965 Spiele am Stück: Yandle stellt neuen NHL-Rekord auf
Keith Yandle ist der neue „Iron Man“ in der NHL: Der Verteidiger der Philadelphia Flyers absolvierte sein 965 Spiel in Serie und stellte damit einen neuen Liga-Rekord auf. Die Edmonton Oilers machten auch dank Leon Draisaitl mit einem Comeback-Sieg auf sich aufmerksam. Eine längere Pause droht Offensivverteidiger Erik Karlsson von den San Jose Sharks.
Yandle wird zum „Iron Man“ – Flyers mit historischer Niederlagenserie
Beim Spiel zwischen den New York Islanders und den Philadelphia Flyers wurde ein neuer NHL-Rekord aufgestellt: Flyers-Verteidiger Keith Yandle absolvierte sein 965. NHL-Spiel am Stück und knackte damit den 35 Jahre alten Rekord von Doug Jarvis, der bis zum 26. Dezember 1986 in 964 Partien in Folge zum Einsatz gekommen war. Yandle ist damit der neue „Iron Man“ in der NHL. Seit dem 26. März 2009 verpasste der 35-jährige US-Amerikaner kein einziges Spiel mehr – weder durch Verletzungen noch durch Krankheit. Den neuen Rekord stellte der Verteidiger für vier verschiedene Klubs auf: Die Phoenix / Arizona Coyotes, die New York Rangers, die Florida Panthers und die Philadelphia Flyers. In seinem Rekord-Spiel stand Yandle für Philadelphia in den Starting-Six und kam auf 11:58 Minuten Eiszeit.
„Ich konnte das noch gar nicht richtig sacken lassen. Es ist definitiv etwas, wofür ich sehr dankbar bin. Ich war schon dankbar dafür, dass ich überhaupt ein Spiel in dieser Liga spielen durfte, denn es ist die beste Liga der Welt. Von den besten Spielern umgeben zu sein, die dir den Rücken freigehalten haben und hinter dir gestanden haben und seit 16 Jahren ein Teil der NHL-Familie zu sein, das war mehr als ein wahrgewordener Traum“, sagte Yandle. „Als ich gesehen habe, wie sich die Jungs für mich gefreut haben, sie aufgestanden und gejubelt haben, mit den ganzen Fans, das hat mir viel bedeutet. Wenn dir nicht nur Teamkollegen, sondern auch gegnerische Spieler gratulieren und sagen, dass sie stolz auf dich sind, dann berührt dich das und bedeutet einem viel. Es ist definitiv eine schöne Sache.“
Allerdings konnte auch Yandle den freien Fall seiner Flyers nicht stoppen, die das Spiel in New York mit 3:4 verloren. Es war bereits die 13 Niederlage in Folge für Philadelphia (0-10-3), was die längste Niederlagenserie der Franchise-Geschichte bedeutet. Der Klub kündigte an, bis zum Saisonende an Trainer Mike Yeo festzuhalten zu wollen. Yeo hatte das Team am 6. Dezember 2021 für den gefeuerten Alain Vigneault übernommen und seitdem eine 5-12-4-Bilanz. Bei 16 Punkten Rückstand auf einen Wildcard-Platz sind auch alle Playoff-Hoffnungen in weite Ferne gerückt.
Die Islanders befinden sich dagegen im Aufwind und konnten vier ihrer letzten fünf Partien gewinnen. Gegen Philly verzeichneten Mathew Barzal (1-1-2), Zach Parise (1-1-2) und Brock Nelson (0-2-2) jeweils ein Multi-Punkt-Spiel.
Dennis Schneidler-USA TODAY Sports
Auf die Isles, die viele Spiele aufgrund von Covid-Infektionen absagen mussten, wartet nun ein arbeitsreicher Februar mit elf Spielen an 28 Tagen.
Draisaitl trifft bei nächstem Oilers-Sieg
Die Edmonton Oilers haben das kanadische Duell bei den Vancouver Canucks mit 3:2 n.V. gewonnen und damit den zweiten Sieg in Folge eingefahren. Dabei kamen die Oilers auf einen 0:2-Rückstand zurück: Vancouvers Elias Pettersson (35.) und Tyler Motte (38., in Unterzahl) schockten Edmonton mit zwei späten Toren im Mittelabschnitt.
Im Schlussdrittel aber kamen die Gäste noch einmal zurück: Ryan McLeod gelang der Anschlusstreffer (47.), dann glich der deutsche Superstar Leon Draisaitl aus: In einer Drangphase nahm der 26-jährige Kölner einen Querpass von Ryan Nugent-Hopkins (Comeback nach Unterkörperverletzung) am linken Faceoff-Punkt direkt ab und stellte auf 2:2 (51.). Für Draisaitl, der 26:15 Minuten Eiszeit erhielt (davon 5:47 im Powerplay und 0:28 im Penalty Killing, elf Torschüsse, ein Hit, ein Block, 55 Prozent Faceoffs), war es bereits der 29. Saisontreffer. Er führt die NHL-Scorerwertung mit 59 Punkten (29-30-59) an.
