Raymond-Hattrick verschärft die Krise in Chicago – Josi, Meier und Sturm treffen
Lucas Raymond hat mit seinem ersten Karriere-Hattrick maßgeblich zum 6:3-Erfolg der Detroit Red Wings beigetragen und die Krise der noch immer sieglosen Chicago Blackhawks verschärft. Mit Toren und Punkten machten außerdem die Schweizer Roman Josi (1-3-4) und Timo Meier (1-0-1) sowie der Deutsche Nico Sturm (1-0-1) auf sich aufmerksam.
Raymond beflügelt die Red Wings – Krise bei den Blackhawks
Nachdem die Red Wings mit 1:6 bei den zuvor noch sieglosen Montreal Canadiens verloren hatten, wollte Detroit in Chicago nicht erneut den Aufbaugegner spielen. Mit Erfolg: Die Wings setzten sich mit 6:3 durch. Dabei spielten die Stürmer Tyler Bertuzzi (1-2-3), Dylan Larkin (0-3-3) und allen voran Raymond (3-1-4) Hauptrollen: Dem 19-jährigen Schweden gelang der erste Karriere-Hattrick in der NHL. „Es hat Spaß gemacht“, schilderte der im Draft 2020 in der 1. Runde an 4. Stelle ausgewählte Rechtsaußen. „Es war ein ganz besonderer Abend.“
David Banks-USA TODAY Sports
Bereits nach 5:41 Minuten knipste Raymond erstmals die Torlampe an. Bertuzzi hatte einen Aufbaupass abgefangen und servierte den Puck in den Slot, wo sich Raymond nicht lange bitten ließ (6.). Kurz vor dem Ende des zweiten Drittels zog Raymond mit Zug zum Tor und staubte erfolgreich zum zwischenzeitlichen 5:2 ab (40.). Schließlich funktionierte der Rechtsschütze auch noch im Powerplay, wo Detroit die Scheibe über den Deutschen Moritz Seider und Larkin zu Raymond passte, der per Direktabnahme auf 6:3 stellte und seinen Hattrick somit perfekt machte (48.). Er ist erst der zweite Teenager in der Franchise-Geschichte, der einen Dreierpack landen konnte. Der andere kein geringerer als Hall-of-Famer und der aktuelle General Manager Steve Yzerman.
Seider spulte mit 23:19 Minuten (davon 5:37 im Powerplay und 3:00 im Penalty Killing) die meiste Eiszeit aller Spieler ab. Der 20-jährige Verteidiger hatte mit Danny DeKeyser statt Nick Leddy einen neuen Reihenkollegen und verbuchte neben einem Assist auch noch einen Torschuss, einen Check und zwei Blocks. Der Schweizer Stürmer Pius Suter erhielt als Center der zweiten Sturmreihe 15:18 Minuten Eiszeit (davon 4:26 im Powerplay) neben Robby Fabbri und Filip Zadina. Der deutsche Torwart Thomas Greiss kam nicht zum Einsatz.
Detroit startete stattdessen mit Alex Nedeljkovic (32 Saves, 91,4 Prozent Fangquote), der im Schlussdrittel mit einem Monster-Save beeindruckte: Hawks-Stürmer Alex DeBrincat hatte ein halbleeres Tor vor sich und zog ab, doch Nedeljkovic hechtete hinterher und kratze den Puck mit seinem Schläger noch spektakulär von der Linie (52.).
Die Krise in Windy City wird dagegen immer schlimmer: Nach sechs Spielen hat Chicago noch nicht ein einziges Mal gewinnen können (0-5-1). Blackhawks-Trainer Jeremy Colliton ist bereits stark angezählt und steht vor dem Aus. In der Offensive fehlt Superstar Patrick Kane (Covid-19-Protokoll) an allen Ecken und Enden. Die Defensive ist extrem anfällig, was übrigens auch für den neuen Star-Goalie Marc-André Fleury gilt, der bislang einen Gegentorschnitt von 5,74 sowie eine Fangquote von nur 83,9 Prozent vorweisen kann. Chicagos Schweizer Philipp Kurashev erhielt übrigens 8:32 Minuten Eiszeit.
