Christopher Hanewinckel-USA TODAY Sports
NHL

Erster Saisontreffer für Stützle – Josi an allen vier Toren beteiligt

In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist in der NHL wieder eine Menge passiert: Tim Stützle gelang der erste Saisontreffer mit den Senators, Roman Josi war an allen vier Predators-Toren beteiligt und Timo Meier feierte sein Comeback bei den Sharks. Und das ist erst der Anfang…



Bei Stützle löst sich der Knoten – Bathersons Achterbahnfahrt  

In dieser 38. Spielminute stand Tim Stützle von den Ottawa Senators die Erleichterung ins Gesicht geschrieben: Der deutsche Stürmer hatte gerade im Powerplay vom linken Faceoff-Kreis zum 4:0 ins Torwarteck getroffen und damit im 13. Spiel sein erstes Saisontor erzielt. „Es war mit Sicherheit eines meiner schlechtesten Spiele in dieser Saison“, sagte der 19-Jährige aus Viersen hinterher. „Aber ich freue mich über den Sieg und über mein Tor.“

Ottawa setzte sich auf heimischen Eis mit 6:3 gegen die Pittsburgh Penguins durch und beendete damit eine Durststrecke von sechs Niederlagen in Folge. Und das wohlgemerkt unter schwierigen Umständen: Bei den Senators fehlten neun Spieler aufgrund des Covid-19-Protokolls. Darunter beinahe auch Drake Batherson, der zunächst positiv getestet wurde und den Morning Skate verpasste, dann aber ein paar Stunden vor dem Puck-Drop doch noch ein negatives Ergebnis im Nach-Test erhielt und auflaufen durfte. 

„Ich war super-motiviert, dass ich zurück bei den Jungs in der Kabine sein durfte. Es war definitiv nicht die übliche Spieltags-Routine, aber vielleicht müssen wir das jetzt beibehalten“, unkte Batherson, der sich zum Mann des Tages aufschwingen sollte: Mit zwei Toren und zwei Assists (2-2-4) war der 23-jährige US-Amerikaner zweifelsohne der Matchwinner an diesem Abend. „Klar war der letzte Sieg zu lange her. Heute haben wir über weite Strecken der Partie einen guten Job gemacht. Erst kurz vor Schluss haben sie noch einmal gedrückt, doch wir waren heiß, um den Sieg zu holen.“

Im ersten Drittel blieben sowohl Sens-Torwart Filip Gustavsson (28 Saves, 90,3 Prozent Fangquote) als auch Pens-Goalie Casey DeSmith (18 Saves, 78,3 Prozent Fangquote) ohne Gegentor. Danach aber drehte Ottawa auf – und wie: Zach Sanford (26.), Michael Del Zotto (31., im Powerplay), Parker Kelly (32.), Stützle (38., im Powerplay) und Batherson (50.) schossen einen 5:0-Vorsprung heraus. Zwar kam Pittsburgh durch Kasperi Kapanen (52.) und Evan Rodrigues (53., 55.) noch einmal auf 3:5 heran, doch Bathersons Empty Netter sicherte die Punkte (60.).

Marc DesRosiers-USA TODAY Sports


„Wir haben angefangen, Tore zu schießen und hatten auch im dritten Drittel zunächst alles im Griff, bis sie getroffen haben. Wir haben vor unserem eigenen Tor unreif gespielt. Wenn du dann eine Zeit lang nicht gewonnen hast, ist es schwer, so ein Spiel zu entscheiden“, analysierte Senators-Trainer D.J. Smith.

Für Batherson war es bereits das zweite Vier-Punkte-Spiel in der laufenden Spielzeit. Bei Stützle ist der Knoten nun gelöst. Der Deutsche erhielt 12:09 Minuten Eiszeit (davon 2:54 im Powerplay) in einer Reihe mit Shane Pinto und Batherson.


Josi führt die Predators zum Heimsieg  

Kapitän Roman Josi führte die Nashville Predators zu einem 4:1-Heimsieg gegen die Arizona Coyotes. Der Schweizer Verteidiger war an allen vier Treffern seiner Mannschaft beteiligt, legte das 1:0 für Matt Duchene (12.) sowie das 3:0 für Mikael Granlund (28.) auf und traf selbst zum 2:0 (19., im Powerplay) und 4:0 (46.). Den Ehrentreffer für die Yotes erzielte Jakob Chychrun (54., im Powerplay). 

Für Josi, der in einem Verteidiger-Tandem mit Dante Fabbro 27:40 Minuten Eiszeit (davon 2:26 im Powerplay und 2:33 im Penalty Killing, vier Schüsse, zwei Blocks, +3) erhielt, war es bereits das zweite Vier-Punkte-Spiel in der laufenden Saison. „Ich fühle mich gut in diesem Jahr und es läuft auch gut. Im Vorjahr war ich nicht so glücklich mit meiner Saison. Ich wusste, dass ich auf einem anderen Level spielen kann“, so Josi.

Christopher Hanewinckel-USA TODAY Sports


Der Schweizer (6-10-16) ist zusammen mit Granlund (3-13-16) und Duchene (9-7-16) der Top-Scorer in Music City. Letzterer verlängerte seine Scoring-Serie auf drei Spiele (4-2-6). Während die Preds einen Lauf haben und vier der letzten fünf bzw. acht der letzten zehn Spiele gewinnen konnte, wartet Arizona noch auf den ersten Auswärtssieg in der laufenden Spielzeit (0-9-1). 


