Stephen R. Sylvanie-USA TODAY Sports
NHL

Eine Festung: Das Bollwerk der Golden Knights in der Analyse

In der Stanley Cup First Round überzeugte bislang kein Team so sehr in der Defensive wie die Vegas Golden Knights. Allen voran dank Torwart Marc-André Fleury, der erneut zum Playoff-Monster wird. Aber auch die Defensivarbeit der Spieler vor ihm überzeugt vollkommen.


 

Die Serie zwischen den Vegas Golden Knights und den Minnesota Wild wird bislang von zwei starken Defensivblöcken dominiert. Spiel 1 ging mit 1:0 n.V. an Minnesota, Spiel 2 mit 3:1 an Vegas. Die Golden Knights kassierten somit nur zwei Gegentore in zwei Partien – eine unglaubliche Leistung.

Doch was macht die Abwehr der Knights so stark? Zum einen spielt Vegas als Team hervorragend defensiv. Meist arbeiten alles fünf Skater nach hinten mit. Die Stürmer zermürben den Gegner meist schon beim Forechecking. Insbesondere an den Banden gibt es gegen die physisch starken Golden Knights nichts zu holen:  Kein Team fuhr bislang mehr Hits als Vegas (120 in zwei Spielen), auch in Sachen Puckeroberungen bedeuten 26 Takeaways in zwei Partien den Top-Wert in den Stanley Cup Playoffs 2021. 

Eine regelrechte Knochenmühle ist die Shutdown-Reihe um Ryan Reaves (20 Hits, 1,85 Meter groß, 102 Kilogramm schwer), Keegan Kolesar (14 Hits, 1,88 Meter, 103 Kilogramm) und William Carrier (12 Hits, 1,88 Meter, 96 Kilogramm). 

Auch in der Verteidigung wiegt außer dem eher offensiv ausgerichten Shea Theodore (1,88 Meter, 88 Kilogramm) kein Spieler unter 94 Kilogramm: Alex Pietrangelo (1,91 Meter, 95 Kilogramm), Alec Martinez (1,85 Meter, 94 Kilogramm), Brayden McNabb (1,93 Meter, 94 Kilogramm), Nicolas Hague (1,97 Meter, 97 Kilogramm) und Zach Whitecloud (1,88 Meter, 95 Kilogramm) verfügen über eine Menge Reichweite und Checking-Power. 

Besonders beeindruckend ist aber auch, wie ruhig Vegas hinten rausspielt. Macht ein Gegner mit schnellen Stürmern wie Minnesota Druck, behalten die Golden Knights die Ruhe, finden den freien Mann und spielen diesen mit präzisen, unaufgeregten Pässen an. Somit klappt zumeist ein sauberer Aufbau. Weil die Knights aber nicht nur groß und schwer, sondern auch schnell sind, ist das Team wie für die Playoffs gebaut.

Abgerundet wird dieses Bollwerk noch mit einem Ausnahmekönner zwischen den Pfosten: Fleury spielt sich erneut in einen Playoff-Rausch und zeigt teils monströse Saves. In zwei Partien musste er nur zwei Gegentore schlucken, kommt durch die Overtime in Spiel 1 statistisch auf einen Gegentorschnitt von 0,98 (!) und eine beeindruckende Fangquote von 96,9 Prozent.


Fleury-Wall hält – Tuch knackt die Wild  

In Spiel 2 gegen Minnesota überstand Vegas einen Sturmlauf der Wild im ersten Drittel (10:17 Schüsse) und kamen auf einen durch Matt Dumba herbeigeführten Rückstand (33.) zurück: Jonathan Marchessault (33.) und zweimal Alex Tuch (38., 60., im Powerplay) knackten die ebenfalls defensivstarken Gäste um Goalie Cam Talbot.

Dass diese Serie für die Knights kein Selbstläufer wird, machten schon die ersten beiden Vergleiche mehr als deutlich. Die Wild konnten ein Spiel stehlen und reisen nun mit breiter Brust zurück in die „Twin Cities“. Spiel 3 ist in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (3.30 Uhr MESZ). Weiterhin auf ihren ersten Scorerpunkt warten der Schweizer Kevin Fiala und der Deutsche Nico Sturm, die beide gute Ansätze zeigen, doch das stahlgrau-goldene Bollwerk noch nicht durchschlagen konnten.


Baileys feiner Rückhandtreffer reicht den Islanders nicht  

Über eine überragende Team-Defensive verfügen auch die New York Islanders, die sich in Spiel 2 aber mit 1:2 bei den Pittsburgh Penguins geschlagen geben mussten. Bryan Rust (4.) und Jeff Carter (14.) brachten die Pens in Führung. Ein sehenswerter Rückhand-Treffer von Josh Bailey (35.) aber reichte nicht, um noch einmal zurückzukommen. Die Stahlstädter (45:38 Schüsse, 37:46 Checks) konnten die Serie auf 1:1 ausgleichen. Spiel 3 steigt in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (1 Uhr MESZ) auf Long Island.


Blitzstart für die Lightning  

Im Florida-Derby bauten die Tampa Bay Lightning die Serien-Führung mit einem 3:1-Auswärtssieg bei den Panthers auf 2:0 aus. In einem erneut hitzigen Duell zwischen Florida und Tampa (37:42 Checks, 18:8 Strafminuten) gelang den Bolts ein Blitzstart: In einem dominanten ersten Drittel (16:9 Schüsse) trafen Steven Stamkos (5.) und Ondrej Palat (15.) zur 2:0-Führung. Danach drehten die Cats zwar auf (11:4 Schüsse im zweiten, 13:9 Schüsse im dritten Drittel), doch gelang einzig Mason Marchment ein Tor (35.). Ein Empty-Net-Tor von Yanni Gourde sorgte kurz vor Schluss für die Entscheidung (59.). Die Panthers sind vor Spiel 3 (Donnerstag auf Freitag 0.30 Uhr) nun schon gehörig unter Druck.




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