Tampa verlängert mit Meister-Macher Cooper – Giordano wird erster Kraken-Kapitän
Schon am Tag vor dem Saisonstart läuft der News-Ticker in der NHL heiß: Die Tampa Bay Lightning haben mit ihrem Meister-Trainer Jon Cooper verlängert, die Seattle Kraken bestimmten Mark Giordano zu ihrem ersten Kapitän und die Toronto Maple Leafs müssen in den ersten Spielen auf ihren Star Auston Matthews verzichten. Die Washington Capitals bangen um Alexander Ovechkin.
Bolts binden Meister-Coach Cooper bis 2025
Der doppelte Stanley Cup Champion Tampa Bay hat den Vertrag mit seinem Cheftrainer Jon Cooper vorzeitig um drei Jahre bis 2025 verlängert. „Coop ist eindeutig die beste Person für diesen Job. Er ist ein hervorragender Anführer, Sprachrohr und Botschafter für unsere Organisation. Wir sind glücklich, ihn als unseren Headcoach zu haben und freuen uns auf unsere weitere Partnerschaft“, sagte Lightning-GM Julien BriseBois.
Der 54-jährige Trainer hat das Amt bei den Bolts am 25. März 2013 übernommen und folgte damals auf Guy Boucher. Er ist damit der längste amtierende Coach in der NHL. Gleich in seiner ersten vollen Saison als NHL-Trainer (2013/14) coachte Cooper die Lightning zurück in die Playoffs und drang im Folgejahr (2014/15) sogar bis ins Stanley Cup Finale vor (2:4 gegen die Chicago Blackhawks). Unter Cooper sollte Tampa eine regelrechte Playoff-Garantie haben und erreichte in sieben von acht Jahren die Postseason.
Als die Lightning in der Spielzeit 2018/19 als beste Mannschaft der regulären Saison abschlossen (Presidents‘ Trophy) und dann in der ersten Playoff-Runde von den Columbus Blue Jackets gesweept wurden (Serien-Endstand: 0:4), wackelte Coopers Trainerstuhl gewaltig. Doch die Bolts hielten an ihrem Trainer fest und krönten sich in den folgenden zwei Jahren jeweils zum Meister: 2020 besiegte Tampa Bay die Dallas Stars (4:2), 2021 dann auch die Montreal Canadiens (4:1).
Perry Nelson-USA TODAY Sports
„Es war eine große Ehre, in den letzten über acht Jahren Trainer der Tampa Bay Lightning zu sein und ich freue mich darauf, die Möglichkeit zu bekommen, auf das, was wir hier erreicht haben, aufzubauen“, erklärte Cooper. „Meine Familie und ich lieben diese Organisation und Teil dieser Tampa-Bay-Gemeinde zu sein, es ist unser Zuhause.“
In seiner Karriere als Lightning-Trainer kann Cooper eine 383-197-53-Bilanz vorweisen und ist mit einem Punkteschnitt von 0,647 auch statistisch der erfolgreichste Coach der Franchise-Geschichte.
Seattles erster Kapitän heißt Giordano
Der erste Kapitän in der noch jungen Franchise-Geschichte der Kraken ist Mark Giordano. Das gab Seattle am Montag (Ortszeit) bekannt. Der 38-jährige Verteidiger trug zuvor schon acht Jahre das „C“ bei den Calgary Flames auf dem Trikot. „Ich denke, ich kann unseren jungen Verteidigern und allen unseren jüngeren Spielern ein bisschen helfen“, so Giordano. „Ich weiß, ich bin ein älterer Spieler, aber ich fühle mich physisch und mental großartig und möchte an beiden Enden des Eises etwas beitragen.“
Sergei Belski-USA TODAY Sports
Giordano geht in der Smaragdstadt bereits in seine 16. NHL-Saison und baut auf die Erfahrung aus 949 NHL-Spielen (143 Tore, 366 Assists, 509 Scorerpunkte) sowie 23 Einsätzen in den Stanley Cup Playoffs (1-6-7). 2019 gewann er die Norris Trophy für den besten Verteidiger der Saison.
