DEL

Die Checkliste für den DEL-Start

Am heutigen Donnerstag fällt der Startschuss für die DEL-Saison 2021/22. Wie ist der Modus? Wer sind die Favoriten? Wird es zwei Absteiger geben? Und wie war das nochmal mit den neuen Regeln? EliteProspects Rinkside hat eine Checkliste zusammengestellt.



✅ Der Modus

Die Deutsche Eishockey Liga geht in der Saison mit 15 statt 14 Teams an den Start. Hintergrund ist die Einführung des Auf- und Abstiegs zur Vorsaison 2020/21. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie und der Umstrukturierung der Liga in eine Nord- und eine Süd-Gruppe wurde der Abstieg ausgesetzt. Als DEL2-Meister durften jedoch die Bietigheim Steelers aufsteigen, weil sie auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die DEL erfüllen konnten. Durch die Aufstockung der DEL wird jedes Team 56 statt 52 Spiele in der regulären Saison bestreiten. Alle Mannschaften begegnen sich insgesamt viermal: zweimal zu Hause, zweimal auswärts. Die besten sechs Klubs qualifizieren sich automatisch für das Playoff-Viertelfinale. Die Teams auf den Plätzen sieben bis zehn spielen in einer vorgeschobenen Qualifikationsrunde (Pre-Playoffs) zwei weitere Viertelfinal-Teilnehmer im Best-of-3-Modus aus. Ab dem Viertelfinale wird im Best-of-5-Modus gespielt. Die Rückkehr zum Best-of-7-Format ist aufgrund des vollen Terminkalenders (Olympia-Pause im Februar, WM im Mai) erst zur nächsten Saison 2022/23 geplant. Der Letzte steigt sicher in die DEL2 ab, um zur nächsten Spielzeit wieder auf 14 Mannschaften zu kommen.


✅ Der (doppelte) Abstieg

In einem besonderen Fall kann es sein, dass sogar zwei Mannschaften aus der DEL absteigen müssen. Nämlich dann, wenn es einen Aufsteiger aus der DEL2 gibt. Nach aktuellem Stand aber können einzig die Löwen Frankfurt die Herausforderungen an die DEL erfüllen. Oder kurz gesagt: Nur wenn Frankfurt DEL2-Champion wird, steigen zwei Teams aus der DEL ab.


✅ Der Aufsteiger

Die Bietigheim Steelers haben eine Punktlandung hingelegt: Seit Gründung der DEL2 in der Saison 2013/14 standen die Schwaben sechsmal im Finale und kürten sich dreimal zum Meister. Pünktlich zum Inkrafttreten der Aufstiegs-Regelung war Bietigheim wieder zur Stelle und erfüllte sich damit den DEL-Traum. Der Steelers-Kader blieb zum Großteil zusammen und wurde nur punktuell verstärkt. Mit dem kleinsten Etat der Liga sind die Grün-Weiß-Blauen der krasse Außenseiter, doch wollen sie mit viel Kampf und Leidenschaft überraschen und die Klasse halten. Ein Portrait über den Aufsteiger Bietigheim Steelers: https://eprinkside.de/2021/07/26/bietigheim-steelers-der-del-aufsteiger-im-portrait


✅ Die Außenseiter

Neben Bietigheim zählen auch die Augsburger Panther, Düsseldorfer EG und Krefeld Pinguine zu den Außenseitern. Der KEV war in der Vorsaison das schlechteste Team in der DEL. Doch auch der AEV und die DEG müssen nach einem personellen Aderlass im Sommer zittern.


✅ Das breite Mittelfeld

Ein großer Block von gleich acht Teams solle leistungstechnisch sehr eng beisammen sein. Faktoren wie Form und Verletzungen könnten den Unterschied zwischen ihnen ausmachen. Am meisten Überraschungspotenzial aus dieser Gruppe bringt der ERC Ingolstadt mit. Darüber hinaus dürften sich die Fischtown Pinguins, Nürnberg Ice Tigers, Iserlohn Roosters, Straubing Tigers, Kölner Haie, Grizzlys Wolfsburg und Schwenninger Wild Wings auf Augenhöhe begegnen. 


✅ Die Favoriten

Aufgrund ihrer finanziellen Voraussetzungen und ihrer Breite im Kader gibt es drei Favoriten: Die Adler Mannheim, der EHC Red Bull München und der amtierende Deutscher Meister Eisbären Berlin. Dieses Trio konnte sich im Sommer prominent verstärken, bringt Qualität in der Spitze sowie auch in der Tiefe mit und kann auf etwaige Verletzungen in einer langen Saison am besten reagieren.


