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NHL

Seider stiehlt Draisaitl die Show – Goalie Hill liefert zwei Assists

Zum ersten Mal überhaupt standen sich die beiden deutschen Nationalspieler Moritz Seider und Leon Draisaitl auf NHL-Eis gegenüber. Dabei stahl der Verteidiger der Detroit Red Wings der Punktemaschine der Edmonton Oilers die Show. Ein Multi-Punkt-Spiel lieferte derweil Adin Hill, der Torwart der San Jose Sharks.



Seider gewinnt gegen Draisaitl  

Seider gegen Draisaitl – in Motor City standen sich die derzeit besten deutschen Spieler gegenüber. Beim 4:2-Heimsieg der Red Wings (7-5-2) gegen die Oilers (9-2-0) blieb Punktemaschine Draisaitl bei 24:28 Minuten Eiszeit (davon 3:27 im Powerplay und 0:21 im Penalty Killing, kein Torschuss, -2) erst zum zweiten Mal in der laufenden Saison komplett leer aus.

Vielmehr stahl ihm Seider die Show: Der 20-jährige Abwehrspieler glänzte bei 19:25 Minuten Eiszeit (davon 2:53 in Über- und 1:09 in Unterzahl), drei Schüssen, zwei Checks, einem Plus-Minus-Wert von +2 und dem Empty-Net-Treffer zum 4:2-Endstand (60.).

Zuvor hatte Vladislav Namestnikov Detroit mit einem Doppelpack auf die Siegerstraße gebracht: Erst zog der russische Stürmer mit Tempo zum Tor und traf (15.), dann staubte er am Torkreis lauernd ab (27.). Nach einem schlimmen Fehlpass von Edmontons Goalie Stuart Skinner (25 Saves, 92,1 Prozent Fangquote) erhöhte Dylan Larkin gar auf 3:0 für die Red Wings (35.). „Das war eines der schlimmsten Momente in meiner Karriere“, zeigte sich der Keeper selbstkritisch.

Zwar kamen die Oilers noch einmal heran, als Jesse Puljujärvi 35 Sekunden vor der Pausensirene einen Alleingang verwandelte (40.) und Connor McDavid 38 Sekunden nach Wiederbeginn auf 2:3 verkürzte (41.). Doch Detroits Torwart Alex Nedeljkovic (31 Saves, 93,9 Prozent Fangquote), der den Vorzug vor dem Deutschen Thomas Greiss erhielt, hielt den dritten Sieg in Serie fest. Der Schweizer Stürmer Pius Suter blieb bei 16:54 Minuten Eiszeit (davon 1:07 im Powerplay und 1:30 im Penalty Killing, zwei Schüsse) ohne Scorerpunkt.

„Das war definitiv eines unserer besten Spiele in dieser Saison“, zeigte sich Nedeljkovic zufrieden. „Wenn wir weiter so spielen, werden wir noch viele Spiele gewinnen.“


Kurios: Torwart Hill mit zwei Assists  

Die San Jose Sharks standen vor einer schweren, aber offensichtlich nicht unlösbaren Aufgabe: Mit einem Rumpf-Kader – sieben Spieler, darunter auch der Schweizer Power Forward Timo Meier oder Offensiverteidiger Erik Karlsson, mussten das Covid-19-Protokoll durchlaufen – ging es gegen die formstarken Calgary Flames, die zuvor zehn Spiele in Serie gepunktet hatten. Und gegen den heißen Torwart Jacob Markström, der schon vier Shutouts in der laufenden Saison einfahren konnte und den sechsten Start in Folge erhielt (22 Saves, 91,7 Prozent Fangquote).

Und trotzdem setzten sich die Sharks mit 4:1 durch. Hauptgrund dafür war die Leistung von Goalie Adin Hill, der 37 von 38 Schüssen stoppte (97,4 Prozent Fangquote) und kurioserweise seine ersten beiden NHL-Assists verbuchte. Angefangen beim Führungstreffer, als er die Scheibe für Brent Burns ablegte, der einen Stretch-Pass in die Spitze spielte, wo Alexander Barabanov per Tunnel auf 1:0 stellte (21.).

Calgary kam zurück, als der Puck im Gewühl mit sieben Spielern im Torkreis über die Torlinie rutschte. Andrew Mangiapane bekam den Treffer gutgeschrieben. Es sollte jedoch der einzige Flames-Treffer an diesem Abend bleiben – trotz eines dominanten Mitteldrittels mit 19:8 Schüssen.

Im Schlussabschnitt war es erneut ein langer Pass von Verteidiger Santeri Hatakka (erster NHL-Scorerpunkt), der Kapitän Logan Couture erreichte, um zum 2:1 zu treffen (45.). Tomas Hertl (59.) und Jonathan Dahlén (60.) besorgten mit Empty-Net-Toren den Rest. Hertls Treffer war erneut eine Passtaffette von Hill auf Burns vorausgegangen. Sowohl der Verteidiger als auch der Torwart erlebten mit jeweils zwei Assists ein Multi-Punkt-Spiel.

