits gegen seinen Ex-Verein Nürnberg zum Einsatz und erzielte ein Tor.

Die Grizzlys Wolfsburg haben Stürmer Valentin Busch an die Bietigheim Steelers abgegeben und zudem den Vertrag von Urgestein Sebastian Furchner bis 2023 verlängert.



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