Torfeuerwerk in der Bay Area: San Joses Stürmer Tomas Hertl beim Torjubel mit den Sharks.
John Hefti - USA TODAY Sports
NHL

15-Tore-Feuerwerk mit Meier und Moser – Call-up für Peterka

Die NHL ist zurück aus der Weihnachtspause und meldete sich mit 33 Toren (!) in drei Spielen zurück. Dabei stach das 8:7 n.P. der San Jose Sharks gegen die Arizona Coyotes besonders heraus. Alleine die beiden Schweizer Timo Meier und Janis Moser steuerten drei Treffer bei. Mit John Peterka erhielt ein deutsches Talent den Call-up und darf auf sein NHL-Debüt heute Nacht hoffen.

Torfeuerwerk in San Jose: Moser gelingen erste NHL-Tore

Sowohl für die San Jose Sharks als auch für die Arizona Coyotes war die Pause besonders lang: Die Sharks spielten nach 14 Tagen ihr erstes Spiel, die Coyotes nach elf Tagen – und offensichtlich hatte sich einiges angestaut: In einem 15-Tore-Spektakel setzte sich am Ende San Jose mit 8:7 n.P. durch.

 „Es war fast wie Weiher-Hockey“, sagte Sharks-Stürmer Tomas Hertl. „Wir haben zwei Punkte bekommen, hatten aber Glück. So können wir nicht spielen.“ Auch San Joses Trainer Bob Boughner war nur mäßig begeistert: „Ich werde mich nie über einen Sieg beschweren, aber als Coach war das ein frustrierendes Spiel. Ich dachte, wir hätten uns gefangen, konnten aber keine Führung halten. Wenn du einmal einen Zwei-Tore-Vorsprung vergibst, okay, aber dir darf das nicht dreimal passieren. Das war einfach übertrieben.“

Dreimal ging Team Teal in Front, lagen zwischenzeitlich mit 4:2, 5:3, 6:4 und 7:5 vorne, doch die Coyotes blieben dran und retteten sich durch die Tore von Shayne Gostisbehere (57.) und Andrew Ladd (59., im Powerplay) spät in die Overtime. 

„Es gab viele Pannen auf beiden Seiten, viele Scheibenverluste und solche Dinge. Das ist genau das, was passiert, wenn du erst nach elf Tagen wieder Hockey spielst“, sagte Arizonas Trainer Alex Tourigny. „Mir hat aber der Charakter, den wir gezeigt haben, gefallen. Wir haben ein paar Rückstände aufgeholt, das Spiel ausgeglichen und eine Menge Leidenschaft gezeigt. Es gab viel Positives, aber auch viele Dinge, an denen wir arbeiten müssen.“

Nach einer überraschend torlosen Verlängerung machten die Sharks dann im Shootout den Deckel drauf: Sowohl Logan Couture als auch Hertl versenkten ihre Penaltyschüsse für den Extra-Punkt.

Bis auf drei Spieler in San Joses Aufstellung sammelten alle eingesetzten Fins mindestens einen Scorerpunkt. Jeffrey Viel gelang sein 1. NHL-Treffer, als er die Scheibe aus spitzem Winkel einfach zum Tor brachte, wo sie von einem Yotes-Verteidiger ins eigene Tor gelenkt wurde (26.). Wenig später schlug der Schweizer Power Forward Timo Meier (21:22 Minuten Eiszeit, davon 3:32 im Powerplay, 1-1-2, drei Schüsse, ein Check, +2) einen nach oben abgefälschten Puck mit starker Hand-Augen-Koordination mit der Rückhand aus der Luft in die Maschen (35.). Es war Meiers 13. Saisontreffer. 

