Christopher Hanewinckel-USA TODAY Sports
NHL

Avalanche sweepen Predators – Panthers zittern sich zu OT-Sieg

Die Colorado Avalanche haben am Montagabend den Sweep gegen die Nashville Predators perfekt gemacht und stehen damit in der 2. Runde der Stanley Cup Playoffs 2022. Die Florida Panthers zitterten sich zu einem OT-Sieg. Deutlich machten es die Pittsburgh Penguins. Die Calgary Flames glichen die Serie aus, der Gamewinner war ein Penaltyschuss im zweiten Drittel.



🏒 Phantomtor von Burakovsky und ein erneut überragender Makar: Avs sind weiter  

Die Colorado Avalanche haben auch Spiel 4 gegen die Nashville Predators gewonnen, sich auswärts in Music City mit 5:3 durchgesetzt und damit die Serie gesweept (4:0). Einmal mehr drückte Avs-Offensivverteidiger Cale Makar (1-2-3) seinen Stempel auf. Mit nun zehn Scorerpunkten hat der 23-jährige Kanadier einen neuen NHL-Rekord aufgestellt, denn so viele Punkte sammelte noch kein anderer Verteidiger in den ersten vier Spielen der Stanley Cup Playoffs.

Noch kein Spieler hat jemals mehr Punkte in den ersten vier Playoff-Spielen erzielt als Cale Makar

Noch kein andere Verteidiger hat jemals mehr Punkte in den ersten vier Playoff-Spielen erzielt als Cale Makar (Christopher Hanewinckel-USA TODAY Sports)


„Er ist momentan vielleicht der beste Spieler in dieser Liga. So wie er von hinter heraus dominiert ist erstaunlich. Er hat auch einen Schritt nach vorne in Sachen Führungsqualitäten gemacht und ist lauter in der Kabine. Und auf dem Eis ist er so dominant“, war Colorados Center Nathan MacKinnon voll des Lobes für Makar.

Der vierte und entscheidende Sieg in dieser Serie war für die Avalanche aber alles andere als ein Spaziergang, denn die Predator hielten lange mit. Den Anfang machte Colorados André Burakovsky, der vom rechten Flügel ins Tor traf. Doch das Spiel lief zunächst weiter, denn der Puck lag plötzlich hinter dem Tor. Die Schiedsrichter überprüften diese Szene dann im Videobeweis und stellten fest, dass die Scheibe durch ein Loch in den Maschen nach hinten aus dem Tor fiel – ein gutes Tor, 1:0 (2.). 


Nashville aber schlug schnell zurück. Nach einem Turnover zog Yakov Trenin ab und glich auf 1:1 aus (19.).


Im zweiten Drittel traf Makar für die Avs. Sein Handgelenksschuss aus zentraler Position von der blauen Linie landete am linken Innentornetz und sprang wieder heraus. Auch hier war es ein reguläres Tor (34.). Doch erneut brachte Trenin die Preds zurück und stellte mit einem Drehschuss vom rechten Faceoffkreis auf 2:2 (57.).

Anfang des dritten Drittel ging Nashville dann sogar in Führung: In einem fein herausgespielten Angriff stand Filip Forsberg am Ende der Passfolge und tippte den Puck zum 3:2 ins Ziel (44.). Colorado befeuerte aber noch einmal seine Offensive und profitierte von seiner Tiefe: Verteidiger Devon Toews traf in den linken Winkel zum 3:3 (49.). Dann servierte Makar ein Querpass auf Valeri Nichushkin, der per Direktabnahme das 4:3 besorgte (53.). Ein Empty-Netter von MacKinnon machte den Deckel drauf – 5:3 (60., im Powerplay).

Mit vier Siegen und 21:9 Toren ziehen die Avalanche ins Conference-Halbfinale ein. „Wir waren die ganze Serie über fokussiert und ziemlich konstant. Das heute war mit Sicherheit das schwerste Spiel. Wir haben ein paar Fehler gemacht, die sie ausgenutzt haben. Aber unser Team hat sich widerstandsfähig gezeigt und ist drangeblieben. Wir konnten uns einen Auswärtssieg in einer schweren Arena gegen ein gutes Team erkämpfen, es ist also eine ganzheitlich positive Erfahrung für uns“, sagte Colorados Trainer Jared Bednar.

„Wir genießen das kurz, aber dann geht es auch schon weiter. Es ist nur der erste Schritt. Wir wissen noch nicht, wer unser Gegner wird, aber es wird ein ähnliches Team sein. Wir sind jetzt, wo wir sein wollten, aber wir müssen sichergehen, dass wir während dieser kleinen Pause jetzt zusammenbleiben“, so Matchwinner Makar.

Die Predators mussten dagegen den ersten Sweep ihrer Franchise-Geschichte hinnehmen. „Das ist natürlich enttäuschend. Wir haben 82 Spiele gearbeitet, um in den Playoffs dabei zu sein. Leider ist dieser Serie nicht so gelaufen, wie wir wollten. Die Tatsache, dass wir nicht ein einziges Spiel gewinnen konnten, nehme ich persönlich“, war Nashvilles Trainer John Hynes bedient.

