Die NHL Playoff-Prognose: Honda West Division
Auch an der NHL geht die Covid-19 Pandemie nicht spurlos vorbei und deshalb wurden zum Start der Saison nicht nur die Teams in vier individuelle Divisions eingeteilt, um das Reiseaufkommen der Mannschaften zu minimieren, sondern auch das diesjährige Playoff-Format angepasst. Vier Mannschaften aus jeder Division ziehen in die Playoffs ein. Was die Tabellenplätze angeht, ist es in der Honda West Division momentan ziemlich eng. Die Vegas Knights und die Colorado Avalanche führen die Tabelle souverän an und sollten keine Probleme haben, sich einen Platz in den Playoffs zu sichern. Für die anderen Mannschaften kann es jedoch noch ein Kopf-an-Kopf Rennen werden. Mehr als die Hälfte der NHL Saison ist vorbei und wir haben uns jede einzelne Mannschaft angesehen, um herauszufinden, welche Teams die besten Chancen haben, die Playoffs zu erreichen. (Stand: 06.04.21)
Honda West (West Division)
Anaheim Ducks
Anaheim steht abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz der Honda West Division. Auch die Ergebnisse der letzten zehn Spielen (3-6-1) machen keinen vielversprechenden Eindruck für die Mannschaft aus Kalifornien. Grund hierfür dürfte die minimale Ausbeute vor dem gegnerischen Tor sein: Mit 87 Treffern haben die Ducks die zweitwenigsten Tore der gesamten Liga erzielt.
Einer der besten Scorer in Anaheim ist mit 22 Punkten (7 T, 15 A) Rickard Rakell. Eine solche Punkteausbeute ist für einen der besten Scorer des Teams nicht sehr berauschend, denn wenn man bedenkt, dass solche Werte von vielen Dritt- oder Viertreihe-Spielern anderer Mannschaften erzielt werden, machen die 22 Punkte von Rakell einen ernüchternden Eindruck. Imponierend spielt hingegen der 22-jährige Maxime Comtois, der seine erste komplette Saison für die Ducks absolviert. Comtois, der die kanadische Nationalmannschaft bei der U20 WM 2019 in Kanada als Kapitän anführte, ist mit Rakell gleichauf und erzielte ebenfalls 22 Punkte (10 T, 12 A).
Auch die Defensivleistung von Anaheim dürfte Cheftrainer Dallas Eakins schlaflose Nächte bereiten. Die Mannschaft kassierte bislang 130 Gegentore. Beide Torhüter haben eine Fangquote unter 90% und müssen im Durchschnitt öfter als drei Mal pro Spiel hinter sich greifen. Nur eine Handvoll Spieler kann eine positive Plus-Minus-Statistik vorweisen. An sich ist die Defensive von Anaheim mit Spielern wie Kevin Shattenkirk, Cam Fowler und Hampus Lindholm mit reichlich Erfahrung ausgestattet. Erfahrung ist jedoch nicht alles, speziell wo der Trend der NHL immer mehr in Richtung Schnelligkeit und Finesse geht.
Für genug Tempo und Skill sollen in Zukunft die jungen Spieler wie Maxime Comtois, Troy Terry, Sam Steel, Isac Lundeström, Trevor Zegras und Jamie Drysdale sorgen. Diese Spieler sind alle hochkarätige Draft-Picks der Ducks und dürfen dieses Jahr erste NHL-Luft schnuppern.
Auch wenn die Mannschaft Lehrgeld bezahlt, bekommen die jungen Spieler die Chance, sich zu beweisen und haben die Möglichkeit, wichtige Spielpraxis zu sammeln. Dies wird sich in den kommenden Jahren bezahlt machen.
Mathematisch ist für die Anaheim Ducks noch alles möglich, um die Playoffs zu erreichen. Realistisch gesehen ist der Zug jedoch schon abgefahren. Wenn sich die vielversprechenden Rookies und Prospects zu dem entwickeln, was die meisten Experten prophezeien, dann kann Anaheim in naher Zukunft zu einem sehr gefährlichen Team in der NHL reifen.