USA TODAY Sports/Sergei Belski


„Wir sind eine ziemlich eingeschworene Truppe“, erklärte Hill den überraschend starken Saisonstart von San Jose (7-4-1). „Es ist egal, wer fehlt oder wer dafür reinkommt: Wir sind alle hier, um zu gewinnen. Wir sind alle hier, um hart zu arbeiten. Wir sind alle hier, um zu kämpfen. Das haben wir bewiesen.“


7:3! Devils setzen Ausrufezeichen gegen die Panthers  

Die New Jersey Devils haben ihre Ambitionen mit einem 7:3-Heimsieg gegen Liga-Primus Florida Panthers unterstrichen. Daran hatten auch zwei Schweizer ihren Anteil: Kapitän Nico Hischier (1-1-2) erlebte genauso ein Multi-Punkt-Spiel wie Verteidiger Jonas Siegenthaler (0-2-2). Devils-Stürmer Andreas Johnsson traf doppelt (2-0-2) und zählte damit genauso zu den Top-Performern wie die Abwehrspieler Ty Smith (1-2-3) und P.K. Subban (1-1-2).

Die Cats erlebten damit zwei Null-Punkte-Spiele in zwei Tagen. „Wir wussten, dass sie ein Back-to-Back-Spiel haben, also wollten wir es ihnen in der Offensive nicht leicht machen, denn sie sind richtig gefährlich, wenn man das macht. Wir mussten sie niederkämpfen“, sagte Hischier.


Eichel heizt Vegas ein  

Jack Eichel ist in Las Vegas gelandet und wurde dort standesgemäß mit Cheerleadern, Trommeln, Maskottchen und dem goldenen Ritter empfangen. Spielen konnte der Neuzugang von den Buffalo Sabres aufgrund seiner Nackenverletzung freilich noch nicht, doch war der designierte Nummer-1-Center in der Festung, um das Duell der beiden jüngsten NHL-Teams live zu verfolgen. Vor dem Puck-Drop zwischen den Vegas Golden Knights und den Seattle Kraken heizte Eichel das Publikum mit dem Kurbeln einer Sirene an. Mit Erfolg: Die Knights setzten sich mit 4:2 durch.

Seattle war gar zweimal durch Jordan Eberle (5., im Powerplay) und Yanni Gourde (40.) in Führung gegangen, doch Vegas konnte jeweils spät dank Alex Pietrangelo (20.) und Yevgeni Dadonov (40.) ausgleichen. Im dritten Durchgang machte dann Reilly Smith mit einem Doppelpack binnen 46 Sekunden den Unterschied (41.; 42., im Powerplay).

Eberle feiert seinen zweiten Treffer an diesem Abend

Eberle feiert seinen zweiten Treffer an diesem Abend Stephen R. Sylvanie-USA TODAY Sports


Bei den Kraken erhielt nicht Philipp Grubauer, sondern Chris Driedger den Start (19 Saves, 82,6 Prozent Fangquote). Bei den Golden Knights stand Robin Lehner zwischen den Pfosten (25 Saves, 92,6 Prozent Fangquote).


Notizen: L.A. baut Siegesserie aus, Niederreiter auf der IR-Liste  

Heiß sind auch die Los Angeles Kings, die beim 3:2 n.V. bei den Montreal Canadiens bereits den sechsten Sieg in Serie einfuhren.

Weiter auf sein erstes Saisontor wartet der deutsche Stürmer Tim Stützle (20:51 Minuten Eiszeit, davon 5:46 im Powerplay, vier Schüsse, ein Hit, zwei Blocks), der mit seinen Ottawa Senators mit 2:3 bei den Boston Bruins verlor. 

Die Carolina Hurricanes haben den verletzten Schweizer Nino Niederreiter auf die IR-Liste gesetzt, gewannen aber trotzdem 2:1 n.V. beim doppelten Stanley Cup Champion Tampa Bay Lightning. 

Den Chicago Blackhawks gelang beim 3:2 n.P. gegen die Pittsburgh Penguins der dritte Saisonsieg, an dem auch der Schweizer Philipp Kurashev (10:10 Minuten Eiszeit, davon 1:11 im Powerplay, einen Block, -1) seinen Anteil hatte.

Die Anaheim Ducks gewannen mit dem in der Schweiz geborenen Talent Mason McTavish (10:33 Minuten Eiszeit, davon 1:19 im Powerplay, ein Hit, ein Block, +1) mit 3:2 n.V. bei den Vancouver Canucks.



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