Kim Klement-USA TODAY Sports
NHL

Islanders limitieren die Stars der Lightning und ziehen Spiel 1

Das Stanley Cup Halbfinale ist eröffnet: In Spiel 1 der Serie zwischen den Tampa Bay Lightning und den New York Islanders haben sich die Isles mit 2:1 durchgesetzt. Die physisch geführte Partie war kein Spektakel, doch Taktik-Liebhaber kamen voll auf ihre Kosten.


 

Beim ersten Aufeinandertreffen dieser beiden Teams in dieser Saison stand die Physis im Vordergrund: Bereits nach acht Sekunden gab es ein erstes Handgemenge, gefolgt von einer hohen Intensität und harten Hits, insbesondere an den Banden. In der ersten Hälfte des ersten Drittels drückten die Lightning aufs Tempo und brachten Torwart Semyon Varlamov (30 Saves, 96,8 Prozent Fangquote) schon früh auf Betriebstemperatur. In der zweiten Hälfte kippte das Geschehen zu Gunsten der Islanders, die sich teils gute Chancen erarbeiteten, sich jedoch die Zähne an Goalie Andrei Vasilevsky (29 Saves, 93,5 Prozent Fangquote) ausbissen. Insbesondere New Yorks dritte Reihe um Kyle Palmieri, Jean-Gabriel Pageau und Travis Zajac machte eine Menge Betrieb. Dennoch ging es torlos in die erste Pause.


Barzal bricht den Bann  

Auch im zweiten Abschnitt bemühte sich Tampa Bay um einen druckvollen Beginn, doch die Isles wussten das schnell einzudämmen. Während die Bolts mit langen Pässen erst in die neutrale und dann mit Tempo in die Offensivzone wollten, störte New York diesen Aufbau bereits mit energischem Forechecking in der gegnerischen Zone. Nach einem Turnover tauchte Josh Bailey dann frei vor Vasilevsky auf, versuchte den Keeper mit einem Vorhand-Rückhand-Move zu überwinden, traf aber das Lattenkreuz (23.).

Obwohl die Islanders alle vier Sturmreihen gleichmäßig ausrollten, konnten sie die Offensivwucht der Lightning trotz dieser aufwändigen Spielweise nicht permanent ausbremsen. Doch zwei heiße Torhüter ließen lange nichts anbrennen.

Dann aber bescherte ein schneller Umschaltmoment die Führung für New York: Bailey schickte Mathew Barzal mit einem vertikalen Pass Richtung Tor. Barzal war von Bewacher Jan Rutta nicht zu halten, zog zum Tor und tunnelte Vasilevsky zum 1:0 ehe er selbst in den Maschen landete (33.).


Pulocks Schlagschuss bohrt sich ins Tor  

Im dritten Drittel erhöhte Tampa zwar die Schlagzahl, brachte in der Offensive aber nach wie vor zu wenig zu Stande. Gedankenschneller und griffiger wirkten dagegen die Islanders, die auf 2:0 erhöhten: Ein wuchtiger Schlagschuss von der blauen Linie von Verteidiger Ryan Pulock schien nicht unhaltbar, rutschte Vasilevsky aber durch (46.).

Auch in der Folge schafften es die Lightning nicht, Durchschlagskraft zu entwickeln. New York hielt die Stürmer zumeist auf den Außen, räumten im eigenen Slot auf und starteten immer wieder entlastende Gegenangriffe. Das taktische Konzept von Isles-Coach Barry Trotz ging also hinten wie vorne voll auf. Tampa Bays Stars wie Nikita Kucherov (1), Steven Stamkos (1), Brayden Point (2), Anthony Cirelli (2) oder Ondrej Palat (0) wurden in Sachen Torschüsse regelrecht limitiert.

„Wir haben das ganze Spiel gut gespielt: hart und physisch. Das ist unser Spiel, darauf haben wir uns voll konzentriert. Ich denke, das war der Grund, warum wir Erfolg hatten“, freute sich Varlamov.


Point macht es noch einmal kurz spannend  

Zweieinhalb Minuten vor dem Ende zog Bolts-Trainer Jon Cooper dann den Torwart für einen zusätzlichen Stürmer. Kurz darauf durften die Lightning noch einmal die Powerplay-Formation aufs Eis schicken und kamen im 6-gegen-4 zum Anschlusstreffer: Point hob den Puck aus der Nahdistanz oben rechts unter die Latte zum 1:2 (60.). Cooper zog daraufhin ein Timeout, die Zuschauer in der Amalie Arena hob es noch einmal aus den Sitzen, doch der Ausgleich sollte nicht mehr fallen.

„Unsere Arbeitseinstellung war da, unser Kampf war da, aber unsere Köpfe nicht“, sagte Cooper. „Wir haben ein paar schlechte Entscheidungen getroffen. Wenn du so weit in den Playoffs vordringst, dann muss alles aus eine Guss sein, aber heute waren wir davon zu weit entfernt.“ Kapitän Stamkos will sich von dem Fehlstart aber nicht verrückt machen lassen: „Wir wussten, dass es schwer werden wird und waren schon zuvor in so einer Situation, es gibt also keinerlei Panik in unserer Kabine. Aber wir wissen, dass es eine extrem enge Serie werden wird.“

Spiel 2 ist in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch um 2 Uhr MESZ.




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