Playoff Fazit: ❌
Arizona Coyotes
Arizona steht momentan auf dem vierten Tabellenplatz und würde sich somit für die Playoffs qualifizieren. Um diesen Tabellenplatz zu verteidigen, müssen die Jungs von Cheftrainer Rick Tocchet ihre momentane Leistung beibehalten, denn die Coyotes spielten besonders am Anfang der Saison sehr inkonsistent. Die Mannschaft, die ihre Heimspiele in Glendale austrägt, schafft es, Teams wie Vegas, Colorado und Minnesota zu schlagen, verliert dann aber mehrmals gegen die Los Angeles Kings. Der restliche Spielplan der Coyotes sieht auch nicht allzu leicht aus: Arizona muss unter anderem noch viermal gegen die Golden Knights ran, dreimal gegen die Wild und zweimal gegen die Avalanche.
Ein riesiges Problem ist die momentane Torhütersituation der Coyotes, da sowohl Darcy Kuemper als auch Antti Raanta verletzt sind. Kuemper ist momentan als “week to week” eingestuft, was bedeutet, dass er von Woche zu Woche von dem Ärzteteam der Coyotes untersucht und behandelt wird. Kuempers Verletzung könnte sich also eine Weile ziehen. Über Raantas Verletzungsstatus gibt es momentan noch keine weiteren Informationen. Sollte es sich jedoch auch bei ihm um eine schwerere Verletzung handeln, wird Arizona im Rennen um den letzten Playoff Platz große Probleme haben.
Interessant wird zu sehen sein, wie die Verantwortlichen von den Arizona Coyotes an die Trade Deadline herangehen. Im Sturm könnten Conor Garland, Clayton Keller und Phil Kessel ein wenig Unterstützung benötigen. Arizonas General Manager Bill Armstrong machte jedoch schon Andeutungen, dass er vielmehr interessiert ist, die Mannschaft langfristig besser zu gestalten, was bedeuten würde, dass die Coyotes dann eher einen Spieler abgeben, um einen potenziellen Draft Pick zu erhalten. An sich wäre dies keine schlecht Vorgehensweise, wenn man bedenkt, dass die Coyotes viel riskieren, wenn sie zur Trade Deadline einen Spieler holen und die Playoffs dann letztendlich doch nicht erreichen würden.
Defensiv ist die Mannschaft mit Jakob Chychrun, Oliver Ekman Larsson, Jordan Oesterle und Niklas Hjalmarsson relativ solide aufgestellt. Für die Mannschaft gilt diesen Playoff Platz zu behalten, jedoch muss Arizona in den letzten fünf Wochen der regulären Saison weiterhin eine beständige Leistung abrufen, um den vierten Platz in der Honda West Division zu halten. Zudem können die Coyotes nur hoffen, dass sich ihre Goalies relativ schnell von ihren Verletzungen erholen, um der Mannschaft den nötigen Rückhalt zu bieten.
Playoff Fazit: ❓
Colorado Avalanche
Colorado ist wahrscheinlich das explosivste Team in der NHL. Vor allem Nathan MacKinnon, Mikko Rantanen und Kapitän Gabriel Landeskog sorgen für ordentlich Wirbel in der offensiven Zone. Mit 137 Toren haben die Avalanche bisher die meisten Treffer in der gesamten NHL erzielt. Auch wenn die Top Reihe Landeskog | McKinnon | Rantanen ihrem Mannschaftsnamen gerecht werden, indem sie die gegnerischen Mannschaften regelrecht überrollen, steuern auch die anderen Reihen der Avalanche zur Produktivität des Teams bei.