Pitlick-Hattrick – Sturm trifft im Duell mit Grubauer  

Die Minnesota Wild haben den Seattle Kraken die vierte Niederlage in Folge beigebracht und sich beim Liga-Neuling mit 4:2 durchgesetzt. Dabei kam es auch zu einem deutschen Duell zwischen Minnesotas Stürmer Nico Sturm (12:08 Minuten Eiszeit, davon 2:05 im Penalty Killing, zwei Torschüsse, ein Check, 60 Prozent gewonnene Faceoffs) und Seattles Torwart Philipp Grubauer (18 Saves, 85,7 Prozent Fangquote).

In den Fokus aber rückte mit Rem Pitlick ein 24-jähriger Stürmer der Wild, der nicht nur sein erstes NHL-Tor schoss (13.), sondern mit zwei weiteren Treffern gar noch zu einem Hattrick aufstockte (28., 40.). „Ich bin super-dankbar. Es war ein Wirbelwind der Gefühle, einfach nach Minnesota zu kommen, mein erstes NHL-Tor zu schießen und am Ende gleich dreimal zu treffen, das ist etwas ganz besonders. Alles was ich sagen kann ist: wow!“

Minnesota nahm so einen 3:0-Vorsprung mit ins Schlussdrittel, wo Marcus Johansson verkürzte (50., im Powerplay), dann aber machte Sturm mit einem Empty-Net-Tor alles klar (55., 3. Saisontreffer), ehe Alexander Wennberg noch ein wenig Ergebniskosmetik betrieb (59.).

Bei den Wild kam der Schweizer Flügelstürmer Kevin Fiala auf 14:51 Minuten Eiszeit (davon 0:39 im Powerplay, vier Schüsse).


Meier-Comeback bei den Sharks  

Zusammen mit sechs anderen Spielern sowie Trainern kehrte auch Timo Meier aus dem Covid-19-Protokoll zurück. Trotzdem verloren seine San Jose Sharks mit 2:6 bei den Colorado Avalanche. Der Schweizer Power Forward verbuchte einen sekundären Assist beim 1:0-Führungstreffer von Logan Couture. Danach aber konnten die Nord-Kalifornier die Avs-Offensive nicht mehr in Schach halten: Sechs verschiedene Torschützen ließen die Hausherren aus Denver enteilen. Herausragend präsentierte sich Offensivverteidiger Samuel Girard (1-3-4), um den sich in den letzten Wochen Trade-Gerüchte gerankt haben. Girard verlängerte seine persönliche Scoringserie damit auf drei Spiele. „Zuletzt habe ich meine Füße wieder bewegt. Das ist eines meiner Qualitäten und das muss ich den Rest der Saison so weitermachen“, so der mobile Abwehrmann. 

Mandatory Credit: Ron Chenoy-USA TODAY Sports


Meier rückte zurück in die Top-Reihe der Sharks und erhielt an der Seite von Couture und Jonathan Dahlén 15:54 Minuten Eiszeit (davon 1:27 im Powerplay, vier Schüsse, -2). „Wir hatten ein paar Spieler, denen man angesehen hat, dass sie eine lange Zeit nicht gespielt haben“, sagte San Joses Trainer Bob Boughner. „Je länger das Spiel gedauert hat, desto mehr hat die Müdigkeit eingesetzt. Das sind Dinge, die eigentlich untypisch für unsere Mannschaft sind.“


Notizen: Tampa gewinnt Florida-Derby  

Die Tampa Bay Lightning haben das Sunshine-State-Derby gegen die Florida Panthers mit 3:2 n.V. gewonnen. Während die Bolts in sieben Spielen in Serie immer gepunktet haben (5-0-2) zeigt der Trend bei den stark gestarteten Cats nach der vierten Niederlage in Folge nach unten.

Die Siegesserie der Los Angeles Kings ist mit einer 2:3-Niederlage n.V. bei den Winnipeg Jets nach sieben gewonnenen Partien in Folge gerissen. Den Siegtreffer für die Kanadier erzielte Mark Scheifele (61.).

Das nächste 3:2 n.V. landeten die Detroit Red Wings im Vergleich mit den Montreal CanadiensDylan Larkin traf doppelt für Detroit. Der deutsche Red-Wings-Verteidiger Moritz Seider lieferte einen Assist (20:30 Minuten Eiszeit, davon 1:15 im Powerplay und 1:42 im Penalty Killing, drei Schüsse, zwei Hits, +2).

Rick Osentoski-USA TODAY Sports


Bang-Bang-Bang! Die New York Rangers haben das Auswärtsspiel bei den Columbus Blue Jackets dank einer Tor-Serie im Mitteldrittel am Ende mit 5:3 gewonnen: Innerhalb von 63 Sekunden erzielten die Broadway Blueshirts drei Tore (Chris Kreider, 28.; Artemi Panarin, 29.; Jacob Trouba, 29.).

Ein Offensivfeuerwerk boten die Vegas Golden Knights und Vancouver Canucks: Am Ende setzten sich die Knights mit 7:4 durch. Vegas‘ Yevgeni Dadonov (2-1-3) sowie Vancouvers Nils Höglander (2-1-3) ragten heraus.



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