Berlin jubelt in München: Die Eisbären gewinnen Spiel 2 erst in der 3. Overtime.
Heike Feiner / Eibner / Bildbyrån
DEL

Ein Krimi in fünf Akten: Nielsen schießt Berlin nach 83:37 Minuten zum Sieg

Auch Spiel 2 im DEL-Finale war ein Nagelbeißer: Die Eisbären Berlin gewannen mit 4:3 n.2.V. beim EHC Red Bull München. Vorausgegangen war ein später Ausgleich der Redbulls. Als das fünfte Drittel gerade angebrochen war, sorgte Frans Nielsen nach 83:37 Minuten für den Serien-Ausgleich für die Hauptstädter.



In der im Best-of-Five-Modus ausgetragenen Final-Serie brachte München eine 1:0-Serienführung mit nach Hause. Am Sonntagnachmittag wollten dann 5533 Zuschauer in der Olympia Eishalle Spiel 2 live sehen.

Und sie sahen einen guten Start der Hausherren: Trevor Parkes brachte die Roten Bullen im ersten Drittel in Führung, er traf aus rechter Position präzise in den rechten Winkel (13.). Doch nur 35 Sekunden später antworteten die Eisbären durch Leo Pföderl, der sich stark bis in den Slot durchtankte und im Fallen auf 1:1 stellte (13.).

Im zweiten Drittel hagelte es viele Strafen gegen Berlin, doch München konnte keines der vier Powerplays nutzen.

Parkes bringt München kurz vor Schluss zurück  

Im 3. Drittel erwischten dann die Eisbären dann einen Blitz-Start: 53 Sekunden nach Wiederbeginn traf Frans Nielsen im Powerplay nach feinem Pföderl-Pass aus der Nahdistanz zum 2:1 für Berlin. Die Gäste aus der Hauptstadt stellten die Weichen also auf Sieg, doch die Redbulls gingen in der Schlussphase noch einmal voll ins Risiko: Mit einem Extra-Angreifer auf dem Eis gelang den Oberbayern bei noch 133 Sekunden auf der Uhr der späte Ausgleich: Frederik Tiffels spielte mit der Rückhand den vor dem linken Pfosten postierten Parkes frei, der die Scheibe nur noch zum 2:2 über die Linie kehren musste (58.).

Die Emotionen schlugen nun über - und Patrick Hager sowie Manuel Wiederer in einem Faustkampf aufeinander ein (58.). Somit war für eine feurige Verlängerung angerichtet.

Eisbären-Stürmer Manny Wiederer ist nach dem Faustkampf mit Münchens Patrick Hager gezeichnet.

Eisbären-Stürmer Manny Wiederer ist nach dem Faustkampf mit Münchens Patrick Hager gezeichnet. Heike Feiner / Eibner / Bildbyrån


Es folgte eine spannende erste Overtime, in der sowohl Münchens Goalie Henrik Haukeland (46 Saves, 93,9 Prozent Fangquote4) als auch Berlins Torwart Mathias Niederberger (27 Saves, 93,1 Prozent Fangquote) nicht zu bezwingen waren.

Nielsen setzt den Schlusspunkt bei 83:37  

Erst in der 2. Overtime, also insgesamt im fünften Spielabschnitt, schrieben dann die Eisbären ihr persönliches Happy End in diesem Eishockey-Krimi: Berlin eroberte den Puck stark, dann jagte Nielsen diesen aus linker Position zum 3:2-Endstand ins rechte Kreuzeck (84.).

"Wir haben heute eines unserer besten Spiele der Saison bestritten. Wir haben hart gespielt und kaum Fehler gemacht, das hat sich richtig gut angefühlt. Es wäre bitter gewesen, hätten wir heute verloren", sagte Siegtorschütze Nielsen hinterher.

"Nach dem unglücklichen Ausgleich haben wir in der Verlängerung Charakter bewiesen", befand Eisbären-Trainer Serge Aubin. "Ich bin sehr stolz auf die Leistung meiner Spieler. Wir haben die gesamte Partie über sehr gut gespielt."

"Niemand hat drei Siege in Folge erwartet", so EHC-Angreifer Frank Mauer. "Trotzdem ist es eine bittere Pille, wenn du in der Overtime verlierst.“

Für Spiel 3 wechselt das Heimrecht zurück in die deutsche Hauptstadt. Puck-Drop ist schon wieder am Montag um 19.30 Uhr.


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