Mit einer Fangquote von 93,0 Prozent spielt auch der deutsche Nationaltorhüter Philipp Grubauer eine hervorragende Saison und kann seiner Mannschaft damit absoluten Rückhalt bieten. In bislang fünf Spielen konnte Grubauer zu null spielen, was Liga-Höchstwert ist. Für Grubauer ist dies die dritte Saison mit den Avalanche. Zuvor spielte der gebürtige Rosenheimer für die Washington Capitals, mit denen er 2018 den Stanley Cup gewann. Auch mit den Colorado Avalanche hätte der 29-Jährige beste Voraussetzung, den Cup erneut in die Luft zu stemmen.
Grubauers Leistung wird von einer dynamischen Defensive unterstützt. Vor allem der Erstrunden-Pick von 2017, Cale Makar macht in seiner zweiten NHL-Saison genau da weiter, wo er letztes Jahr aufgehört hat. Ein offensiver Verteidiger, der ein sehr gutes Auge für seine Mitspieler hat, dennoch seine defensive Verantwortung nicht vernachlässigt. Mit Devon Toews der im Oktober von den New York Islanders per Trade in Denver landete, haben die Avalanche einen zusätzlichen Schlüsselspieler in der Verteidigung. Das zeigt auch die durchschnittliche Eiszeit von 24:20 Minuten pro Spiel, was der Höchstwert unter allen Avalanche-Spielern ist. Der offensivstärkste Verteidiger ist momentan Samuel Girard der in bisher 36 Spielen 30 Punkte (5 T, 25 A) erzielen konnte und zusätzlich eine Plus-Minus-Statistik von +16 hat. Die defensive Leistung der Avalanche macht sich auch im Unterzahl bemerkbar: Mit einem Erfolgsquote von 86 Prozent verfügt Colorado über das zweitbeste Penalty-Kill der Liga.
Die Colorado Avalanche sind definitiv potenzielle Anwärter auf den ersten Platz in der Honda West Division. Nicht überraschend wäre es, wenn sie zur Trade-Deadline noch mal aktiv werden, um für die Playoffs aufzurüsten.
Playoff Fazit: ✅
Los Angeles Kings
Die Kings liefern sich mit den St. Louis Blues, San Jose Sharks und den Arizona Coyotes ein Rennen um den vierten Platz in der Honda West Division. Marco Sturm, der als Assistenztrainer in L.A. agiert, muss sich mit Head Coach Todd McLellan etwas einfallen lassen, um an den anderen drei Mannschaften vorbeizukommen. Mit 37 Spielen hat Los Angeles noch ein Spiel weniger als die Blues und zwei Spiele weniger als die Coyotes bestritten. Auch wenn die Aussichten für die Kings nicht gerade vielversprechend sind, hat der Eishockeysport schon verrücktere Sachen gesehen.
Die langjährigen Führungsspieler der Kings nehmen noch mal richtig Fahrt auf, denn mit Anze Kopitar, Drew Doughty und Dustin Brown sind in der Top-5 Scorerliste von L.A. drei Spieler, die schon seit Jahren das Trikot der Kings tragen. Kopitar ist mit 40 Punkten (8 T, 32 A) der beste Scorer der Mannschaft. Hinter dem 33-jährigen Slowaken, der bislang eine grandiose Saison spielt, steht Drew Doughty. Der Verteidiger, der mittlerweile zu den Veteranen der Mannschaft zählt, spielt ebenfalls eine hervorragende Saison und konnte bislang 28 Punkte (8 T, 20 A) für die Kings erzielen. Auch Dustin Brown, der dienstälteste Spieler der Kings, will es noch mal wissen: Der 36-jährige US-Amerikaner und zweifache Stanley-Cup-Gewinner spielt die siebzehnte Saison für Los Angeles und konnte bislang 22 Punkte (15 T, 7 A) für seine Mannschaft verbuchen.
Cal Petersen (26) übernimmt immer mehr Verantwortung im Tor und somit wird das Zepter von Jonathan Quick (35), der jahrelang die Nummer eins war, langsam weitergereicht. Mit einem so erfahrenen Backup wie Quick hat Petersen einen fabelhaften Mentor.
