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„An Spannung nicht zu überbieten“: Düsseldorf zieht ins Viertelfinale ein

Das alles entscheidende Spiel 3 der Pre-Playoff-Serie zwischen den Nürnberg Ice Tigers und der Düsseldorfer EG ging am Freitagabend mit 3:1 an die DEG, die damit das Viertelfinal-Ticket löste. Die Effektivität in der Offensive sowie eine herausragende Team-Defensive machte in der Serie den Unterschied.


Nur einen Tag nach dem hochemotionalen OT-Krimi in Düsseldorf (6:5 n.V. für die Ice Tigers) standen sich beide Mannschaften schon wieder in Nürnberg gegenüber. 6183 Zuschauer in der Frankenmetropole sorgten für echte Playoff-Atmosphäre.


Düsseldorf startet wieder besser  

Den besseren Start aber erwischten wie schon in den vorausgegangenen Spielen die DEG: Im Powerplay wurde Alexander Barta vor dem linken Pfosten von Daniel Fischbuch freigespielt und jagte die Scheibe per Direktabnahme zum 1:0 ins Tor (6.). Die Ice Tigers aber antworteten postwendend: Ein Schlagschuss von Oliver Mebus wurde mehrfach abgefälscht und prallte am Ende über den Körper von Marko Friedrich zum 1:1 ins Ziel (7.). Doch Düsseldorfs Playoff-Monster Fischbuch war einfach nicht zu stoppen und tunnelte Nürnbergs Torwart Niklas Treutle zum 2:1 (12.). Die Mittelfranken gingen somit nicht ein einziges Mal in dieser Serie in Führung.

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Im Mitteldrittel war es erneut Fischbuch, der nach einem gewonnenen Faceoff querlegte. Brendan O'Donnell zog per Schlagschuss ab, sein Schuss wurde unhaltbar zum 3:1 abgefälscht (32.). 


DEG riegelt ab, müde Ice Tigers hadern mit der Chancenverwertung  

Die unfassbar effektive DEG hatte nun alle Trümpfe in der Hand. Immer wieder rannten immer müder werdende Ice Tigers an (16:1 Torschüsse im dritten Drittel), bissen sich aber an der gut-geordneten Gäste-Defensive die Zähne aus und leisteten sich immer wieder Fehlpässe und Puckverluste. Das hatte allerdings auch viel mit der Team-Defensive von Düsseldorf zu tun, die die eigene blaue Linie konsequent abriegelte, somit den Zone-Entry erschwerte und Nürnberg aus dem eigenen Slot verbannte. Dabei hatten die Rheinländer stets eine gute Gap-Control, standen eng am Mann sowie in den Pass- und Schusswegen und verteidigten exzellent mit ihren Schlägern. 

„Ich hätte am liebsten eine Best-of-11-Serie gespielt“ 

Sinnbildlich für diese Serie stand eine Szene kurz vor Schluss: Ice-Tigers-Stürmer Tyler Sheehy hatte aus der Nahdistanz das halbleere Tor vor sich, doch rettete DEG-Goalie Mirko Pantkowski mit einem Hechtsprung (59.). „Das war ein Key-Save“, lobte Düsseldorfs Cheftrainer Harold Kreis, der nach einem privaten Notfall in der Heimat erst am Freitagmorgen wieder in Deutschland gelandet war, hinterher.



Ein emotionaler Abschied  

„Das Spiel heute und die Serie insgesamt kann man mit Spannung nicht überbieten“, so Kreis. „Was beide Mannschaften aufs Eis geliefert haben, mit welchem Einsatz sich beide Mannschaften über 60 Minuten aufgeopfert haben. Wir mussten einen kühlen Kopf bewahren. Es hätte so oder so ausgehen können. Ich hätte gegen Tom am liebsten eine Best-of-11-Serie gespielt.“

Tom Rowe und Harrold beim Handshake

Tom Rowe und Harold beim Handshake BILDBYRÅN/Zink


„Sie haben sehr strukturiert gespielt“, müsste Nürnbergs Chefcoach Tom Rowe anerkennen. „Das letzte Spiel hat uns emotional und körperlich viel abverlangt. Am Ende des Tages hatten wir vielleicht einen guten Gameplan, aber unsere Beine waren nicht da. Wir haben es versucht, aber wir waren müde und auch der Rückstand hat uns nicht geholfen. Keiner verliert gerne, aber ich denke, Düsseldorf hat insbesondere auswärts extrem intelligent gespielt und sich gut an uns angepasst. Sie haben sehr weises Hockey gespielt.“

Für die Ice Tigers ist die Saison 2021/22 damit beendet. Tausende Fans blieben auch eine halbe Stunde nach dem Ausscheiden noch in der Arena, um sich vom Team zu verabschieden. Als die Mannschaft noch einmal aus der Kabine kam, flossen viele Tränen. „Zu sehen, wie so viele nach dem Spiel noch so lange geblieben sind, obwohl wir ausgeschieden sind, war phänomenal. Ich bin ehrlich: So etwas habe ich noch nie erlebt. Nach dem Spiel wurde ich emotional bei den Jungs. Wir haben so viel Schweiß, Blut und Emotionen reingesteckt. Ich habe es gehasst, die Traurigkeit und Enttäuschung in ihren Gesichtern zu sehen“, so Rowe, der selbst lautstark abgefeiert wurde.

Die Nürnberg Ice Tigers verabschiedeten sich nach dem Spiel von ihren Fans. Hier im Bild Tim Fleischer.

Die Nürnberg Ice Tigers verabschiedeten sich nach dem Spiel von ihren Fans. Hier im Bild Tim Fleischer. BILDBYRÅN/Zink



Düsseldorf bleibt in Bayern  

In einer ganz anderen Feierlaune war dagegen die DEG, die nach drei kräftezehrenden Pre-Playoff-Partien nun im Viertelfinale auf den EHC Red Bull München treffen wird und somit gleich in Bayern bleibt.

„Die Mannschaft kann gerne vor oder nach dem Spiel müde sein – aber nicht während des Spiels“, blickt Kreis voraus. „Das wird auch am Sonntag der Fall sein. Wir freuen uns über den Einzug ins Viertelfinale. Wir werden den Tank wieder voll machen und dann geht’s los.“





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