✅ Die neuen Regeln

Das DEL-Regelbuch wurde für die Saison 2021/22 überarbeitet und orientiert sich in vielen Bereichen an die NHL. So gibt es hinter dem Tor künftig ein Trapez (englisch: Trapezoid), das den Spielraum für den Torwart, den Puck zu spielen, eingrenzt. Berühren die Goalies die Scheibe hinter der Grundlinie außerhalb dieses Trapez, dann wird eine Zweiminutenstrafe wegen Spielverzögerung ausgesprochen. Neu ist auch das 3D-Abseits, womit die blaue Linie auch in der Luft als berührt zählt. Somit muss nur noch ein Schlittschuh auf Höhe dieser Linie verortet sein, um onside zu sein. Eine größere Bedeutung wird dem Videobeweis zugesprochen, der nun bei allen großen Strafen (Fünfminutenstrafen oder höher) als Kontrollinstanz angewendet werden muss. Auch können große Strafen nach Einsicht der Videobilder auf eine Zweiminutenstrafe abgemildert werden. Auch Situationen, die zu einem Tor führen, etwa durch einen Handpass, kann die Entscheidung per Videobeweis revidiert werden. Sollte in undurchsichtigen Szenen ein Tor nach dem Pfiff fallen, weil die Schiedsrichter den Puck nicht mehr gesehen haben, wird dieses für gültig erklärt. Voraussetzung ist, dass es sich noch um den Originalschuss und nicht um einen Abstauber gehandelt hat. Bei Faustkämpfen wird es keine 2+2+10-Minutenstrafen, sondern eine Fünfminutenstrafe geben. Anders als in der Vorsaison wird das Ausziehen der Handschuhe nicht mehr unter Strafe gestellt. Jeder Kampf aber wird in ein Fighting-Register aufgenommen, nach drei Fights folgt eine Sperre (in den Playoffs nach zwei Fights).


✅ Mehr deutsche U-23-Spieler

Neu ist auch eine Anpassung der U-23-Regelung. Bislang musste jedes Team mindestens zwei deutsche U-23-Spieler aufstellen – künftig wird diese Anzahl auf mindestens drei erhöht. Pro nicht aufgestelltem U-23-Spieler wird ein Kaderplatz für den Spieltag gestrichen, sprich, die Mannschaft dezimiert. Mit dieser Regelung soll jungen deutschen Spielern Einsatzzeit garantiert werden. Für die Saison 2021/22 gilt jeder Spieler mit Jahrgang 1999 oder später als U-23-Spieler.


✅ Die Rückkehr der Fans

Der wohl wichtigste Neuzugang für die Saison 2021/22 sind die Fans! Anders als in der Geister-Spielzeit 2020/21, in der keine Zuschauer erlaubt waren, wird es jetzt wieder Unterstützung von den Rängen geben. Übrigens auch bei den fünf Teams aus Bayern, für die bis zwei Wochen vor dem Saisonstart noch viel strengere Corona-Regeln mit geringen Stadion-Auslastungen gegolten hatten. Ticket-Verkäufe stellen für die meisten DEL-Klubs die wichtigste Einnahmequelle dar. Entsprechend ist die Rückkehr der Fans nicht nur als Unterstützung für die Spieler auf dem Eis, sondern auch aus finanzieller Sicht ein enorm wichtiger Schritt.


✅ Der 1. Spieltag im Überblick


Donnerstag, 9. September, 19.30 Uhr:

Eisbären Berlin – EHC Red Bull München


Freitag, 10. September, 19.30 Uhr:

Straubing Tigers – Adler Mannheim

Bietigheim Steelers – ERC Ingolstadt

Iserlohn Roosters – Nürnberg Ice Tigers

Schwenniger Wild Wings – Fischtown Pinguins

Kölner Haie – Grizzlys Wolfsburg

Krefeld Pinguine – Düsseldorfer EG


Spielfrei:

Augsburger Panther


TV-Übertragungen


Alle DEL-Spiele werden live auf dem Pay-TV-Sender Magenta Sport übertragen. Im Free-TV zeigt Sport 1 bis zu 40 Partien in dieser Saison, unter anderem auch das heutige Auftakt-Spiel zwischen Berlin und München.

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