Der restliche Spielplan der Saison sieht nicht zu rosig für die Kings aus. Die Mannschaft muss noch viermal gegen Colorado ran und dreimal gegen Vegas. In diesen Spielen muss L.A. so viel wie nur möglich mitnehmen, denn zu Saisonende spielen sie noch fünfmal gegen den momentan Tabellenletzten, die Anaheim Ducks. In dieser Serie könnten noch ein paar Punkte herausspringen. Für Los Angeles zählt jetzt jedes Spiel, um auf der Tabelle nach oben zu rutschen. Der Bilanz aus den letzten zehn Spielen liegt bei 3-7-0. Diese Ergebnisse werden den Kings nicht reichen, um sich für die Playoffs zu qualifizieren.
Playoff Fazit: ❌
Minnesota Wild
Mit 48 Punkten stehen die Minnesota Wild auf dem dritten Tabellenplatz der Honda West Division und überraschen somit selbst die Experten. Die Wild haben noch fünf Punkte Vorsprung zu den Arizona Coyotes. Mit einem 5-4-1 Rekord in den letzten zehn Spielen scheint die Mannschaft momentan ein wenig wackelig unterwegs zu sein. Wenn die Wild diesen Playoff-Platz verteidigen wollen, dürfen sie in den kommenden Spielen nicht so viele Punkte liegen lassen.
Einer der Gründe, warum die Minnesota Wild momentan einen Playoff-Platz haben, dürfte die russische Rookie-Sensation Kirill Kaprizov sein, der vor der Saison von den Minnesota Wild unter Vertrag genommen wurde. Mit 31 Punkten (14 T, 17 A) Punkten in 30 Spielen führt Kaprizov die Scorerliste der Minnesota Wild an. Mats Zuccarello, Jordan Greenway und Joel Eriksson Ek setzen die Liste an Leistungsträgern bei den Wild fort, jedoch nicht ansatzweise mit der Tiefe und Torgefährlichkeit von Mannschaften wie Vegas und Colorado. Auch der gebürtige Augsburger Nico Sturm ist fester Bestandteil der Mannschaft und bestritt bisher 33 Spiele (4 T, 3 A) für Minnesota. In der letzten Saison sammelte der 25-Jährige noch Erfahrungen im Farmteam Iowa Wild. Sturm ist einer der wenigen deutschen Spieler, der durch das amerikanische College-System den Weg in die NHL schaffte.
Zu dem bisherigen Erfolg der Mannschaft steuerte auch der finnische Torhüter Kaapo Kähkönen bei, der bislang zwölf seiner 18 Spiele gewinnen konnte und dabei zweimal kein Gegentor zuließ. Im Tor spielen die Wild einen Split und so kommt auch Cam Talbot regelmäßig zum Einsatz. Talbot wurde im Oktober vom Free-Agency-Markt geholt und erhielt einen Dreijahresvertrag mit einem Gesamtvolumen von elf Millionen US-Dollar. Die Fangquote des 33-jährigen Kanadiers liegt bei 92,4 Prozent, was ein wenig über dem Wert von Kähkönen (92,0 Prozent) liegt. Diese Werte sind definitiv gut genug, um der Mannschaft einen gut fundierten Rückhalt zu bieten.
Wo sich die Wild verbessern müssen, ist das Powerplay. Minnesota spielte in dieser Saison bislang 117-mal in Überzahl und konnte dabei nur 14 Tore erzielen, was eine Powerplay-Effektivität von 11,97 Prozent ergibt. Dies ist der zweitschlechtester Wert in der gesamten Liga. Minnesotas Assistent-Coach und Powerplay-Spezialist Bob Woods muss sich was einfallen lassen, um das Überzahlspiel der Wild produktiver zu gestalten.
