Best of the west: Colorados Cale Makar (l.) im Faustkampf mit Calgarys Matthew Tkachuk (r.).
Ron Chenoy-USA TODAY Sports
NHL

Flames schlagen Avalanche im West-Gipfeltreffen – Schmaltz schreibt mit Sieben-Punkte-Spiel Geschichte

Der Samstagabend in der NHL hatte eine Menge Tore und ein Top-Spiel zu bieten: Die Calgary Flames gewannen das Treffen der beiden besten Teams der Western Conference bei die Colorado Avalanche in der Overtime. Die Nashville Predators legten einen 8:0-Blowout aufs Eis. Nick Schmaltz schrieb mit einem Sieben-Punkte-Spiel Franchise-Geschichte bei den Arizona Coyotes.


 

Calgary untermauert Contender-Ambitionen in Colorado  

Mit Central-Division-Tabellenführer Colorado Avalanche (40-11-5) und Pacific-Division-Spitzenreiter Calgary Flames (33-14-7) standen sich die beiden besten Mannschaften aus der Western Conference gegenüber und sorgten für einen gewissen Playoff-Flair. Bei heimstarken Avalanche (23-3-3) setzten sich auswärtsstarke Flames (18-10-2) am Ende knapp mit 4:3 n.V. durch und untermauerten so ihre Contender-Ansprüche.

Eine ausgeglichene Partie (36:37 Torschüsse) ohne Abtastphase traf Colorados Kapitän Gabriel Landeskog schon nach 42 Sekunden. Der Schwede staubte aus der Nahdistanz zum 1:0 ab (1.). Calgarys Antwort folgte postwendend. Im Powerplay zeigte Elias Lindholm seinen blitzschnellen Abzug und jagte die Scheibe zum 1:1 in die Maschen (3.). Das Überzahl aber beherrschen auch die Avs, die noch im ersten Drittel erneut in Führung gingen. Nach einem schnellen Umschaltspiel fasste André Burakovsky einen Quepass direkt ab – 2:1 (19.). Doch erneut waren die Flames nicht abzuschütteln. Lindholm tauchte zwischen den Faceoff-Kreisen auf und besorgte mit dem nächsten "Quick Release" das 2:2 (20.).

Mit Mittelabschnitt ging dann Calgary erstmals in Führung. Ein saftiger Schlagschuss von Erik Gudbranson aus dem rechten Eck landete über den Innenpfosten zum 3:2 im Tor (22.). Daraufhin wechselte Avalanche-Trainer Jared Bednar seinen Starter Darcy Kuemper (12 Saves, 80 Prozent Fangquote) aus und brachte dafür Pavel Francouz (21 Saves, 95,5 Prozent Fangquote). Ein Zeichen, das Wirkung zeigte: Nach einer feinen Passkombination traf Nathan MacKinnon zum 3:3 (30.).

In der zweiten Hälfte des Spitzenspiels, also auch im kompletten Schlussdurchgang, waren die beiden Goalies nicht zu überwinden. Calgarys Dan Vladar(33 Saves, 91,7 Prozent Fangquote) übrigens auch nicht in der folgenden Verlängerung. Dort schlug die Stunde von "Johnny Hockey": 37 Sekunden in der Overtime passte Lindholm den Puck aus der eigenen Zone über die Bande in den Lauf von Johnny Gaudreau, der frei vor dem Tor auftauchte und ins linke Eck traf (61.). 

Lindholm (2-1-3), Gaudreau (1-2-3) und Matthew Tkachuk (0-3-3) zählten zu den Matchwinnern bei den Flames. Neuzugang Tyler Toffoli blieb ausnahmsweise ohne Scorerpunkt. Der Stürmer hat seit seinem Wechsel in neun Spielen für Calgary eine beeindruckende 5-3-8-Bilanz.

 

Nashville lässt es krachen – Josi gibt vier Vorlagen  

Zum achten Mal in ihrer Franchise-Geschichte haben die Nashville Predators acht Tore in einem Spiel erzielt. Auswärts fegten sie die San Jose Sharks mit 8:0 vom Eis.

Dabei hatten die Preds gleich drei Doppelpacker: Matt Luff (2-1-3), Matt Duchene (2-0-2) und der herausragende Michael McCarron (2-2-4) trafen jeweils doppelt. Der Schweizer Verteidiger und Kapitän Roman Josi steuerte vier Assists bei (0-4-4) und konnte bei 21:44 Minuten Eiszeit (davon 1:50 im Powerplay und 0:38 im Penalty Killing) herausragende Statistiken vorzeigen (sieben Torschüsse, +6). Torwart Juuse Saros landete einen 20-Save-Shutout und behielt damit dritten Mal in der laufenden Saison sowie zum 17. Mal in seiner NHL-Karriere eine weiße Weste.

"Es war eine tolle Reaktion auf das 3:4 bei den Seattle Kraken. Wir hatten einen freien Tag, haben in den Spiegel geschaut und begriffen, dass wir es so nicht in die Playoffs schaffen würden. Am Ende des Tages aber wollen wir ein Playoff-Team sein. Schau dir die heutigen 60 Minuten und das solide Spiel an", sagte Luff.

Beängstigend war dagegen der Auftritt der Sharks, bei denen die letzten Playoff-Hoffnungen nun verschwunden sein dürften.  San Joses Schweizer Power Forward Timo Meier kam 16:35 Minuten zum Einsatz (davon 2:34 in Über- und 0:19 in Unterzahl, vier Schüsse, fünf Hits, -2).

