Doppelter Blitzstart: Lightning erwischen Canadiens auf dem falschen Fuß
Die Tampa Bay Lightning haben auch Spiel 3 im Stanley Cup Finale 2021 gewonnen und sich mit 6:3 bei den Montreal Canadiens durchgesetzt. Dabei gelang den Bolts gleich zweimal ein fulminanter Blitzstart. Die Habs leisteten sich dagegen zu viele einfache Fehler und wurde dafür gnadenlos bestraft.
Bei Montreal kehrte Trainer Dominique Ducharme nach 14 Tagen Corona-Quarantäne auf die Bank der Canadiens zurück. In den letzten sechs Spielen wurde er von Assistenzcoach Luke Richardson vertreten. Auf Änderungen in der Aufstellung verzichtete sowohl Ducharme als auch Lightning-Trainer Jon Cooper. Bei Tampa Bay fehlte Alex Killorn wegen einer unbekannten Verletzung also weiterhin als Stürmer in der zweiten Reihe sowie auch im Powerplay. Im Tor startete Carey Price (24 Saves, 82,8 Prozent Fangquote) für die Habs, Andrei Vasilevsky (32 Saves, 91,4 Prozent Fangquote) stand für die Bolts zwischen den Pfosten.
1.Drittel: Blitzstart der Lightning
Die Lightning kamen aus der Kabine geschossen wie die Feuerwehr und überrannten die Canadiens regelrecht. Nach nicht einmal dreieinhalb Minuten stand so bereits eine 2:0-Führung für Tampa Bay auf der Anzeigetafel: Jan Rutta traf nach 1:52 Minuten mit einem verdeckten Schuss vom rechten Flügel genau ins linke Kreuzeck zum 1:0 (2.). Victor Hedman zog bei 3:27 Minuten im Powerplay zentral von der blauen Linie ab und sah, wie der Puck ins Tor trudelte (4.). Price wurde von Anthony Cirelli die Sicht genommen, sodass ihm die Scheibe durch- und im Zeitlupentempo über die Linie rutschte.
Jean-Yves Ahern-USA TODAY Sports
Nach diesem Albtraum-Start aus Sicht von Montreal nahm Ducharme direkt eine Auszeit. Ein Mittel, das Früchte trug: Die Habs konnten sich rasch stabilisieren, fanden immer bessere Lösungen im Aufbau gegen das aggressive Forechecking der Bolts und kamen selbst zu Chancen: Cole Caufield setzte den Puck an den Pfosten (8.). Dann nutzte Phillip Danault eine schnell-vorgetragene Umschaltsituation und besorgte den 1:2-Anschlusstreffer (12.). Bis zur ersten Pause konnten sich die Canadiens so sogar einen Schussvorteil von 17:12 erarbeiten, gingen aufgrund des komplett verschlafenen Beginns aber mit einem Rückstand zurück in die Kabine.
2. Drittel: Canadiens erleben ein Déjà-vu
Mit großen Hoffnungen kehrte Montreal zurück aufs Eis, legte aber den nächsten Fehlstart hin: Nach einem Wechselfehler kamen die Lightning zu einer Zwei-auf-Null-Situation: Nach 1:40 Minuten legte Ondrej Palat quer zu Nikita Kucherov, der mit einem Rückhandschuss auf 3:1 stellte (22.). 3:33 Minuten nach Wiederbeginn waren die Canadiens wieder zu weit weg. Tyler Johnson staubte nach einem Schuss von Mathieu Joseph ab – 4:1 (24.).
Wie schon im ersten Durchgang stabilisierten sich die Habs nach zwei Gegentoren und schafften es zumindest noch, zu verkürzen: Nick Suzuki startete mit bis zu 38 km/h über den rechten Flügel durch und tunnelte den überraschten Vasilevsky zum 2:4-Pausenstand (39.).
3. Drittel: Viele Fehler kosten Montreal das Comeback
Im Schlussdrittel verwalteten die Bolts ihren Vorsprung gekonnt, rieben die Habs meist schon mit aggressiven Forechecking weit entfernt vor dem eigenen Tor auf und ließen kaum etwas zu. Beinahe gelang Tampa der nächste Sahnestart, doch Pat Maroon traf aus vielversprechender Position nur den linken Pfosten (43.).
Für die Vorentscheidung sorgte dann Tyler Johnson, der auf seinen eigenen Schuss abstauben konnte (56.), was weder für eine gute Defensivarbeit von Bewacher Erik Gustafsson sprach, noch für eine gute Rebound-Kontrolle von Price. Trotz des 2:5-Rückstands ging Montreal noch einmal voll ins Risiko und zog den Torwart für einen zusätzlichen Stürmer. Nur 39 Sekunden später jagte Corey Perry die Scheibe aus schwierigem Winkel von rechts präzise unter die Latte zum 3:5 (56.). Eine Canadiens-Niederlage aber konnte das nicht mehr abwenden. Nach einem leichtsinnigen Puckverlust von Jeff Petry hatte Blake Coleman freie Bahn und traf ins leere Tor zum 6:3-Endstand.
Tampas Sweep-Chance in Spiel 4
Damit führen die Lightning in der Finalserie mit 3:0 und haben bei der Mission Titelverteidigung jetzt sogar die Chance auf den Sweep. Spiel 4 steigt in der Nacht von Montag auf Dienstag (2 Uhr MESZ) erneut im Bell Centre in Montreal.