Josi mit Vier-Punkte-Nacht gegen Fiala und Sturm
Im State of Hockey haben die Nashville Predators einen 5:2-Auswärtssieg bei den Minnesota Wild gesammelt. Die Triebfeder in der Preds-Offensive war einmal mehr der Schweizer Kapitän und Verteidiger Roman Josi. Der 31-Jährige aus Bern traf selbst zum 1:0 (4., im Powerplay) und bereitete dann die Tore zum 2:0 (Ryan Johansen, 6., im Powerplay), 3:0 (Johansen, 13.) und 4:1 (34.) vor. „Wir wollten sie heute nicht zurück ins Spiel kommen lassen, denn wir wussten, wie gefährlich sie sind“, sagte Josi, der 24:08 Minuten Eiszeit erhielt (davon 5:01 im Powerplay, drei Schüsse, drei Blockts, +3). „Wir haben einen guten Job gemacht, indem wir weiterhin Chancen kreiert haben und aggressiv geblieben sind. Das war der Schlüssel.“
Brace Hemmelgarn-USA TODAY Sports
Für die Wild betrieb der deutsche Mittelstürmer Nico Sturm noch ein wenig Ergebniskosmetik, als er vor dem linken Pfosten erfolgreich abstaubte (40.). Sturm centerte Minnesotas vierte Reihe neben Nick Bjugstad und Brandon Duhaime, erhielt 10:05 Minuten Eiszeit (davon 0:20 in Unterzahl) und gab drei Torschüsse ab. „Wir haben es heute nicht einfach genug gehalten und haben auch vor Kaapo (Torwart Kähkönen) keinen guten Job gemacht“, so der 26-jährige Augsburger. Minnesotas Schweizer Stürmer Kevin Fiala erhielt 18:14 Minuten Eiszeit (davon 5:11 in Über- sowie 1:43 in Unterzahl).
Zwar versuchten die Wild im Schlussdrittel noch einmal alles (15:10 Schüsse), doch Nashvilles Torwart Connor Ingram (33 Saves, 94,3 Prozent Fangquote) machte die Tür in seinem allerersten NHL spiel zu. Er ist erst der zweite Goalie in der Franchise-Geschichte der Predators, der sein Debüt gewinnen konnte. Vor ihm gelang das nur Pekka Rinne, der seine Karriere in diesem Sommer beendet hatte.
Meiers Tor macht es wieder spannend
Die Boston Bruins haben den San Jose Sharks die erste Saisonniederlage beigebracht. Brad Marchand nach 28 Sekunden, Derek Forbort (4.) und David Pastrnak (17., im Powerplay) sorgten für den perfekten Start für die Bruins, ehe San Joses Jasper Weatherby verkürzte (17.). Lange sah es für einen ungefährdeten Sieg für Boston aus, zumal Jake DeBrusk auch noch auf 4:1 erhöhte (26.). Doch die Sharks kämpften sich im Schlussdrittel noch einmal heran und waren dem Ausgleich nach den Toren von Tomas Hertl (44.) und Schweizer Timo Meier (56.) ganz nahe. Power Forward Meier erhielt in der gut funktionierenden Top-Reihe mit Logan Couture und Jonathan Dahlén 16:12 Minuten Eiszeit (davon 1:53 im Powerplay, drei Torschüsse, drei Checks).
Golden Knights verlieren erneut
Die Vegas Golden Knights haben mit 0:2 gegen die New York Islanders verloren und damit die vierte Niederlage in Serie kassiert (0-4-0). Isles-Goalie Ilya Sorokin stoppte alle 42 Schüsse und feierte den zweiten Saison- sowie fünften Karriere-Shutout. Vorne trafen Josh Bailey (3.) und Mathew Barzal (48.).