Der deutsche Avs-Mittelstürmer Nico Sturm erhielt 8:13 Minuten Eiszeit (davon 1:42 in Unterzahl, zwei Checks, ein Block, -1). Torwart Pavel Francouz, der für den am Auge verletzten Darcy Kuemper einsprang, zeigte 28 Saves (90,3 Prozent Fangquote). Der Schweizer Preds-Kapitän und -Verteidiger Roman Josi wurde in 27:32 Minuten eingesetzt (davon 2:22 im Powerplay und 0:29 im Penalty Killing, acht Torschüsse, ein Check, vier Blocks, -1). Goalie Connor Ingram verbuchte 33 Saves (89,2 Prozent Fangquote).



🏒 Verhaeghe erlöst die Panthers in der Overtime  

Die Florida Panthers waren in der Serie gegen die Washington Capitals gehörig unter Druck geraten. In Spiel 4 in der US-Haupstadt zitterten sich die Cats zu einem 3:2-Auswärtssieg n.V. und glichen die Serie auf 2:2 aus. Carter Verhaeghe erzielte den erlösenden Treffer in der Overtime.

Zuvor lieferten sich Capitals und Panthers einen Abnutzungskampf mit insgesamt 102 Checks (56:46). Florida verteidigte wieder besser, ließ nur 16 gegnerische Torschüsse zu, konnte aber erneut kein Powerplay-Tor erzielen (0/4) und ist in den Playoffs noch ohne Überzahl-Treffer (0/13).

Washington ging wiederum selbst im Powerplay in Führung, als T.J. Oshie einen Schuss von John Carlson zum 1:0 abfälschte (8.). Florida aber kam noch im ersten Drittel durch einen Tunnel von Verhaeghe zurück und glich aus (15.).

Im zweiten Durchgang mussten weder Caps-Goalie Ilya Samsonov (29 Saves, 90,6 Prozent Fangquote) noch Cats-Torwart Sergei Bobrovski (14 Saves, 87,5 Prozent) hinter sich greifen.

Das änderte sich dann im Schlussabschnitt: Oshie streckte Sam Bennett mit einem grenzwertigen Open-Ice-Hit Richtung Kopf nieder, dann übernahm Yevgeni Kuznetsov, startete einen Alleingang über den rechten Flügel und traf zum 2:1 (50.). 


Washington hatte in der Folge noch beste Möglichkeiten, darunter ein Breakaway und eine Empty-Net-Chance, doch die Entscheidung wollte nicht fallen. Stattdessen traf Florida kurz vor dem Ende mit einem Extra-Angreifer auf dem Eis. Sam Reinhart kontrollierte eine springende Scheibe und traf aus Slot-Position zum 2:2 (58.).

Die Panthers hatten nun das Momentum für die Overtime und beendeten dort das Spiel nach 4:57 Minuten: Verhaeghe staubte auf seinen eigenen Schuss ab und erzielte so den Siegtreffer (65.).

„Das war großartig. Ich bin einfach nur froh, dass wir das Spiel gewonnen haben und jetzt zu Hause vor unseren Fans um die Serienführung kämpfen können. Es ist jetzt eine Best-of-3-Serie. Wir haben unseren Heimvorteil zurück“, freute sich Verhaeghe.

Mit dem 3:2-Sieg nach Verlängerung konnten die Panthers die Serie ausgleichen (2:2)

Mit dem 3:2-Sieg nach Verlängerung konnten die Panthers die Serie ausgleichen (2:2) (Geoff Burke-USA TODAY Sports)


„Ich finde, das war unsere beste Leistung. Es hat wieder nach unserem Team ausgeschaut. Wir hatten den Puck, haben uns mit ihm verhalten und ihn nicht wieder hergegeben. Wir entwickeln uns hier, und das war ein guter Schritt für uns“, befand Cats-Coach Andrew Brunette.



🏒 Crosby erreicht die Marke von 200 Playoff-Punkten – Penguins drehen im 2. Drittel auf  

Die Pittsburgh Penguins konnten auch ihr zweites Heimspiel gegen die New York Rangers gewinnen, setzten sich in der Stahlstadt deutlich mit 7:2 durch und führen in der Serie nun mit 3:1. Bei den Pens ragte Kapitän Sidney Crosby (1-2-3) heraus. Der 34-jährige Kanadier stockte sein Konto als sechster Spieler der Geschichte auf 200 Scorerpunkte in den Stanley Cup Playoffs auf (71-129-200). 