Für den Siegtreffer in der Overtime zeichnete dann Connor McDavid verantwortlich, der mit Tempo zum Tor zog und einen Rückhand-Pass von Darnell Nurse per Tip-in unter die Latte setzte (65.).
Bob Frid-USA TODAY Sports
Unterarm-OP: Erik Karlsson fällt lange aus
Schlechte Nachrichten für die San Jose Sharks: Offensivverteidiger Erik Karlsson zog sich einen Muskelriss im linken Unterarm zu und wurde bereits erfolgreich operiert. Da die Ausfallzeit mit einer solchen Verletzung variieren kann, soll der 31-jährige Schwede Mitte März erneut untersucht werden. Für die Sharks ist dies ein schwerwiegender Ausfall: Karlsson schien seine Formkrise überwunden zu haben und steuerte in 33 Spielen immerhin wieder 26 Scorerpunkte bei (8-18-26). Allerdings wurde der Rechtsschütze in den letzten Jahren immer wieder von schweren Verletzungen zurückgeworfen. Karlsson ist mit einem durchschnittlichen Jahressalär von 11,5 Millionen US-Dollar der Top-Verdiener in San Jose. Bislang scheint sich dieses Investment für die Nord-Kalifornier allerdings nicht auszuzahlen.
Notizen: Niederreiter trifft, Stützle assistiert, Josi gewinnt Duell mit Grubauer
Die Ottawa Senators fuhren einen 5:0-Heimsieg gegen die Buffalo Sabres ein. Sens-Goalie Matt Murray gelang mit 32 Saves der erste Shutout in der laufenden Saison. Vorne gelang Tyler Ennis ein Hattrick (3-0-3). Das deutsche Talent Tim Stützle (18:56 Minuten Eiszeit, davon 5:35 im Powerplay und 0:27 in Unterzahl, zwei Hits, +2) bereitete das zwischenzeitliche 4:0 durch Alex Formenton vor.
Marc DesRosiers-USA TODAY Sports
Die New Jersey Devils mussten sich den Dallas Stars mit 1:5 geschlagen geben. Die Texaner erwischten in den ersten beiden Durchgängen einen Blitzstart:Joe Pavelski traf nach 14 Sekunden im ersten, Roope Hintz nach 15 Sekunden im zweiten Drittel. Pavelski war ohnehin mit vier Scorerpunkten (2-2-4) der überragende Mann bei Dallas. Bei den Devils kamen die Schweizer Nico Hischier auf 14:59 Minuten (davon 1:48 im Powerplay, 56 Prozent Faceoffs, -3) und Jonas Siegenthaler auf 23:40 Minuten Eiszeit (davon 1:15 im Penalty Killing, zwei Schüsse, -2).
Die Pittsburgh Penguins haben die Arizona Coyotes mit 6:3 geschlagen und damit ihre Siegesserie auf sechs Spiele ausgebaut. Die Pens erzielten vier unbeantwortete Tore im Schlussdrittel. Verteidiger Kris Letang schnürte einen Doppelpack (2-0-2), Kapitän Sidney Crosby erlebte ein Drei-Punkte-Spiel (1-2-3). Der Schweizer Yotes-Verteidiger JJanis Moser kam auf 18:43 Minuten Eiszeit (davon 2:19 in Unterzahl, ein Block, -3).
Die Carolina Hurricanes haben das Top-Spiel gegen die Vegas Golden Knights mit 4:3 n.V. für sich entschieden. Den Stein brachte der Schweizer Canes-Stürmer Nino Niederreiter (15:13 Minuten Eiszeit, davon 2:47 im Powerplay, zwei Schüsse, zwei Hits, +2) ins Rollen, der sich für sein energisches Forechecking belohnte und zum 1:0 abstaubte (25.). Außerdem traf Teamkollege Sebastian Aho doppelt (2-0-2).
Die Florida Panthers marschieren weiter und unterstrichen ihren Status als Liga-Primus mit dem 29. Saisonsieg, dem 5:3 bei den Winnipeg Jets. Zum Mann des Tages avancierte Cats-Stürmer Mason Marchment (2-1-3).
Die Seattle Kraken haben mit 2:4 gegen die Nashville Predators verloren. Das Duell zwischen dem deutschen Torwart Philipp Grubauer (23 Saves, 85,2 Prozent Fangquote) und dem Schweizer Verteidiger Roman Josi (0-1-1, 25:44 Minuten Eiszeit, davon 6:43 Minuten in Über- und 1:03 Minuten in Unterzahl, zwei Schüsse, ein Block) ging somit an den Preds-Kapitän.