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DEL

Wäre ein Abstieg noch gerecht? Corona-Welle erreicht auch Mannheim und Nürnberg

Nach dem Deutschland-Cup ist vor dem 22. DEL-Spieltag. Im Vorfeld hat die Covid-Welle auch die Adler Mannheim und Nürnberg Ice Tigers erreicht, bei denen sich gleich mehrere Spieler infiziert haben. Angesichts von Spielverlegungen und ausgedünnten Kadern stellt sich längst die Frage, ob ein Abstieg noch gerecht wäre. Elite Prospects Rinkside blickt auf das anstehende DEL-Wochenende.



🏒 Erst Mannheim, jetzt Nürnberg: Ice Tigers melden Infizierte und haben ein Goalie-Problem  

Am letzten Spieltag vor der Länderspielpause standen sich die Adler Mannheim und die Nürnberg Ice Tigers gegenüber (3:2 n.V.). Wenig später vermeldeten die Adler gleich neun Corona-Fälle in der Mannschaft, darunter acht Spieler (Sinan Akdag, Jason Bast, Andrew Desjardins, Mark Katic, Nico KrämmerMatthias PlachtaJordan Szwarz und David Wolf) plus Trainer Pavel Gross. Unter der Woche musste Mannheim trotzdem in der Champions Hockey League antreten und holte sich mit einem stark dezimierten Kader eine 1:10-Packung gegen die Frölunda Indians aus Schweden ab.

Nürnberg reagierte auf die Fälle in Mannheim, sagte für Montag und Dienstag das Training ab und ließ stattdessen das komplette Team plus den Betreuerstab mit der PCR-Methode testen. Das Ergebnis waren vier Fälle: Co-Trainer Manuel Kofler, Stürmer Marko Friedrich, Verteidiger Andrew Bodnarchuk und Torwart Jonas Vogt.

Insbesondere der Ausfall von Vogt bringt die Ice Tigers nun in Zugzwang, denn mit Ilya Sharipov verletzte sich der bisherige Backup schwerer und fällt mit einer Bandverletzung im Knie, die er sich bei einem Save im Spiel gegen die Grizzlys Wolfsburg (4:3 n.P.) zuzog, sechs bis acht Wochen aus. Somit ist Starter Niklas Treutle der einzige verbliebene Torhüter im Kader der Franken. Nürnberg fahndet mit Hochdruck nach einem neuen Goalie.

Und auch in der Abwehr wird die Personaldecke immer dünnen: Bodnarchuk (Covid-19), Julius Karrer (muskuläre Probleme), Oliver Mebus (Fußbruch) und womöglich auch Blake Parlett (Leistenverletzung) fallen aus. Somit stehen den Ice Tigers Stand heute nur vier Verteidiger zur Verfügung. 

Schlechte Voraussetzungen also vor dem Derby gegen den EHC Red Bull München am Freitag (19.30 Uhr).


🏒 Ist ein Abstieg noch gerecht?  

In den letzten Wochen waren schon fünf DEL-Klubs von der Corona-Wellen betroffen: Neben Nürnberg und Mannheim auch schon München, die Düsseldorfer EG und die Iserlohn Roosters. Mit schwerwiegenden Folgen: Die Red Bulls sowie die DEG mussten viele Spiele verschieben und müssen diese trotz eines komprimierten Spielplans irgendwann im Laufe der Saison nachholen. Negative sportliche Konsequenzen sind aber schon jetzt zu sehen: Die Adler sind nach der 1:10-Klatsche in der CHL praktisch ausgeschieden. Die Roosters traten in den letzten Wochen mit einer Rumpfaufstellung an und kassierten in Folge dessen vier Niederlagen in Serie. Iserlohns Trainer Brad Tapper machte mit einer Flaschenwurf-Aktion auf die frustrierende Situation aufmerksam.

Obwohl sich die fünf betroffenen Teams aktuell nicht im Abstiegskampf befinden, drängt sich die Frage auf, ob die neu-eingeführte Abstiegsregelung aus Gründen der Fairness überhaupt noch haltbar ist. Immerhin kamen alle Mannschaften ohne Selbstverschulden in diese kritische Lage, angesichts des exponentiellen Wachstums an Covid-Neuinfektionen könnte es jeder Zeit auch weitere Klubs treffen. Wäre ein Abstieg nach dieser Saison also überhaupt noch fair? Antworten auf diese Frage muss die DEL geben…

Laut aktuell geltenden Statuten steigt der Tabellenletzte sicher ab, auch der Vorletzte muss den Gang in die DEL2 antreten, sollten die Löwen Frankfurt als einziges aufstiegsberechtigtes Team in der 2. Liga Meister werden.


