Elimination-Experten: Rangers gewinnen Spiel 7 und stehen im Conference Finale
Die New York Rangers sind ins Eastern Conference Finale eingezogen! Die Broadway Blueshirts feierten am Montagabend in Spiel 7 den ersten Auswärtssieg in der Serie gegen die Carolina Hurricanes, setzten sich dank eines frühen Powerplay-Doppelschlags mit 6:2 durch und gewannen die Serie mit 4:3. Einmal mehr zeigten sich die Rangers unbezwingbar in einem Elimination Game.
„So gewinnst du in den Playoffs: Es ist ein Teamsport, du brauchst 20 Jungs, die in dieselbe Richtung ziehen und das haben wir heute gehabt. Der gute Start hat uns natürlich geholfen, unsere Special Teams haben sich heute gezeigt und erneut war unser Torwart unser bester Spieler“, analysierte New Yorks Torjäger Chris Kreider den ersten Auswärtssieg in dieser Serie.
Besonders stark zogen neben Doppelpacker Kreider (2-0-2) auch Center Mika Zibanejad (0-3-3) und Verteidiger Adam Fox (1-1-2), die ihre persönlichen Punkteserien damit auf fünf Spiele verlängerten (Zibanejad: 4-4-8; Fox: 2-6-8). Torwart Igor Shestyorkin präsentierte sich einmal mehr überragend und wehrte 37 von 39 Schüssen ab (94,9 Prozent Fangquote). Darunter alleine deren 16 im ersten Drittel. „Wir haben zwei schnelle Tore erzielt, was mir so sehr geholfen hat“, sagte der erst 26-jährige Goalie. „Vor dem Spiel habe ich mich ein bisschen nervös gefühlt, aber als ich auf dem Eis war, habe ich versucht, das alles zu vergessen und mich auf den Puck fokussiert.“
Powerplay-Doppelschlag bringt Rangers auf die Siegerstraße
Während die Hurricanes also von Beginn an Druck machten, erzielten die Rangers im Powerplay die Tore: Auf dem rechten Flügel spielte Top-Talent Alexis Lafrenière einen Drop-Pass für Fox, der sich ein bisschen in die Mitte treiben ließ und dann per Handgelenksschuss ins rechte Eck traf (4.).
ADAM FOX. POWER PLAY GOAL. RANGERS LEAD.#StanleyCup | #NoQuitInNY pic.twitter.com/yEAfwqYVtm
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Kurz darauf fütterte Fox den am linken Flügel postierten Zibanejad, der den Puck direkt mit einem Schlagschuss abfasste, vor dem Tor fälschte Kreider gekonnt zum 2:0 ab (9.).
It is a known fact that Chris Kreider loves himself a power play goal. 😌#StanleyCup | #NoQuitInNY pic.twitter.com/dyrKpWaoyC
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„Unser Powerplay ist für uns schon die ganze Saison durchgeschlagen. In solchen Spielen brauchst du es umso mehr und es ist wieder gelungen“, freute sich Fox. New York hatte in dieser Serie eine Überzahl-Ausbeute von 33,3 Prozent (7/21), Carolina dagegen nur 11,1 Prozent (2/18). „Es war wieder die gleiche Geschichte: Ich finde, wir haben ein gutes erstes Drittel gespielt, aber sie erzielen zwei Powerplay-Tore, was uns getötet hat“, so Canes-Coach Rod Brind'Amour.
Carolinas Jarvis und Raanta verletzt – New York eiskalt
Die Hurricanes mussten bereits früh im ersten Drittel den Ausfall von Erstreihen-Flügelspieler Seth Jarvis verkraften, der sich nach einem Check von Jacob Trouba eine Oberkörperverletzung zuzog.
Seth Jarvis has yet to return to the Carolina bench following this hit from Jacob Trouba.#StanleyCup pic.twitter.com/UjQ0osJaaR
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Ende des zweiten Drittels verabschiedete sich dann auch noch Starter Antti Raanta (16 Saves, 88,9 Prozent Fangquote) aufgrund einer Unterkörperverletzung. Für ihn kam Backup Pyotr Kochetkov (neun Saves, 75 Prozent Fangquote).
Kochetkov musste sofort liefern, denn die Broadway Blueshirts prüften den Ersatzmann gleich mit zwei 2-auf-1-Angriffen. Der zweite führte zum nächsten Torerfolg: Ryan Strome verkaufte einen Pass, traf dann aber selbst aus linker Position zum 3:0 ins Torwarteck (37.).