„Jeder möchte in den Playoffs gut spielen. Ich versuche einfach nur, da rauszugehen und zu kämpfen“, sagte Crosby. „Ich finde, wir haben heute als Reihe viele Torchancen kreiert und viele davon genutzt. Genauso müssen wir weitermachen.“

Penguins-Kapitän Sideny Crosby glänzte am gestrigen Abend mit drei Punkten

Penguins-Kapitän Sideny Crosby glänzte am gestrigen Abend mit drei Punkten (Charles LeClaire-USA TODAY Sports)


Die Reihe mit Center Crosby (1-2-3, zwei Torschüsse) und seinen Flügelspielern Jake Guentzel (1-1-2, sieben Schüsse) und Bryan Rust (0-1-1, drei Schüsse) ragte mit sechs Punkten (2-4-6) und zwölf Torschüssen heraus. Die Penguins hatten gegen eigentlich defensivstarke Rangers ein Schussverhältnis von 41:24. 

Alexis Lafrenière brachte New York sogar in Führung, doch Pittsburgh ließ vier unbeantwortete Tore durch Crosby (12., im Powerplay), Mike Matheson (24.), 24 Sekunden später Guentzel (24.) und Mark Friedman (32.) folgen. Rangers-Verteidiger Adam Fox stoppte die Blutung nur kurzfristig (35.), denn Danton Heinen (39.) und Jeff Carter (40.) bauten die Führung zur zweiten Pause gar auf 6:2 aus.

Für das dritte Drittel blieb New Yorks Starter Igor Shestyorkin (24 Saves, 80 Prozent Fangquote) dann in der Kabine und Backup Alexandar Georgiyev (zehn Saves, 90,9 Prozent) spielte zu Ende. Doch auch er musste ein Gegentor schlucken: Pittsburghs Yevgeni Malkin schraubte den Endstand auf 7:2 (53.). Penguins-Torwart Louis Domingue stoppte 22 von 24 Schüssen (91,7 Prozent Fangquote).

„Enttäuschend. Die gesamte Mannschaft hat enttäuscht. Es war die Leistung des gesamten Teams“, fand Rangers-Trainer Gerard Gallant deutliche Worte und erteilte seinem Stammtorwart, den er zuletzt zweimal in Folge ziehen musste, eine Startgarantie: „Shesterkin wird zurück und bereit sein, das Spiel am Mittwoch zu gewinnen. Wir haben alles Vertrauen der Welt in ihn.“



🏒 Gaudreaus Gamewinner ist ein Penaltyschuss: Flames gleichen aus  

Die Calgary Flames haben Spiel 4 bei den Dallas Stars mit 4:1 gewonnen und die Serie ausgeglichen (2:2). Das Game Winning Goal besorgte Johnny Gaudreau auf unkonventionelle Weise mit einem Penaltyschuss im zweiten Drittel.

Calgary dominierte das Spiel und hatte 54:35 Torschüsse. Dallas-Torwart Jake Oettinger musste mit 50 Saves (94,3 Prozent Fangquote) somit eine neue Karriere-Bestmarke aufstellen. Im ersten Drittel blieb er und Flames-Goalie Jacob Markström (34 Saves, 97,1 Prozent Fangquote) aber noch ohne Gegentor.

Im Zweiten brach Rasmus Andersson mit einem Powerplay-Tor den Bann (31.). Im Dritten bekam Gaudreau nach einem Haken von John Klingberg einen Penaltyschuss zugesprochen und verwandelte mit der Rückhand durch die Beine von Oettinger zum 2:0 (48.).


„Er ist gut in Breakaways und hat viele verschiedene Moves. Dieser hat geklappt“, freute sich Calgarys Coach Darryl SutterElias Lindholm erhöhte daraufhin auf 3:0 (52.). Auf den Ehrentreffer von Stars-Stürmer Tyler Seguin (56.) antwortete Mikael Backlund mit einem Empty-Net-Tor zum 4:1 (60.).

„Sie waren richtig gut und wir waren richtig schlecht“, nahm Dallas-Trainer Rick Bowness kein Blatt vor den Mund. „Unser Puck-Management war heute nicht gut. Wir sind in allen drei Zonen nur hinterhergelaufen. Wir waren insbesondere in der Defensivzone zu weit weg, dadurch konnten sie den Puck gut laufen lassen.“



🏒 Islanders feuern Trotz  

Wie bereits gestern vermeldet, haben sich die New York Islanders von ihrem Trainer Barry Trotz getrennt. "Es ist eine enorme Untertreibung, zu sagen, dass dies keine leichte Entscheidung war", sagte Isles-GM Lou Lamoriello. "Leider ist es meine Rolle, die beste Entscheidung für die Zukunft dieser Organisation zu treffen und ich glaube, dass diese Mannschaft und ihre Spieler eine neue Stimme brauchen. Das ist nichts Negatives gegen Barry Trotz, der wie jeder weiß, ein unglaublich toller Mensch ist."

Die Islanders trennten sich gestern von ihrem Headcoach Barry Trotz

Die Islanders trennten sich gestern von ihrem Headcoach Barry Trotz (Brad Penner-USA TODAY Sports)


Die Islanders hatten in der regulären Saison 2021/22 die Stanley Cup Playoffs erstmals seit 2018 verpasst. Trotz war vier Jahre lang Trainer bei den New Yorkern, die in dieser Spielzeit vom Verletzungs- und Covid-Pech verfolgt waren.




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