Vorschau East: Boston Bruins vs. New York Islanders
In der East Division sind mit den Boston Bruins (3.) und die New York Islanders (4.) die beiden schlechter-gesetzten Teams in die Stanley Cup Second Round vorgedrungen. Die Serie verspricht einen Abnutzungskampf.
Die Bruins gewannen die Monster-Serie gegen Washington Capitals (2.) überraschend deutlich mit 4:1. Nach einer Niederlage in Spiel 1 gewann Boston viermal in Folge. Hauptgrund dafür war die Leistungssteigerung der Leistungsträger. Die Islanders schickten derweil die Pittsburgh Penguins (1.) in die Sommerpause. New York profitierte von seiner Ausgeglichenheit und Tiefe im Kader – und natürlich von Trainer-Mastermind Barry Trotz.
Stärken & Schwächen
Die Bruins profitieren von einer Menge Playoff-Erfahrung: Mit Patrice Bergeron (35), Brad Marchand (33), David Krejci (35) und Torwart Tuukka Rask (34) stehen noch vier Stanley-Cup-Sieger von 2011 in der Aufstellung. In Boston stimmt die Mischung aus Scoring-Touch und Physis. Sowohl in der Spitze als auch in der Tiefe sind die B’s für einen langen Playoff-Run gerüstet. Hinzu kommt eine Verteidigung mit Shutdown-Fähigkeiten. Im Schnitt gerade einmal 2,0 Gegentore pro Spiel gegen einen offensivstarken Playoff-Gegner wie die Caps spricht für eine Top-Defensive. Steigern könnten sich die „Braunbären“ noch in Sachen Präzision: Bei 93 Schüssen, die am Ziel vorbeisausten, darf das Visier noch ein bisschen besser eingestellt werden.
Die Islanders ragen in keiner Statistik wirklich heraus. New York funktioniert einfach als Mannschaft so gut, dass am Ende gute Ergebnisse dabei herauskommen. Trainer Trotz lässt alle fünf Spieler auf dem Eis konsequent in beide Richtungen arbeiten, insbesondere die Team-Defensive kann Gegner regelrecht aufreiben, dafür spricht auch eine hohe Anzahl an ausgeteilten Checks (273). Mit dieser Mentalität sind die Isles nur schwer zu knacken und vorne gleichzeitig schwer ausrechenbar. Steigern muss sich die Truppe aus Long Island allerdings in Sachen Schuss-Management: Im Schnitt 38,5 zugelassene Torschüsse pro Spiel (14.) sowie 31,2 selbst-abgegebene Schüsse pro Partie (12.) ist eine Bilanz, die sich irgendwann rächen könnte.
Schlüsselspieler
Bei den Bruins ist das in den Playoffs bislang Stürmer David Pastrnak, der die Teaminterne Scorerliste mit sechs Punkten (2-4-6) anführt. Zuletzt gelangen dem 25-jährigen Tschechen zwei Multi-Punkt-Spiele in Folge. Mit seiner Technik und seiner Torgefahr könnte „Pasta“ den Unterschied ausmachen.
Bei den Islanders ist das Team der Star. Trotzdem ragt Angreifer Anthony Beauvillier heraus. Zusammen mit Jean-Gabriel Pageau (1-6-7) ist der 23-jährige Franko-Kanadier (3-4-7) der Top-Scorer bei den Isles und kann eine Punkte-Serie von vier Spielen vorweisen. Seine Reihe mit Brock Nelson und Josh Bailey funktioniert wie eine gut-geölte Maschine.
Goalie-Duell
Bostons Tuukka Rask gegen New Yorks Ilya Sorokin lautet das interessante Goalie-Duell in dieser Serie. Rask wird in dieser Serie die Marke von 100 Playoff-Spielen in der NHL knacken. Aktuell steht der Finne bei 98. In seinen neunten Stanley Cup Playoffs besticht der 1,90 Meter große Torwart mit stoischer Ruhe und tollen Statistiken: Rask kommt auf einen Gegentorschnitt von 1,81 sowie eine Fangquote von 94,1 Prozent.
Sorokin darf als Senkrechtstarter bezeichnet werden. Warum? Der 25-jährige Russe konnte alle seine vier Starts gewinnen und weist 1,95 Gegentore/Spiel sowie 94,3 Prozent Fangquote vor. Eigentlich war sein acht Jahre älterer Landsmann Semyon Varlamov als Playoff-Starter vorgesehen, doch als der Routinier in Spiel 2 zurückkehrte, verlor er beide Starts (3,61 Gegentore/Spiel, 90,3 Prozent Fangquote). Also rotierte Trotz zurück, stellte ab Spiel 4 wieder Sorokin zwischen die Pfosten, und der Erfolg kehrte zurück. Kann Sorokin diese Konstanz beibehalten?
Special Teams
Hier dürften die Bruins klar die Nase vorne haben, verfügen sie doch über die besseren Individualisten. Das zeigen auch die Zahlen: Boston hat eine Erfolgsquote von 26,3 Prozent im Powerplay (5.) sowie 85,7 Prozent im Penalty Killing (4.). Damit können die Islanders nicht mithalten. New Yorks Statistik weist 18,8 Prozent in Über- (9.) sowie 75,0 Prozent in Unterzahl (11.) aus.
Saison-Serie
5:3 für New York
Prognose
Auf dem Papier scheinen die Bruins stärker, doch ist der Teamgeist bei den Islanders nicht zu unterschätzen, zudem hat Trotz schon viele Teams ausgecoacht. In einer engen Serie wird sich Boston in sechs Spielen durchsetzen (4:2).