Wenn man sich die Heim- und Auswärtsbilanz ansieht, wird sofort klar: Die Mannschaft bevorzugt es, im eigenen Stadion zu spielen. Die Heimstatistik von 13-4-0 zeigt diese Heimstärke. Minnesota lässt seine Punkte auswärts liegen. In fremden Stadien konnten die Wild bislang zehn Spiele gewinnen und gingen achtmal als Verlierer vom Eis. Deshalb wäre für die Wild ein Heimvorteil in den Playoffs umso wichtiger. In der Konstellation des diesjährigen Playoff Formats müssten die Wild mindestens den zweiten Platz der Honda West Division belegen, um einen Heimvorteil in der 1. Runde zu erhalten.
Playoff Fazit: ✅
San Jose Sharks
Die San Jose Sharks stehen momentan auf dem fünften Tabellenplatz der Honda West Division und würden sich somit nicht für die Playoffs qualifizieren. Mit fünf Punkten Rückstand auf Arizona, wird es für die Sharks ein spannender Endspurt, denn die Mannschaft hat zwei Spiele weniger bestritten als die viertplatzierte Mannschaft aus Arizona.
Evander Kane und Logan Couture sind die treibenden Kräfte in San Jose. Die anderen Stürmer wie Kevin Labanc, Tomas Hertl, Ryan Donato und der Schweizer Timo Meier spielen ebenfalls eine solide Saison. Es ist die Defensive und die Torhüter-Situation, die San Jose zu schaffen macht: Neben Brent Burns hat kein einziger Verteidiger der Sharks bisher mehr als 14 Punkte erzielt. Zudem kann kein einziger Abwehrspieler einen positiven Plus-Minus-Wert aufweisen. Auch Erik Karlsson bringt nicht die Leistung, die sich die Nord-Kalifornier von dem zweifachen Norris-Trophy-Gewinner erhofft hatten, als sie 2018 sehr viele Prospects nach Ottawa schickten, um Karlsson in einem Trade zu bekommen.
Im Tor würde man meinen, die Sharks hätten ein sehr erfahrenes Duo mit Martin Jones und Devan Dubnyk jedoch erhalten beide Torhüter im Durchschnitt mehr als drei Gegentore pro Spiel. Dubnyk wurde vor der Saison von Minnesota zu den Sharks getradet. San Jose war der Meinung, dass der 34-Jährige eine gute Ergänzung zu Jones wäre. Dieser Plan ging bislang jedoch noch nicht auf. Auch Jones hat zu kämpfen und muss sich damit auseinandersetzten, dass er in dieser Saison den schlechtesten Gegentordurchschnitt seit Beginn seiner NHL Karriere hat.
Sollte es für das Team Teal dieses Jahr nichts mit einem Playoff-Platz werden, ist die Mannschaft strukturell immer noch sehr konkurrenzfähig. Die Trade Deadline wird vielleicht die eine oder andere Überraschung mit sich bringen, um vielleicht doch noch einen Push für die Playoffs zu machen. Eines steht jedoch fest: Wenn dies der Fall sein sollte, muss sich die Defensiv-Leistung steigern. Zudem müssen Jones und Dubnyk ihrer Mannschaft den Kasten so gut es geht sauber halten.
Playoff Fazit: ❓
St. Louis Blues
Die St. Louis Blues stehen momentan auf dem sechsten Tabellenplatz und würden sich somit nicht für die Playoffs qualifizieren. Der Stanley-Cup-Sieger von 2019 spielt eine eher durchwachsene Saison. Nichtsdestotrotz spielen die Blues immer noch über einem 50-Prozent Wert, was bedeutet, dass sie mehr Spiele gewinnen, als das sie verlieren.
Jordan Binnington bringt nicht die Leistung, die er in den letzten Jahren abgerufen hat und die man von ihm gewohnt ist. Die Frustration zeigt sich auch auf dem Eis. Im Spiel gegen die San Jose Sharks wurde Binnington bei einem Spielstand von 3:4 für die Sharks von Cheftrainer Craig Berube von seinen Aufgaben befreit. Auf dem Weg zur Kabine ging der Goalie dann auf mehrere Spieler der San Jose Sharks los. Binningtons Fangquote von 90,4 Prozent ist der schlechteste Wert, den der Stanley Cup Sieger von 2019 bisher in seiner NHL Karriere vorweisen kann. Erst im März unterzeichnete der Torhüter von den Blues einen Sechsjahresvertrag für 36 Millionen Dollar. Um sich den letzten Playoff-Platz zu sichern, benötigen die Blues mehr von ihrem “Starting Goalie”. Neben Binnington bietet auch der Backup Ville Husso keinen richtigen Rückhalt für die Mannschaft. Husso lässt im Schnitt 3.6 Tore pro Spiel zu und kann nur eine Fangquote von 88,3 Prozent aufweisen.
