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DEL2

Kassel erzwingt ein Spiel 7 – Heilbronn schaltet Dresden aus

Paukenschlag in den DEL2-Playoffs: Außenseiter Heilbronner Falken hat tatsächlich den Hauptrunden-Zweiten Dresdner Eislöwen ausgeschaltet. Do or die hieß es für die Kassel Huskies, die sich eindrucksvoll zurückmeldeten und ein Spiel 7 gegen den EC Bad Nauheim erzwangen. Den Klassenerhalt feierten derweil die Selber Wölfe.



🏒 Überraschung perfekt: Heilbronn wirft Dresden aus den Playoffs  

Diese Überraschung hatte sich in den letzten Tagen angekündigt, nun ist sie perfekt: Die Heilbronner Falken, die sich über die Pre-Playoffs überhaupt erst fürs DEL2-Viertelfinale qualifiziert haben, warfen mit den Dresdner Eislöwen den Hauptrunden-Zweiten aus dem Turnier. Heilbronn löste das Halbfinal-Ticket mit einem 3:2-Heimsieg vor 1780 Zuschauern und entschied damit die Serie mit 4:2 für sich. 

In einem engen Spiel schoss Jeremy Williams die Falken in Front (7.), doch Tomas Andres glich für die Eislöwen aus (16.). Williams brachte Heilbronn zu Beginn des zweiten Drittels erneut in Führung (26., im Powerplay). Kurz darauf baute Corey Mapes diese sogar noch auf 3:1 aus (32.). Im Schlussdrittel warf Dresden noch einmal alles nach vorne (18:10 Torschüsse) und ging voll ins Risiko: Ohne Torwart Janick Schwendener (33 Saves, 91,7 Prozent Fangquote) zwischen den Pfosten, dafür aber mit einem Extra-Angreifer auf dem Eis gelang den Eislöwen der Anschluss zum 2:3 durch David Suvanto (57.). Dresden blieben noch 3:06 Minuten, um das Aus abzuwenden, doch Eisen-Pech und Falken-Torwart Arno Tiefensee (40 Saves, 95,2 Prozent Fangquote) knallten die Tür zu. 


Heilbronn trifft im DEL2-Halbfinale auf die Löwen Frankfurt und wollen sich gegen den Hauptrunden-Ersten und das einzige aufstiegsberechtigte Team erneut zum Favoritenschreck aufschwingen.


🏒 Shutout und Kantersieg auch ohne Kuhn: Kassel crasht die Party in Bad Nauheim  

Die letzte laufende Playoff-Serie ist die zwischen den Kassel Huskies und dem EC Bad Nauheim. Die geplante Party vor 3720 Fans in Bad Nauheim wusste der Rivale als Kassel zu crashen und landete einen deutlichen 5:0-Auswärtssieg.

Wohlgemerkt ohne Stammtorwart Jerry Kuhn: Nach einem Zwischenfall in Spiel 5 – der Goalie soll nach Anfeindungen gegen ihn und seine Familie einen Fan der Roten Teufel angegangen haben – wurde für zwei Spiele, also das komplette Viertelfinale gesperrt. Für ihn stand Jonas Neffin zwischen den Pfosten. Dem 21-Jährigen gelang ein 33-Save-Shutout.

Vorne brachten die Huskies das eigene Powerplay auf die Erfolgsspur: Corey Trivino (19.) und Brett Cameron (26.) trafen jeweils in Überzahl, erneut Trivino (29.) und Cameron (33.) sowie Denis Shevyrin (38.) stellten noch vor der zweiten Pause auf den 5:0-Endstand.

Somit zeichnete die erste Sturmreihe der Huskies mit Cameron (2-1-3), Trivino (2-0-2) und Shevyrin (1-1-2) für alle Treffer verantwortlich.

Do or die, Sieg oder Sommerpause: Das alles entscheidende Spiel 7 in dieser Hessen-Serie steigt am Dienstag (19.30 Uhr) in Kassel. Erneut ohne Kuhn, dafür aber mit einem formstarken Neffin.


🏒 Selb feiert Klassenerhalt – Playdown-Finale zwischen Bayreuth und Bad Tölz  

Die nächste Entscheidung ist in der 1. Runde der Playdowns gefallen: Die Selber Wölfe haben mit einem 4:1-Heimsieg vor 2609 Zuschauern gegen die Bayreuth Tigers gewonnen, die Serie mit 4:2 für sich entschieden und damit den Klassenerhalt perfekt gemacht.

Vor allem die Effektivität machte im letzten Spiel dieser oberfränkischen Serie den Unterschied: Trotz 23:40 Torschüssen hieß es am Ende 4:1 für Selb. Wölfe-Torwart Michael Bitzer stoppte 39 von 40 Schüssen (97,5 Prozent Fangquote). Zudem profitierten seine Vorderleute von einem Blitz-Start: Nick Miglio (5.), Lars Reuß (15.) und Daniel Leavens (16.) stellten die Weichen schon früh auf Klassenerhalt. Nach dem Anschlusstreffer von Bayreuths Tobias Meier (17.) aber blieben die Torlampen lange aus. Erst kurz vor Schluss erhöhte Miglio noch mit einem "Empty-Netter" auf 4:1 (59.).

Die Tigers treffen im Playdown-Finale nun auf die Tölzer Löwen, die ihre Serie zuvor mit 1:4 gegen die Lausitzer Füchse verloren hatten. Gespielt wird erneut im Format Best-of-7, der Gewinner hält die Klasse, der Verlierer steigt ab.


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