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DEL

Halbfinale: Berlin und München bauen Serien-Führungen aus

Im DEL-Halbfinale stand am Freitagabend Spiel 2 auf dem Programm. Dabei bauten sowohl die Eisbären Berlin (6:3 bei den Adler Mannheim) als auch der EHC Red Bull München (3:2 bei den Grizzlys Wolfsburg) ihre Serienführungen auf 2:0 aus.



🏒 Byron und Boychuk mit Doppelpacks: Eisbären drehen das Spiel im Schlussdrittel  

12.670 Zuschauer in der ausverkauften SAP Arena sahen ein 3:6 der Adler Mannheim gegen die Eisbären Berlin in Spiel 2. Dabei gingen die Adler sogar zweimal in Führung, doch ein Blitzstart der Eisbären ins dritte Drittel ebnete den Weg zum 2:0-Vorsprung in der Halbfinal-Serie.

Doch der Reihe nach: Im ersten Durchgang sprang Mannheims Jordan Szwarz gerade aus der Strafbox und startete direkt einen Alleingang, den er zum 1:0 vollendete (14.).

Anfang des zweiten Abschnitts reagierte Berlins Manuel Wiederer vor dem Tor am schnellsten und staubte zum 1:1 ab (28.). Doch ein schlimmer Fehlpass von Eisbären-Verteidiger Morgan Ellis im Aufbau servierte den Puck auf die Kelle von Adler-Stürmer Florian Elias, der zwischen den Bullypunkten genau Maß nahm und die Scheibe ansatzlos zum 2:1 in den rechten Winkel feuerte (37.). Die Hausherren führten also auch in der zweiten Pause.

Im Schlussdrittel aber drehten die Hauptstädter auf – und wie: Im Powerplay setzte Blaine Byron energisch nach und traf im Gewühl vor dem Tor per Abstauber zum 2:2 (48.). Dann fand Leo Pföderl eine Lücke und traf per Schlagschuss aus der Distanz zum 3:2 (55.). Nur 17 Sekunden später  tunnelte Zach Boychuk den überraschten Torwart Felix Brückmann (23 Saves, 79,3 Prozent Fangquote) mit einem Handgelenksschuss zum 4:2 (55.). Kurz darauf traf Byron ins mittlerweile leere Tor zum 5:2 (57.). Die Würfel waren somit gefallen, doch Mannheims Tim Wohlgemuth wurde im Slot alleine gelassen und verkürzte per Tip-in noch einmal auf 3:5 (58.). Das letzte Wort aber hatte Berlin: Boychuk besorgte per Empty-Netter den 6:3 Endstand (59.). 

Byron (2-0-2) und Boychuk (2-0-2) erzielten jeweils Doppelpacks. Eisbären-Torwart Mathias Niederberger zeigte 17 Saves (85 Prozent Fangquote).

„Wir haben Charakter bewiesen und nicht aufgegeben“, sagte Byron. „Wir haben gezeigt, wozu wir in der Lage sind, wenn wir unser System spielen. Es ist aber noch nicht vorbei.“

Wir haben fast das komplette Spiel kontrolliert. Gegen Ende hatten wir einen kleinen Einbruch, den Berlin zu nutzen wusste“, ärgerte sich Szwarz. „Wir stehen nun vor einer schweren, aber nicht unlösbaren Aufgabe.“

Spiel 3 steigt am Sonntag (16.30 Uhr) in Berlin. Die Hauptstädter haben jetzt drei Matchpucks für den Einzug ins DEL-Finale. 



🏒 München dreht frühen 0:2-Rückstand – Kastner fälscht zum Siegtreffer ab  

Die Grizzlys Wolfsburg haben in Spiel 2 gegen den EHC Red Bull München einen 2:0-Vorsprung verspielt und am Ende mit 2:3 verloren. 

Wolfsburg startete stark: Chris DeSousa sah mit viel Übersicht, dass sich Anthony Rech im Slot nach hinten fallen ließ und klatschte ihm den Puck aufs Tape, den Rech sogleich ins zum 1:0 ins rechte Kreuzeck jagte (7.). Nur 75 Sekunden später jubelten die Grizzlys erneut: Phil Hungerecker drang mit Geschwindigkeit über den linken Flügel in die Offensivzone ein, stieg dann aber auf die Bremse, verzögerte geschickt, ließ so Verteidiger Maksymilian Szuber ins leere Rutschen und traf ins rechte Eck zum 2:0 (8.). 

Nach acht Minuten 2:0 in Führung zu sein, war spitze“, sagte Wolfsburgs Trainer Mike Stewart. „Wir haben die Niederlage aus dem ersten Spiel gut verkraftet und stark angefangen. Wir sind marschiert“, stimmte auch Grizzlys-Stürmer Fabio Pfohl zu.

Doch München antwortete noch vor der ersten Pause: Im Powerplay blieben gleich zwei Redbulls-Stürmer am zweiten Pfosten unbewacht: Jonathon Blum entschied sich für den Pass auf Austin Ortega, der aus der Nahdistanz direkt abnahm – 1:2 (16.). Früh im zweiten Drittel kamen die Oberbayern zum Ausgleich: Yasin Ehliz spielte unmittelbar vor dem Tor einen Querpass zu Ben Smith, der den Puck zum 2:2 ins Tor chippte (25.).

„Wir wissen was zu tun ist und wie wir spielen müssen. Auch wenn wir in Rückstand geraten, verfallen wir nicht in Panik, sondern bleiben bei unserem System“, sagte EHC-Torwart Henrik Haukeland.

Wenig später gab Münchens Verteidiger Konrad Abeltshauser einen Schuss ab, den Maximilian Kastner gekonnt zum 3:2 abfälschte (36.). „Koni und ich üben das Abfälschen vor dem Spiel und im Training, deswegen sind wir gut aufeinander abgestimmt“, erklärte Siegtorschütze Kastner. „Mich freut es, dass sich das heute ausgezahlt hat und ich getroffen habe.“

Im dritten Drittel rannten die Niedersachsen vor 3261 Zuschauern zwar noch einmal an, doch weder Münchens Haukeland (30 Saves, 93,8 Prozent Fangquote) noch Wolfsburgs Dustin Strahlmeier (26 Saves, 89,7 Prozent Fangquote) ließen noch einen Gegentreffer zu.

Wir haben damit gerechnet, dass die Wolfsburger mit großer Wucht aus der Kabine kommen. Nach dem frühen 0:2-Rückstand haben wir uns aber nicht aufgegeben. Jeder will das Ding gewinnen, da kann man dann auch mal einen Rückstand drehen“, so Redbulls-Stürmer Maximilian Daubner.

München führt in der Best-of-5-Serie nun mit 2:0 und ist nur noch einen Sieg vom Finale entfernt.

„Im letzten Drittel sind wir rausgekommen und haben gedrückt bis zum Ende, aber die Scheibe ist nicht ins Tor gegangen. Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, war sehr gut. Wir brauchen nur ein bisschen Scheibenglück, dann wird es schon werden“, glaubt Stewart. Und auch Pfohl versicherte: „Wir glauben an uns!“



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