Die Kraken benannten außerdem die Stürmer Jordan Eberle, Yanni Gourde und Jaden Schwartz sowie Abwehrmann Adam Larsson zu immer rotierenden Assistenz-Kapitänen. Eberle glaubt, dass Giordano die richtige Wahl war: „Wir sind froh, ihn zu haben und es war aus meiner Sicht eine leichte Entscheidung.“
Damit haben 26 von 32 NHL-Klubs einen Kapitän für die am Dienstag startende NHL-Saison 2021/22 bestimmt. Sechs Teams haben sich noch nicht festgelegt: Die Arizona Coyotes, Buffalo Sabres, Columbus Blue Jackets, Calgary Flames, New York Rangers und Ottawa Senators. Bei den Montreal Canadiens wird Shea Weber wohl die ganze Saison verletzt ausfallen. Einen Ersatz oder Nachfolger wollen die Habs nicht bestimmen und starten mit drei „A“s in die neue Spielzeit.
Toronto: Matthews verpasst die ersten drei Spiele
Schlechte Nachrichten für die Maple Leafs: Top-Stürmer Auston Matthews wird den Start der Saison verpassen. Der 24-jährige US-Amerikaner erholt sich noch von einer Handgelenks-OP von Mitte August. Zwar kehrte der Mittelstürmer Ende September ins Training zurück, doch der NHL-Start kommt zu früh: Matthews wird in den ersten drei Spielen ausfallen.
„Ich fühle mich persönlich einfach nicht zu 100 Prozent sicher, das ist alles“, erklärte der Superstar. „Körperlich geht es mir gut, ich denke einfach, dass ich noch ein wenig Zeit brauche. Ich brenne darauf, zu spielen, aber es ist eines der Dinge, bei denen wir geduldig und diszipliniert sein müssen, um sicherzugehen, dass ich mich zu 100 Prozent wohlfühle.“
Der 1,91 Meter große Linksschütze ist der ultimative Offensivmotor in Toronto: In drei seiner fünf NHL-Spielzeiten mit den Leafs knackte er die Schallmauer von 40 Saisontoren und schloss als Top-Torjäger in Toronto ab. Auch gewann Matthews die Calder Trophy für den besten Rookie des Jahres (2017) sowie die Maurice Richard Trophy für den besten Torjäger in der gesamten NHL (2021).
Ovechkin könnte spielen
Die Washington Capitals bangen derweil um ihren Kapitän und Scharfschützen Alexander Ovechkin. Der 36-jährige Russe zog sich in der Preseason eine nicht näher bestimmte Unterkörperverletzung zu, als er selbst einen Check gegen Travis Konecny von den Philadelphia Flyers setzte. Von Tag zu Tag soll nun entschieden werden, ob der Flügelstürmer beim Saisonauftakt am Mittwoch gegen die Rangers spielen können wird.
„Es ist möglich, aber ich bin mir nicht sicher“, sagte Caps-Coach Peter Laviolette. „Es ist keine langwierige Verletzung, also werden wir schauen, ob er es schafft und wie es sich in den nächsten Tagen entwickelt. Alles ist möglich.“
Dass Ovi über sehr gutes Heilfleisch verfügt, zeigen die Ausfallzahlen seiner Karriere: The Great Eight stellte in der Vorsaison einen Rekord mit elf verpassten Spielen auf. Zuvor hatte er in elf Jahren nie mehr als vier Spiele am Stück verpasst.
„Es würde mich nicht überraschen, wenn er für das erste Spiel zurück sein wird“, sagte Mittelstürmer Lars Eller. „Aus welchem Grund auch immer scheint er nie wirklich lange verletzt zu sein. Ich weiß, dass er unbedingt spielen möchte. Ihm gefällt es gar nicht, wenn er Spiele verpassen muss. Wenn es also eine Chance gibt, dass er spielen kann, dann wird er auch spielen.“
Die US-Hauptstädter müssen bereits auf Nummer-1-Center Nicklas Bäckström (Hüfte) verzichten.