Dritter Sieg in Serie für Deutschland: Grubauer mit Shutout gegen Dänemark
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat bei der WM in Finnland knapp mit 1:0 gegen Dänemark gewonnen. Marc Michaelis erzielte das Tor des Tages, hinten hielt Torwart Philipp Grubauer den Sieg mit einem Shutout fest.
Bundestrainer Toni Söderholm musste nach dem 3:2-Sieg gegen Frankreich auf den verletzten Nummer-1-Center Tim Stützle verzichten. Für ihn rückte Alexander Karachun in die Aufstellung, der zusammen mit Stefan Loibl und Daniel Schmölz die dritte Sturmreihe bildete. Derweil rückte Daniel Fischbuch in die zweite Linie zu Marcel Noebels und Leo Pföderl (ungewohnt als Mittelstürmer) auf. Marc Michaelis wurde in die Top-Formation zu Yasin Ehliz und Matthias Plachta befördert und nahm damit die Position für Stützle ein. Die beiden nachnominierten AHL-Spieler Leon Gawanke (Verteidigung, Manitoba Moose) und Lukas Reichel (Sturm, Rockford IceHogs) kamen noch nicht zum Einsatz. Im Tor begann außerdem Philipp Grubauer anstelle von Mathias Niederberger.
Dänemarks Coach Heinz Ehlers hatte mit seinem Sohn Nikolaj Ehlers (Winnipeg Jets) einen NHL-Spieler im Aufgebot und brachte mit Jesper Jensen (Krefeld Pinguine), Nicholas B. Jensen (Eisbären Berlin), Frans Nielsen (Eisbären Berlin) und Frederik Storm (ERC Ingolstadt) auch vier DEL-Exporte. Im Tor erhielt Routinier Sebastian Dahm (35) den Start.
1. Drittel: Feuer sorgt für 100 Minuten Verzögerung
Der Puck-Drop musste aufgrund eines Kabelbrands im Stadion in Helsinki um 100 Minuten nach hinten verschoben werden.
Feuriges Eishockey gab es im Anschluss allerdings nicht zu sehen. Das erste Drittel war vor allem taktisch geprägt: Dänemark riegelte die eigene blaue Linie in einer 1-4-Formation ab und erschwerte so den Zone-Entry, außerdem spielten die Dänen ihre Physis-Vorteile aus und agierten mit vielen Checks.
Deutschland agierte ein wenig zu behäbig im Aufbau, operierte in der Offensivzone aber aggressiv mit ein, zwei Forecheckern, war spielerisch und läuferisch zwar überlegen, brachte aber zu wenig aufs Tor. Das lag auch an Dänemarks Defensive, die vor dem Tor konsequent abriegelte aufräumte.
Entsprechend gab es kaum Schüsse und Chancen zu sehen. Die beste Möglichkeit hatte der deutsche NHL-Verteidiger Moritz Seider (Detroit Red Wings), der den Puck an die Latte setzte (18.). Entsprechend ging es torlos in die erste Pause.
2. Drittel: Eisenpech und Dahm, dann bricht Michaelis den Bann
Im zweiten Abschnitt hielten die Deutschen körperlich besser dagegen und entwickelten mehr Zug zum Tor. Bei angezeigter Strafe und einem Extra-Angreifer auf dem Eis setzte Maximilian Kastner den Puck aus spitzem Winkel an den Außenpfosten (24.). Im folgenden Powerplay machte die DEB-Auswahl Druck, Noebels näherte sich weiter an, traf aber nur den Querbalken (26.). Dahm bekam immer mehr zu tun, zeigte aber gute Saves.
Im nächsten Powerplay war es dann soweit: Noebels passte vom rechten Faceoffkreis scharf vors Tor, wo Michaelis nur noch die Kelle aufs Eis stellen musste und per Tip-in das 1:0 besorgte (33.).
Deutschland spielte nun souverän, ließ hinten nur wenig anbrennen und hatte selbst immer wieder längere Drangphasen in der Offensivzone.
3. Drittel: Shutout! Grubauer hält den Sieg fest.
Im dritten Durchgang bestätigte Deutschland seinen souveränen Auftritt, ließ die Uhr gut laufen und weiterhin nur wenig zu. War Grubauer einmal gefordert, wehrte der deutsche Schlussmann ruhig und unspektakulär ab. Gleichzeitig setzte das DEB-Team immer wieder selbst Nadelstiche und verzeichneten die besseren Chancen: Samuel Soramies (46.), Pföderl (46.) und Ehliz (51.) hatten den zweiten Treffer auf dem Schläger, doch Dahm ragte für Dänemark heraus.
Die Dänen probierten bis zum Schluss alles. Etwas mehr als eine Minute vor Schluss blieb auch Dahm für einen zusätzlichen Stürmer auf der Bank. Die Deutschen aber verteidigten sicher, hielten körperlich voll dagegen und hatten mit Grubauer einen Torwart, der den Sieg festhielt und mit einem Shutout belohnt wurde.
Im fünften Gruppenspiel trifft Deutschland am Freitagnachmittag um 15.20 Uhr (MESZ) auf Italien.
Deutschland – Dänemark 1:0
Tore:
1:0 Marc Michaelis (Marcel Noebels, Daniel Fischbuch, 32:41)
Aufstellung:
42 Yasin Ehliz | 65 Marc Michaelis | 22 Matthias Plachta
92 Marcel Noebels | 83 Leo Pföderl | 77 Daniel Fischbuch
25 Daniel Schmölz | 15 Stefan Loibl | 94 Alexander Karachun
26 Samuel Soramies | 7 Maximilian Kastner | 40 Alexander Ehl
91 Moritz Müller | 53 Moritz Seider
41 Jonas Müller | 5 Korbinian Holzer
38 Fabio Wagner | 6 Kai Wissmann
3 Dominik Bittner
30 Philipp Grubauer (35 Mathias Niederberger)