Ryan Strome makes it 3-0 for the @NYRangers 🚨#StanleyCup | #NoQuitInNY pic.twitter.com/FmZ2QYgvJ7
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Anfang des dritten Drittels kam es noch schlimmer für Carolina: Kreider startete einen temporeichen Alleingang, umkurvte Kotchetkov und schob mit der Rückhand zum 4:0 ein (44.).
Christopher. James. Kreider. #StanleyCup | #NoQuitInNY pic.twitter.com/YrdKb0RllM
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„Dieses Breakaway-Tor war wunderschön“, lobte Rangers-Trainer Gerard Gallant. „Er hat hart gespielt und gekämpft. Ich finde, alle unsere Jungs haben das heute getan. Sie haben heute wohl das beste Spiel dieser Serie gespielt. Das haben wir heute auch gebraucht, um diese Serie zu gewinnen.“
Ganz überstanden hatten es die Rangers zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht, denn nach einem Ausflug von Shesterkin hinter das eigene Tor kam Vincent Trocheck zum Schuss und verkürzte auf 1:4 (49., im Powerplay).
Doch New Yorks Antwort erfolgte postwendend: Nur 40 Sekunden später verlor Brady Skjei den Puck unter Druck in der eigenen Zone, Filip Chytil übernahm und stellte auf 5:1 (49.).
Filip Chytil is just having a blast out there. 👀#StanleyCup | #NoQuitInNY pic.twitter.com/ExdORr4CAk
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Die Partie war damit entschieden. Trotzdem bewiesen die Canes noch Moral und betrieben mit dem Abstauber von Max Domi noch Ergebniskosmetik (57.). Ein Empty-Net-Tor von Andrew Copp aber schraubte den Endstand auf 6:2 (58.).
Nerven aus Drahtseilen: Blueshirts als Elimination-Experten
Für die Hurricanes bedeutete die allererste Heimniederlage in den Stanley Cup Playoffs 2022 direkt das Aus (Heimbilanz: 7-1).
„In einem Spiel 7 kann alles passieren, aber wir waren heute auf der falschen Seite. Wir hätten zuvor schon einen Auswärtssieg stehlen können, was wir aber nicht geschafft haben. Heute waren es ein paar Abpraller und keiner von uns war wirklich da, mir inklusive. Unglücklicherweise ist die Saison jetzt für uns vorbei“, bilanzierte Carolinas Routinier Jordan Staal.
Der Schweizer Flügelstürmer Nino Niederreiter blieb bei 17:59 Minuten Eiszeit (davon 2:19 im Powerplay, vier Torschüsse, ein Check, -3) ohne Scorerpunkt. In der Serie gegen New York gelang dem 29-Jährigen aus Chur nur ein Tor (1-0-1). Insgesamt weist seine Playoff-Bilanz 2022 fünf Scorerpunkte (4-1-5) aus.
Die Rangers feierten dagegen den fünften Sieg im fünften Elimination Game in diesen Playoffs. In der 1. Runde waren sie auf einen 1:3-Serienrückstand gegen die Pittsburgh Penguins zurückgekommen, nun in der 2. Runde auf einen 2:3-Rückstand gegen die Canes.
„Wir sind hier eine widerstandsfähige Truppe“, unterstrich Fox. „Das sagen wir schon das ganze Jahr. Wir standen jetzt schon fünfmal mit dem Rücken zur Wand und haben es fünfmal geschafft. Wir wollen uns dieses Momentum auch in der nächsten Runde bewahren.“
Tampa wartet im Eastern Conference Finale
Im Conference Finale im Osten trifft New York nun auf den amtierenden Champion Tampa Bay Lightning, die mit einem Sweep gegen den Lokalrivalen Florida Panthers (4:0) eine lange Verschnaufpause hatten.
„Sie sind ein gutes Team und haben zuletzt zwei Stanley Cups gewonnen. Jon Cooper ist ein toller Trainer und ein guter Freund von mir“, sagte Gallant. „Es sollte ein packendes Duell werden und eine Serie werden, die Spaß macht. In der regulären Saison haben wir gut gegen sie ausgesehen, aber das heißt nichts. Wir freuen uns auf diesen Kampf.“
In der regulären Saison hatten die Rangers alle drei Vergleiche mit den Bolts gewonnen.