Jean-Yves Ahern-USA TODAY Sports
NHL

Lehkonen schießt Montreal nach 28 Jahren wieder ins Stanley Cup Finale

Die Montreal Canadiens stehen im Stanley Cup Finale 2021! In Spiel 6 gegen die Vegas Golden Knights setzten sich die Habs mit 3:2 n.V. durch und gewannen damit auch die Halbfinal-Serie mit 4:2. Für den entscheidenden Overtime-Treffer sorgte Artturi Lehkonen nach einem überfallartigen Konter.



Montreals Assistenztrainer Luke Richardson sprang zum vierten Mal in Folge für Dominique Ducharme ein, der aufgrund eines positiven Covid-19-Tests nicht auf die Bank durfte. Nach zwei Siegen in Folge sah Richardson keinen Grund für Veränderung in seiner Aufstellung.

Vegas-Headcoach Peter DeBoer entschied sich zwischen den Pfosten für Robin Lehner anstelle von Marc-André Fleury. Außerdem ersetzte Nicolas Hague Nick Holden in der Verteidigung.


1. Drittel: Taktisch geprägter Beginn – Smith antwortet auf Weber  

Die Anfangsphase war nicht gerade von krachendem Körperspiel bestimmt, vielmehr gingen beide Teams überlegt in die Zweikämpfe und tasteten sich ab. Die Golden Knights fanden lange überhaupt nicht zu ihrem Spiel mit aggressivem Forechecking und zermürbenden Hits. Die Canadiens setzten dagegen auf ihr gefürchtetes Umschaltspiel und kamen schnell durch die neutrale Zone.

Im Powerplay gingen die Habs dann in Führung. Knights-Verteidiger Alec Martinez bekam den Puck nicht aus der Zone. Shea Weber übernahm und gab einen Schlagschuss ab. Jesperi Kotkaniemi nahm Lehner die Sicht, und die Scheibe schlug zum 1:0 ein (15.). 

Doch die Golden Knights gaben eine postwendende Antwort. Nur 48 Sekunden später brachte Shea Theodore den Puck Richtung Tor. Vor dem linken Pfosten tippte Reilly Smith diese gekonnt über die Eisenstange zum 1:1 ins Ziel (15.).


2. Drittel: Traumtor von Caufield bringt Canadiens erneut in Führung  

Auch im zweiten Durchgang verteidigte Montreal souverän und konsequent. Vorne gelang Rookie Cole Caufield (20) dann ein Traumtor: Einen Strech-Pass von Joel Edmundson fälschte der pfeilschnelle 1,70-Meter-Mann selbst über die Bande in seinen Lauf ab, entwischte somit Bewacher Brayden McNabb und tauchte frei vor Lehner auf, der auf einen Tunnel oder eine Bewegung spekulierte und damit sein Torwarteck entblößte. Caufield erkannte das und traf in den rechten Winkel zum 2:1 (30.).

Für Caufield war es die nächste Stufe auf seiner steilen Karriereleiter: In der laufenden Saison spielte der Flügelflitzer noch Uni-Hockey für die University of Wisconsin in der NCAA und schnupperte kurz in der AHL bei den Laval Rocket ins Profi-Eishockey rein. Plötzlich spielt er in den Stanley Cup Playoffs in der Tempo-Reihe neben Nick Suzuki und Tyler Toffoli eine tragende Rolle.

Vegas musste seine Offensivbemühungen in der Folge wieder intensivieren, tat sich meist aber schon beim Zone-Entry schwer. Dennoch wurde Canadiens-Goalie Carey Price nun ein ums andere Mal gefordert. Insbesondere in der 35. Minute, als Martinez von hinter dem Tor in Slot für William Karlsson servierte, doch dessen Direktabnahme wehrte Price mit einem Monster-Save mit der Beinschiene ab.


3. Drittel: Martinez‘ Tunnel rettet Vegas in die Verlängerung  

Für den dritten Abschnitt kamen die Golden Knights dann aus der Kabine geschossen und kamen nur 68 Sekunden nach Wiederbeginn zum Ausgleich: William Karlsson legte hoch in der Zone per Rückhand für Alex Pietrangelo ab, der aufs Tor schoss. Price konnte den Rebound nicht kontrollieren, sodass Martinez ihn mit einem Tunnel bezwingen konnte (42.).

In der Folge bewegte sich die Partie auf Augenhöhe und wogte mit schnellen Angriffen hin und her. Die beste Möglichkeit verbuchten die Habs nach einem katastrophalen Aufbaupass von Theodore von hinter dem Tor in den eigenen Slot, wo Phillip Danault aus vielversprechender Position an Lehner scheiterte (47.). Spiel 6 ging also in die Overtime.


Overtime: Knights lassen Chancen liegen, Habs kontern eiskalt  

In der Verlängerung hatte Vegas direkt zwei große Möglichkeiten: Max Pacioretty scheiterte in Low-Slot-Position an Price, dann parierte der Habs-Goalie auch einen Schuss von Martinez und leitete damit auch einen Konter ein: Danault legte vor dem Tor für Artturi Lehkonen ab, der aus linker Position zum 3:2-Endstand traf (alles 62.).

Eric Bolte-USA TODAY Sports


Es war Lehkonens drittes Tor in den Stanley Cup Playoffs 2021 sowie sein erster Scorerpunkt in der kompletten Serie gegen Vegas. 

Für die Golden Knights ist der Traum von Lord Stanleys 20 Kilogramm schweren Silberling damit geplatzt. Montreal zieht dagegen erstmals seit 1993 wieder in ein Stanley Cup Finale ein. Auf wen die Canadiens treffen entscheidet sich in Spiel 7 zwischen den Tampa Bay Lightning und den New York Islanders in der Nacht von Freitag auf Samstag (2 Uhr MESZ).



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