Lindgrens Buzzer Beater bei noch 0,7 Sekunden – Flames mit siebten Shutout
Dass man sich in der NHL bis zur letzten Sekunde nicht sicher sein kann, unterstrichen die New York Rangers am Sonntagabend: Die Broadway Blueshirts erzielten bei nur noch 0,7 Sekunden auf der Uhr den Siegtreffer. Einen Shutout-Rekord stellte dagegen die Defensive der Calgary Flames auf. Der deutsche Torwart Philipp Grubauer stoppte den freien Fall in Seattle und ärgerte dabei auch noch seinen Ex-Klub
Herzschlagfinale: Lindgren trifft in der Schlusssekunde
Mit einem Herzschlagfinale haben die New York Rangers mit 5:4 gegen die Buffalo Sabres gewonnen. Als der Siegtreffer buchstäblich in der Schlusssekunde fiel, zeigte die Uhr im Madison Square Garden nur noch 0,7 Sekunden an. Der Jubel hatte es entsprechend in sich und erinnerte fast schon ein wenig an den Gewinn des Stanley Cup. Doch was war passiert?
Buffalos Tage Thompson klemmte den Puck an der Bande schräg hinter dem Tor fest, um die Zeit runterlaufen zu lassen. Doch New Yorks Chris Kreider befreite diese, woraufhin die Scheibe mit drei Kurzpässen Tape-to-Tape über Adam Fox und Mika Zibanejad zu Ryan Lindgren wanderte, der links vor dem Tor eiskalt verwandelte.
„Foxy und ich waren dagestanden, haben auf die Uhr geschaut und verstanden, dass fünf Sekunden für sie nicht reichen würden, um den Puck noch einmal auf die andere Seite zu bekommen. Also haben wir uns dazugeschlichen. Die Scheibe kam zu Foxy, der sie an Mika weitergespielt hat. Das war ein großartiger Spielzug und ein großartiger Sieg“, beschrieb Lindgren seine Gedanken beim späten Siegtreffer. Der 23-jährige Verteidiger ist erst der 24. Spieler und der vierte Verteidiger in der NHL-Geschichte, der einen Führungstreffer in der letzten Sekunde erzielen konnte.
Die Rangers befinden sich im Aufwind und konnten fünf ihrer letzten sechs Spiele gewinnen (5-1-0). An diesem Abend kam New York auf einen 0:1-, 1:2- und 3:4-Rückstand zurück.
Kein Durchkommen: Calgary spielt zum siebten Mal zu null
Die Calgary Flames haben auswärts bei den Boston Bruins mit 4:0 gewonnen. Es war bereits Calgarys siebter (!) Shutout in der laufenden Saison: Zuvor hatte Jacob Markström schon fünfmal eine Weiße Weste behalten und führt mit diesem Wert die NHL-Statistiken an. Nun landete Dan Vladar mit 27 Saves seinen zweiten Saison-Shutout – ausgerechnet in Boston: Einerseits trug Vladar bis Sommer selbst noch das „B“ auf der Brust, andererseits ist er seit fast 16 Jahren der erste Flames-Torwart, der die Bruins kaltstellen konnte. Zuletzt war das Miikka Kiprusoff am 17. Dezember 2005 gelungen.
Dan Vladar Bob DeChiara-USA TODAY Sports
„Ich bin mit der Einstellung hierhergekommen, um zu gewinnen“, betonte Vladar hinterher. „Ich habe einfach für unser Team gekämpft und wollte mich auf mein Spiel konzentrieren. Hättet ihr mir gestern gesagt, dass ich heute einen Shutout landen würde, hätte ich es aber nicht geglaubt.“
Der 24-jährige Tscheche Vladar erhielt als Backup der Flames bereits fünf Starts in der laufenden Saison und hielt mit starken Statistiken (1,57 Gegentore/Spiel, 94,5 Prozent Fangquote) immer Punkte fest (4-0-1).
Ein weiterer Leistungsträger bei Calgary ist Stürmer Andrew Mangiapane, der fünf Tore in seinen letzten drei Spielen erzielen konnte. Der 25-jährige Kanadier ist auch der erste Flames-Spieler seit Jarome Iginla (Saison 2001/02), der 15 Tore in seinen ersten 19 Saisonspielen erzielten konnte. Kurioserweise schoss er 14 der 15 Treffer auswärts. In Boston war Mangiapane für das 3:0 in Unterzahl verantwortlich (44.). Außerdem trafen Johnny Gaudreau (2.), Noah Hanifin (34.) und Mikael Backlund (45.) für ein formstarkes Team aus Calgary, das dreimal in Folge gewinnen konnte und einen langen Sieben-Spiele-Roadtrip mit einer 4-1-2-Bilanz abschließt.
Grubauer stoppt den freien Fall gegen seinen Ex-Klub
Nach sechs Niederlagen in Folge haben die Seattle Kraken den freien Fall mit einem 5:2-Heimsieg gegen die Washington Capitals gestoppt. Einer der Erfolgsgaranten für den Liga-Neuling war der deutsche Torwart Philipp Grubauer, der gegen seinen Ex-Verein, mit dem er 2008 den Stanley Cup gewann, mit 37 Saves und einer Fangquote von 94,9 Prozent glänzen konnte. Der 29-jährige Rosenheimer stoppte damit auch den Lauf der Caps, die zuvor in sieben Partien in Folge punkten konnten (6-0-1). Bei Seattle war Stürmer Jaden Schwartz der auffälligste Akteur mit vier Scorerpunkten (1-3-4).
Fiala trifft und legt auf
Immerhin einen Punkt gab es für den Schweizer Kevin Fiala und den Deutschen Nico Sturm beim 4:5 n.P. ihrer Minnesota Wild bei den Tampa Bay Lightning. Fiala trug mit einem Tor und einem Assist bei 16:04 Minuten Eiszeit (davon 3:15 im Powerplay, fünf Schüsse, +2) zum Punktgewinn bei. Sturm kam auf 11:22 Minuten Eis (davon 2:38 im Penalty Killing, ein Schuss, ein Hit, ein Block, -1).
Bis kurz vor Schluss waren die Wild noch mit 2:4 in Rückstand, dann aber retteten Fiala (58.) und Joel Eriksson Ek (60.) Minnesota in die Overtime. Im späteren Penaltyschießen war einzig Bolts-Kapitän Steven Stamkos erfolgreich und buchte so den Extra-Punkt für Tampa.