Kim Klement-USA TODAY Sports
NHL

Zweimal Nägelkauen in der Overtime: Bruins und Hurricanes feiern Siege

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag war in den Stanley Cup Playoffs erneut Nägelkauen angesagt. Die Boston Bruins und Carolina Hurricanes feierten jeweils Siege in der Overtime. Dabei traten erneut Brad Marchand und Jordan Staal als Siegtorschützen in Erscheinung.


 

Immer wieder Overtime! Schon 20 der 54 Spiele in den Stanley Cup Playoffs 2021 gingen in die Verlängerung, was einen Anteil von 37,1 Prozent macht. Schon zu diesem noch recht frühen Zeitpunkt der Postseason bedeutet das Rang elf in der NHL-Geschichte. Wie knapp die einzelnen Duelle sind, zeigt auch, dass exakt die Hälfte aller Spiele mit nur einem Tor Unterschied entschieden wurden (27 von 54). 

Von großer Spannung lebten auch die beiden Partien am Donnerstagabend, die beide mit nur einem Tor Unterschied in der Overtime entschieden wurden…


Marchands „komischer Schuss” bringt den Sieg  

Im Nassau Coliseum haben die New York Islanders gegen die Boston Bruins mit 1:2 n.V. verloren und liegen in der Best-of-7-Serie nun mit 1:2 zurück. 

Nachdem die Bruins in den ersten zwei Vergleichen sechs Tore kassiert hatten, verteidigten sie in Spiel 3 geradezu klinisch, ließen in 63:36 Minuten Spielzeit nur 29 Torschüsse zu, und Goalie Tuukka Rask ließ nur eine einzige Scheibe passieren (28 Saves, 96,6 Prozent Fangquote). „Zuvor gab es ein paar unglückliche Abpraller auf beiden Seiten, was ein Albtraum für einen Torwart ist. Heute war es ein enges Spiel“, sagte Rask. 

Ein Albtraum für New Yorks Keeper Semyon Varlamov (39 Saves, 95,1 Prozent Fangquote) war der Siegtreffer von Brad Marchand, der unter Bedrängnis vom linken Flügel in den rechten Winkel traf. „Es war ein komischer Schuss, aber er ist reingegangen. Ich muss mir das in der Wiederholung noch einmal anschauen“, sagte Varlamov. Für Marchand war es bereits der zweite OT-Siegtreffer in den Playoffs 2021 sowie 102. Playoff-Scorerpunkt in seiner Karriere, womit er in Bostons Franchise-Geschichte mit Phil Esposito auf Rang vier gleichzieht. „Jeder Puck, insbesondere in der Overtime, hat die Chance, reinzugehen“, sagte Marchand. „Darüber spricht jedes Team: Du kannst keinen Schuss auslassen – und das war heute ein gutes Beispiel dafür.“

Zuvor fand Taylor Hall Craig Smith mit einem Pass zwischen die Bullypunkte. Letzterer schoss den Puck über den Fanghandschuh von Varlamov zum 1:0 ins Tor (6.). Den Ausgleich erzielte Mathew Barzal dann mit purem Willen: Der Islanders-Stürmer nahm die Scheibe hinter dem Tor auf und versuchte den Wrap-Around. Erst blieb er am linken Pfosten, dann an der Kufe von Rask hängen und quetschte das Spielgerät dann im dritten Versuch zum 1:1 über die Linie (55.).

Spiel 4 der Serie ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag (1.15 Uhr MESZ) erneut auf Long Island.



Hurricanes knacken Vasilevskiy dreimal  

Die Carolina Hurricanes haben zurückgeschlagen, Spiel 3 bei den Tampa Bay Lightning mit 3:2 n.V. gewonnen und in der Serie damit auf 1:2 verkürzt.

Die wichtigste Erkenntnis für die Canes gleich vorneweg: Sie können auch mehr als ein Tor pro Spiel gegen Bolts-Goalie Andrei Vasilevsky erzielen. Das zeigten die Gäste aus Raleigh Anfang des zweiten Drittels als Brett Pesce mit einem Schlugschuss ins rechte Kreuzeck traf (26.) und Sebastian Aho nach feiner Rückand-Ablage von Teuvo Teräväinen frei vor Vasilevskiy () per Tunnel traf (28.).

Doch die Lightning antworteten noch im selben Drittel dank ihres brandgefährlichen Powerplays (2/3): Nach feinen Spielzügen sorgten Brayden Point (29.) und Alex Killorn (37.) für den Ausgleich. Tampa Bay war nun drauf und dran, das Spiel zu entscheiden, doch Carolinas Goalie Petr Mrázek (35 Saves, 94,6 Prozent Fangquote), der den Vorzug vor Alex Nedeljkovic erhielt, rettete seine Farben mit starken Paraden in die Overtime.

Hier waren es dann die Hurricanes, die die Entscheidung im Powerplay herbeiführten: Eine Direktabnahme von Aho wurde unmittelbar vor dem Tor noch von Jordan Staal abgefälscht (66.). Es war bereits der zweite OT-Treffer für Staal in den Playoffs 2021. 

„Es macht immer Spaß zu spielen, insbesondere in den Playoffs. Diese Momente sind für die Ewigkeit“, sagte Mrazek nach seinem ersten Playoff-Start in dieser Saison. „Es fühlt sich großartig an, auch wenn das erst unser erster Sieg in dieser Serie war“, pflichtete Aho bei. „Wir müssen genau so weitermachen und auf unser System vertrauen.“

Spiel 4 steigt am Samstagabend (22 Uhr MESZ) in Tampa.


Vier Spiele Sperre für Scheifele  

Derweil wurde bekannt gegeben, dass Mark Scheifele (Winnipeg Jets) nach seinem brutalen Hit gegen Jake Evans (Montreal Canadiens) für vier Spiele wegen eines unkorrekten Körperangriffs gesperrt wird.



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