Einem anderen Schweizer gelangen die ersten NHL-Tore überhaupt: Arizonas Verteidiger Janis Moser (22:15 Minuten Eiszeit, davon 0:56 im Powerplay, 2-0-2, zwei Schüsse, ein Hit, ein Block, +2) traf mit erst einem Direktschuss vom linken Bullykreis in den rechten Winkel (18.) und dann mit einem verdeckten Schlagschuss von der blauen Linie ins linke Eck (40.). „Ich bin einfach froh, dass ich dem Team helfen konnte“, sagte JJ Moser hinterher. „Die Pucks, oder zumindest einer davon, wird einen Platz in meinem Apartment bekommen. Vielleicht schicke ich sie auch nach Hause.“

Die Coyotes hatten mit Phil Kessel (0-4-4) und Lawson Crouse (2-2-4) zwei Spieler mit je vier Scorerpunkten an diesem Abend. Ein eher bitterer Arbeitstag war es für die beiden Goalies: San Joses James Reimer (39 Saves, 84,8 Prozent Fangquote) und Arizonas Scott Wedgewood (20 Saves, 74,1 Prozent).

Doppelpack Marchessault: Vegas gewinnt in L.A.   

Die Vegas Golden Knights haben mit 6:3 bei den Los Angeles Kings gewonnen. Für die Knights war es der sechste Auswärtssieg in Serie.

Bei diesem spielte Flügelstürmer Jonathan Marchessault eine Hauptrolle: Er schnürte einen Doppelpack und erlebte ein Drei-Punkte-Spiel (2-1-3).

Doppelpack Point: Tampa siegt in der Overtime  

Die Tampa Bay Lightning bleiben mit einem 5:4-Erfolg n.V. gegen die Montreal Canadiens der NHL-Spitzenreiter (21-6-4).

Zwar fehlte den Bolts Trainer Jon Cooper (Covid-19-Protokoll), doch kehrte mit Brayden Point nach 14 Spielen Zwangspause aufgrund einer Oberkörper-Verletzung der Nummer-1-Center zurück. Und wie: Gleich im ersten Drittel landete Point (2-1-3) einen Doppelpack (12., 15.) und legte den späten Ausgleichstreffer von Corey Perry 20 Sekunden vor dem Ende mit auf (60.). In der Overtime war es dann Ondrej Palat, der den Extra-Punkt nur 36 Sekunden nach Wiederbeginn für die Lightning buchte (61.).

Call-Up: Sabres holen Peterka in die NHL  

Kurz vor dem NHL-Debüt: John Peterka, hier in einem Pre-Season-Game der Buffalo Sabres.

Kurz vor dem NHL-Debüt: John Peterka, hier in einem Pre-Season-Game der Buffalo Sabres. Charles LeClaire - USA TODAY Sports

Aus deutscher Sicht gab es erfreuliche Nachrichten von den Niagarafällen: Die Buffalo Sabres beriefen John Peterka in die NHL und soll heute Nacht im Spiel gegen die New Jersey Devils sein NHL-Debüt geben.

„Ich freue mich so sehr“, strahlte Peterka in einem Statement über beide Ohren. „Ich war gerade einkaufen und mein Handy hat nicht funktioniert. Aber wir haben es hinbekommen und ich habe erfahren, dass ich den Call-up bekommen habe. Das war überragend. Meine Eltern sind gerade hier. Sie waren über Weihnachten in New York und werden bis zum 6. Januar hierbleiben. Ich schätze, das war perfektes Timing.“

Peterka spielte bislang im Farmteam Rochester Americans in der AHL und fiel in 23 Spielen mit 20 Scorerpunkten (vier Tore, 16 Assists) positiv auf. Im Sabres-Training agierte der 19-jährige Münchner sogar in den Top-6-Reihen. Der 1,80 Meter große und 87 Kilogramm schwere Linksschütze wurde im Draft 2020 in der 2. Runde an insgesamt 34. Stelle von Buffalo ausgewählt, nach einem überzeugenden Training Camp im Sommer aber dennoch in die AHL geschickt.

„Anfangs war ich natürlich ein wenig enttäuscht, aber ich habe es als Teil des Lernprozesses verstanden“, erklärte JJ Peterka. „Wir haben in Rochester ein großartiges Trainerteam und ich konnte in wichtigen Minuten spielen und mich insbesondere in der Defensivzone und an den Banden verbessern.“



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