"Wir wurden vorgeführt", ärgerte sich Sharks-Kapitän Logan Couture. "Wenn du so hoch verlierst, dann fühlt sich niemand gut. Wir hatten nach dem Spiel ein gutes Gespräch in der Kabine. Es ist ziemlich klar ersichtlich gewesen, dass das nicht gut genug war."

Bei San Jose gab der in dieser Woche in einem Trade akquirierte Torwart Alex Stalock sein Comeback, wurde nach sechs Gegentoren (22 Saves, 78,6 Prozent Fangquote) aber für Zach Sawchenko (sechs Saves, 75 Prozent) ausgetauscht. Die eigentlichen Goalies James Reimer und Adin Hill fielen wegen Unterkörperverletzungen aus.


Sieben Punkte in einem Spiel: Arizonas Schmaltz schreibt Franchise-Geschichte  

In einem kuriosen High-Scoring-Game haben die Arizona Coyotes einen 8:5-Heimsieg gegen die Ottawa Senators eingefahren.

Dabei schenkten die Yotes einen 4:0-Vorsprung her, denn die Sens drehten das Spiel in einen 5:4-Vorsprung. Das Momentum aber sollte in den verbleibenden 18 Minuten noch einmal komplett in die andere Richtung ausschlagen, denn mit vier unbeantworteten Toren sollte Arizona noch gewinnen.

Bei den Coyotes ragten Verteidiger Shayne Gostisbehere (1-3-4) und Stürmer Clayton Keller (2-2-4) heraus, doch stellte ein Spieler alle anderen in den Schatten: Nick Schmaltz zauberte ein Sieben-Punkte-Spiel (2-5-7) aufs Eis und stellte damit einen neuen Franchise-Rekord (Coyotes und Jets) auf. "Es war eines dieser Spieler, in denen dir einfach alles gelingen und jeder Schuss ins Tor gehen will", sagte Schmaltz hinterher. "Es war etwas ganz Besonderes, denn das passiert nicht allzu häufig."

Bei Ottawa steuerte der deutsche Center Tim Stützle zwei Assists bei (0-2-2) und erhielt 18:37 Minuten Eiszeit (davon 2:10 im Powerplay, drei Schüsse, zwei Blocks, 55 Prozent Faceoffs, -2). Bei Arizona kam der Schweizer Verteidiger Janis Moser in 15:26 Minuten zum Einsatz (davon 0:23 in Unterzahl, zwei Schüsse, -1). 


Notizen: Niederlagen für Draisaitl und Seider - Starker Roadtrip der Bruins

Die New York Islanders haben die St. Louis Blues mit 2:1 geschlagen. Isles-Torwart Ilya Sorokin ragte mit 27 Saves und 96,4 Prozent Fangquote heraus.

In der City of Brotherly Love sind die Chicago Blackhawks gerne gesehen: Die  Philadelphia Flyers setzten sich mit 4:3 durch und feierten damit den 16. Heimsieg in Folge gegen die Gäste aus Windy City. Ein Doppelpack von Dylan Strome (2-0-2) reichte den Hawks nicht für Punkte. Bei Philly avancierte Cam Atkinson (2-1-3) zum Matchwinner.

Den Status als bestes Heim-Team der Liga (25-6-0) unterstrichen die Florida Panthers mit einem 6:2-Erfolg gegen die Detroit Red Wings. Für die Cats erzielte Anton Lundell einen Doppelpack (2-0-2), Aleksander Barkov lieferte drei Assists (0-3-3). Bei den Wings erhielt der deutsche Verteidiger Moritz Seider 24:06 Minuten Eiszeit (davon 2:00 in Über- und 2:27 in Unterzahl, drei Schüsse, drei Checks, drei Blocks), blieb aber genauso ohne Scorerpunkt wie der Schweizer Stürmer Pius Suter (14:39 Minuten Eiszeit, davon 1:50 im Powerplay und 1:01 im Penalty Killing, zwei Schüsse, ein Block, 43 Prozent Faceoffs, -1).

Rückschlag für die Edmonton Oilers, die sich gegen die aufstrebenden Montreal Canadiens mit 2:5 geschlagen geben mussten. Die Habs haben sieben ihrer letzten acht Spiele gewonnen. Stürmer Nick Suzuki (1-2-3) und Goalie Samuel Montembeault (28 Saves, 93,3 Prozent Fangquote) zählten zu den Matchwinnern. Bei den Oilers steuerte der deutsche Superstar Leon Draisaitl einen Assist bei (0-1-1) und spulte mit 24:04 Minuten (davon 6:01 im Powerplay und 2:17 in Unterzahl, ein Schuss, 55 Prozent Faceoffs) wieder eine Menge Eiszeit ab.

In einem kanadischen Duell haben die Vancouver Canucks mit einem 6:4-Auswärtssieg bei den Toronto Maple Leafs überrascht. Dabei zündeten die Nucks mit drei Toren im Schlussdrittel die Nachbrenner. Für die Leafs traf Auston Matthews doppelt (2-0-2), bei Vancouver gab es sechs unterschiedliche Torschützen.

Die Washington Capitals haben sich mit 5:2 gegen die Seattle Kraken durchgesetzt. Alexander Ovechkin (1-2-3) und Conor Sheary (2-0-2) und Tom Wilson (1-1-2) zählten bei den Top-Performern bei den Caps. Der deutsche Kraken-Torwart Philipp Grubauer kam an seiner alten Wirkungsstätte nicht zum Einsatz.

Einen fast perfekten Roadtrip (5-1-0) schlossen die Boston Bruins mit einem 5:4-Erfolg n.P. bei den Columbus Blue Jackets ab. Als einziger Schütze im Shootout traf David Pastrnak.


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