🏒 Ein Fall in Schwenningen  

Schlusslicht Schwenninger Wild Wings vermeldete gestern schon einen Corona-Fall: Stammtorwart Joacim Eriksson wurde positiv getestet und von der Mannschaft isoliert, in der es keine weiteren Vorfälle gab. Am Mittwoch stiegen die Schwarzwälder wieder ins Training ein. Am Wochenende geht es für den SERC erst nach Düsseldorf (Freitag, 19.30 Uhr) und dann zu Hause gegen Wolfsburg (Sonntag, 16.30 Uhr).


🏒 Schymainski und McCrae: Zwei Neue am Seilersee  

Die Roosters haben sich in der Länderspielpause mit Verteidiger Alec McCrea (26) und Stürmer Martin Schymainski (35) verstärkt. US-Amerikaner McCrea spielte zuletzt für die Rochester Americans in der AHL und wird am Seilersee mit der Rückennummer 29 auflaufen. Der 1,91 Meter große Rechtsschütze soll in Iserlohn eine defensive Rolle bekleiden. „Er hat durch seine Größe eine enorme Reichweite, die uns sowohl im Fünf-gegen-Fünf Stabilität verleihen als auch in Unterzahl helfen wird“, glaubt IEC-Sportdirektor Christian Hommel. 

Schymainski hatte zuvor seinen Vertrag bei den Krefeld Pinguinen aufgelöst (sechs Spiele, ein Tor) und kehrt nun nach Iserlohn zurück. Bereits zwischen 2006 und 2008 hatte der 1,68 Meter große Linksschütze das Roosters-Trikot getragen. „Schymmi bringt viel Energie und Erfahrung aufs Eis und wir bekommen mit ihm auch einen tollen Charakter. Er ist in jeder Reihe einsetzbar und gibt uns wichtige Kadertiefe und Variabilität“, freut sich Hommel.


🏒 Bremerhaven löst Vertrag mit Wahl auf und verpflichtet Trška  

Die Fischtown Pinguins haben personell mit Verteidiger Peter Trska (29) nachgelegt. Der 1,83 Meter große Slowake schießt links und kommt von Berani Zlin aus Tschechien (21 Spiele, 4-8-12) nach Bremerhaven. Trška wurde in seiner Karriere schon tschechischen und slowakischer Meister und wird bei den Norddeutschen die Trikotnummer 61 tragen.


Derweil wird Stürmer Mitch Wahl (31) nicht mehr für Fischtown auflaufen. Die Pinguins einigten sich mit dem 1,81 Meter großen Rechtsschützen auf eine Vertragsauflösung, der künftig die Schlittschuhe für die Kassel Huskies in der DEL2 schnüren wird.


🏒 Die kommenden Spiele…  

22. Spieltag:

Grizzlys Wolfsburg – Augsburger Panther (Do., 18.11., 19.30 Uhr)

Eisbären Berlin – Adler Mannheim (Fr., 19.11., 19.30 Uhr)

Düsseldorfer EG – Schwenninger Wild Wings (Fr., 19.30 Uhr)

Fischtown Pinguins – ERC Ingolstadt (Fr., 19.30 Uhr)

Iserlohn Roosters – Krefeld Pinguine (Fr., 19.30 Uhr)

Kölner Haie – Bietigheim Steelers (Fr., 19.30 Uhr)

Nürnberg Ice Tigers – EHC Red Bull München (Fr., 19.30 Uhr)

Spielfrei: Straubing Tigers


23. Spieltag:

Bietigheim Steelers – Iserlohn Roosters (So., 21.11., 14 Uhr)

ERC Ingolstadt – Nürnberg Ice Tigers (So., 14 Uhr)

EHC Red Bull München – Augsburger Panther (So., 16.30 Uhr)

Schwenninger Wild Wings – Grizzlys Wolfsburg (So., 16.30 Uhr)

Düsseldorfer EG – Straubing Tigers (So., 16.30 Uhr)

Krefeld Pinguine – Fischtown Pinguins (So., 19 Uhr)

Adler Mannheim – Kölner Haie (So., 19 Uhr)

Spielfrei: Düsseldorfer EG

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