NHL

Kane für 21 Spiele gesperrt – Kucherov wohl wieder lange verletzt

Die NHL hat Evander Kane von den San Jose Sharks für satte 21 Spiele aus dem Verkehr gezogen. Eine lange Ausfallzeit droht erneut auch Nikita Kucherov von den Tampa Bay Lightning. Außerdem gab es in der Nacht von Montag auf Dienstag noch das Matthews-Comeback, einen Hart-Hechtsprung und die Verletzung eines Schweizers…



Kane für ein Viertel der Saison gesperrt  

Die NHL hat Evander Kane von den San Jose Sharks für 21 Spiele, also für ein Viertel der regulären Saison gesperrt. Grund dafür ist ein „bestätigter Verstoß und die Nichteinhaltung des Covid-19-Protokolls der NHL und NHLPA“, wie die Liga erklärte. Dem 30-jährigen Kanadier wurde vorgeworfen, seinen Impfpass gefälscht zu haben, was in den USA eine Straftat ist. Konkret aber ging weder die Liga noch die Sharks auf diese Anschuldigung ein.“

„Obwohl uns Evanders Blick nach vorne ermutigt, sind wir extrem enttäuscht von seiner Missachtung der Gesundheits- und Sicherheitsprotokolle, die von der NHL und NHLPA aufgestellt wurden“, heißt es in einer Erklärung der Sharks, die sich künftig nicht mehr zu diesem Fall äußern wollen.

Kane hatte in den letzten Tagen und Wochen immer wieder für negative Schlagzeilen gesorgt. Erst mit seiner Spielsucht, dann mit Vorwürfen, er habe auf seine eigenen Spiele gewettet, was die Liga in einem Ermittlungsverfahren aber nicht feststellen konnte. Aktuell werden die Vorwürfe von Kanes Frau untersucht: Sie wirft vor, dass er sie missbraucht haben soll.

San Jose fehlt damit der Vorjahres Top-Scorer für eine lange Zeit. Nach all diesen Skandalen gilt der Stürmer nun auch als untradebar. Immerhin ist Kane erst im vierten Jahr eines mit 49 Millionen US-Dollar dotierten Siebenjahresvertrags (im Schnitt 7 Mio. p.a. bis 2025). 


Tampa sorgt sich um Kucherov  

Tampa Bays Starstürmer Nikita Kucherov wird den Lightning auf unbestimmte Zeit fehlen. Der 28-jährige Russe schied beim 2:1-Auswärtssieg n.V. bei den Washington Capitals am Samstag Mitte des dritten Drittels verletzt aus. 

„Es ist definitiv keine Sache von ein paar Tagen“, verkündete Bolts-Trainer Jon Cooper am Montag. „Wir müssen abwarten und sehen, wann es etwas Offizielles gibt. Aber er wird definitiv ausfallen.“

Damit könnte sich eine Geschichte wiederholen: Kucherov verpasste bereits die gesamte reguläre Saison 2020/21 aufgrund einer Hüft-OP, kehrte dann aber pünktlich zum Start der Stanley Cup Playoffs zurück und trug als Playoff-Top-Scorer mit 32 Punkten (acht Tore, 24 Assists) in 23 Spielen zum zweiten Stanley-Cup-Sieg der Lightning in Folge bei.

Kim Klement-USA TODAY Sports


„Es ist frustrierender für ihn, weil ich weiß, wie viel Arbeit es ihn gekostet hat, um zurückzukommen“, so Cooper. „Am Ende wurde er mit dem erneuten Gewinn des Stanley Cup belohnt, aber ich weiß, dass er sich eigentlich auf ein gutes Jahr gefreut hat.“ 

Coopers Worte lassen auf eine schwerere Verletzung schließen, auch wenn er das nicht bestätigen konnte: „Wie ich schon gesagt habe, ist es noch zu früh, etwas darüber zu sagen, also lasst uns die offizielle Diagnose abwarten. Aber klar: Jedes Spiel, das er verpasst, ist frustrierend, also fühle ich mit ihm.“

Den Lightning bricht damit der Top-Tcorer eines halben Jahrzehnts weg. Zwischen 2015 und 2020 war Kucherov in fünfs Saisons in Folge immer der beste Punktesammler in Tampa Bay. In diesem Zeitraum bringt es „Kuch“ auf 464 Scorerpunkte (183 Tore, 281 Assists) in 381 Spielen. 

„Er hinterlässt eine große Lücke“, sagte Mitspieler Corey Perry. „Er ist ein wichtiger Teil dieses Teams. Aber sie haben es auch im Vorjahr ohne ihn geschafft und einen Weg gefunden. Jeder hat an das System geglaubt, er ist zurückgekommen und sie sind abgegangen. Es geht jetzt darum, ein bisschen Tiefe zu finden und den Mut, ihn zu ersetzen.“


Maple Leafs verlieren bei Matthews-Comeback  

Auston Matthews ist zurück: Der Superstar der Toronto Maple Leafs gab in der Nacht von Montag auf Dienstag sein Saison-Debüt nach überstandener Handgelenks-OP. Bei der 1:2-Heimniederlage n.V. gegen die New York Rangers erhielt der 24-jährige US-Amerikaner 22:53 Minuten Eiszeit (davon 5:37 im Powerplay), blieb aber ohne Scorerpunkt. 

Für die Rangers erzielten die Schlüsselspieler Mika Zibanejad (14.) und Artemi Panarin (64.) ihr jeweils erstes Saisontor. Den Ehrentreffer für die Leafs besorgte Michael Bunting (22.). 


Harts Hechtsprung – Graubauer ausgewechselt  

Die Philadelphia Flyers haben die Seattle Kraken mit 6:1 geschlagen. Den Grundstein für Phillys Heimerfolg legte Torwart Carter Hart, der 23 von 24 Schüssen stoppte (95,8 Prozent Fangquote). Darunter beim 0:0 auch ein Monster Save: Seattles Jordan Eberle musste den Puck aus der Nahdistanz nur noch über die Linie kehren, doch Harts Hechtsprung verhinderte einen Rückstand (9.).

Stattdessen gingen die Flyers wenige Augenblicke später selbst in Führung: Claude Giroux (9.), Travis Konecny (13.), Derick Brassard (15.), Ryan Ellis (28.) und Justin Braun (29.) sorgten schon bis zur Hälfte der Spielzeit für einen komfortablen 5:0-Vorsprung. Danach wurde der deutsche Torwart Philipp Grubauer (15 Saves, 75 Prozent Fangquote) für Chris Driedger (sechs Saves, 85,7 Prozent) ausgewechselt. Carson Soucy stoppte die Blutung der Kraken kurzfristig (38.). Im Schlussdrittel stellte Joel Farabee noch auf den 6:1-Endstand (46.).


Anaheims McTavish verletzt  

Schlechte Nachrichten für das Talent Mason McTavish: Im 3:2-Auswärtssieg n.V. seiner Anaheim Ducks bei den Calgary Flames schied der 18-jährige Stürmer bereits im zweiten Drittel wegen einer nicht näher definierten Unterkörperverletzung aus und kehrte nicht wieder zurück. Den Siegtreffer für die Ducks erzielte mit Verteidiger Jamie Drysdale (19) ein weiteres Talent (64.).


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