Die Leistungsträger in St. Louis sind die üblichen Verdächtigen. David Perron, Ryan O'Reilly und Brayden Schenn führen die Scorerliste in St. Louis an. Die Rückkehr von Vladimir Tarasenko, der nach einer Schulter Operation seiner Mannschaft verletzungsbedingt lange Zeit fehlte, sollte den Blues wieder ein wenig mehr Flexibilität und frischen Wind im Sturm bieten.
Noch haben die Blues fünf Punkte aufzuholen, um punktgleich mit den Arizona Coyotes zu sein. Wenn Binnington zu seiner alten Form findet, sollte St. Louis keine Probleme haben, einen Playoff-Push zu starten, denn die Mannschaft hat schon in ihrer Stanley-Cup-Saison bewiesen, dass man sie nicht abschreiben sollte. Mit einer 12-7-2-Bilanz hat St. Louis die besten Auswärtswerte der West Division, weshalb der Heimvorteil in der 1. Runde der Playoffs eher eine Nebenrolle spielen dürfte.
Playoff Fazit: ❓
Vegas Golden Knights
Für die Vegas Knights ist der Playoff Einzug relativ sicher. Die Mannschaften spielt eine solide Saison und verfügt über genügend Talent, um sich definitiv einen Playoff-Platz zu sichern. Die Knights stehen momentan auf dem ersten Rang der Honda West Division, gingen 25-mal als Sieger vom Eis und mussten sich nur zehnmal geschlagen geben.
Was die Mannschaft aus dem US-Bundesstaat Nevada so gefährlich macht, ist die Tiefe des Kaders, da alle vier Reihen produktiv vor dem gegnerischen Tor sein können. Mit Mark Stone, Max Pacioretty, Shea Theodore, Jonathan Marchessault, William Karlsson und Alex Tuch verfügen die Golden Knights über sechs Spieler, die bislang mehr als 20 Scorerpunkte verbuchen konnten.
Nichts geht jedoch über den besten Scorer des Teams, Mark Stone. Der Kanadier ist der Schlüsselspieler der Knights und konnte bislang 41 Punkte erzielen (12 T, 29 A). Dass Stone über eine unglaubliche Übersicht verfügt, ist kein Geheimnis, das bestätigen auch die 29 Assist, die der neue Kapitän der Golden Knights bisher gegeben hat. Mit der Tiefe des Kaders kommen auch andere Spieler zu Geltung. Unter anderen der 1,85 Meter und 102 Kilogramm schwere Ryan Reaves. Mit Reaves verfügen die Knights über einen der meist-gefürchteten Spieler in der NHL. Er ermöglicht es seiner Mannschaft nicht nur unbeschwerter zu spielen, sondern schafft mit seinem Spielstil auch viele Räume und Freiheiten für seine Mitspieler. Diese Fähigkeit wird von vielen Leuten oft nicht gesehen oder unterschätzt und kann speziell in den Playoffs zu einem großen Vorteil für Vegas werden.
Über die Leistung der Torhüter brauchen sich die Golden Knights keine Gedanken machen: Mit Marc-André Fleury und Robin Lehner verfügt die Mannschaft über ein Elite-Torhüter-Tandem. Mit Fleury hat Vegas einen Stanley-Cup-erfahrenen Torhüter, der auch in dieser Saison wieder sensationell hält und schon vier Shutouts einfahren konnte.
Playoff Fazit: ✅